Sherlock – Fantasy – Glücklich bis ans Lebensende

24.03.2024 von Marcus Pohlmann

Sherlock - Fantasy - Glücklich bis ans Lebensende

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Spieleranzahl: 1 bis 6 Spieler

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Spieldauer: ca. 60 Minuten

Erscheinungsdatum: 05.10.2023

Sprache: Deutsch

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Vor ziemlich genau zwei Jahren sind meine Mitspieler und ich zum letzten Mal in die Fußstapfen des großen Detektivs getreten und haben einen Fall der Sherlock-Serie aufgeklärt. Mittlerweile hat sich die Erscheinungsfrequenz dieser kleinen Krimi-Kartenspiele etwas verlangsamt, doch gibt es immerhin schon über 20 Stück. Neben der normalen Reihe, die unterschiedlichste Themen und Settings abdeckt, hatten Abacusspiele zwei Ableger veröffentlicht, die im Wilden Westen bzw. im Mittelalter angesiedelt sind. Nun verlegt der Verlag die Ermittlungsarbeit in den Bereich der Fantasie und der Märchen. Bis zu sechs Spieler müssen sich bei Sherlock – Fantasy – Glücklich bis ans Lebensende daran machen, einen Mord aufzuklären.

Was steckt drin?

Wie gewohnt besteht das Spielmaterial im Kern aus 32 Karten. Diese sind durchnummeriert – wobei die „01“ die Ausgangssituation für die Spieler zeigt. Der Rest umfasst Notizen, eine Landkarte, Ausschnitte der örtlichen Tageszeitungen (Fairy Times & Fairy News), Zeugenaussagen und Abbildungen bestimmter Szenen. Auf einer weiteren Karte finden die Regeln in ihrer Kurzfassung Platz.
Die ausführliche Anleitung gibt es auf einem Faltblatt. Dieses enthält außerdem die Traueranzeige des unglücklichen Mordopfers. Ein Teil des Blattes ist mit einem Klebepunkt gesichert. Hier stehen die Fragen, die es im Anschluss an die Ermittlung zu beantworten gilt. Auf der Rückseite können die Spieler schließlich die Auflösung nachlesen und erfahren auch, wie gut sie sich bei der Aufklärung geschlagen haben.

Wie wird’s gespielt?

Das Begräbnis des Prinzen

Das Begräbnis des Prinzen

Das Märchenreich ist in Aufruhr: Prince Charming wurde tot im See aufgefunden. Bei der anschließenden Trauerfeier ist die gesamte Prominenz vertreten: beispielsweise seine vier (!) Ex-Frauen Schneewittchen, Rapunzel, Aschenputtel und Dornröschen, Hänsel und Gretel, Rotkäppchen oder das Biest. Auf der Vorderseite des beiliegenden Faltblatts befindet sich der Nachruf. Nun müssen die Spieler herausfinden, wie es zum vorzeitigen Ableben des Prinzen kam und den (oder die) Täter überführen.

Wie auch bei den anderen Teilen aus der Sherlock-Reihe wird die erste Karte offen in die Tischmitte gelegt. Diese stellt die Ausgangssituation dar und zeigt den aufgebahrten Prinzen und die Trauergesellschaft. Von den gemischten restlichen Karten erhält jeder Spieler drei auf die Hand. Verbliebene Karten bilden den Nachziehstapel.

Ist ein Spieler an der Reihe hat er zwei Möglichkeiten: Er legt eine Karte offen aus, wenn er vermutet, das diese eine wichtige Information enthält. Sollte dies (vermeintlich) nicht der Fall sein, kommt sie stattdessen verdeckt beiseite. Im Spielverlauf müssen sie mindestens sechs Karten auf diese Weise abgelegen. Anschließend zieht er eine neue Handkarte, soweit möglich, und der nächste ist an der Reihe. Ist der Nachziehstapel aufgebraucht und alle Karten ausgespielt, geht es an die Lösung des Falles.
Dazu wird der Klebepunkt im Faltblatt entfernt. Nun kommen zehn Fragen zum Vorschein, welche die Ermittler beantworten müssen. Dabei dreht es sich um offensichtliche Dinge wie die Todesursache des Prinzen und wer dafür verantwortlich ist. Aber auch der Verbleib des großen, bösen Wolfes und das Rätsel um ein erschrecktes Pferd gilt es aufzudecken. Sind die Antworten auf alle Fragen gefunden, schlagen die Spieler das Blatt komplett auf. Hier findet sich die Lösung des Falles samt Vorgeschichte. Jede richtige Schlussfolgerung wird mit zwei Punkten belohnt. Minuspunkte gibt es dagegen, wenn bestimmte wichtige Karten abgelegt wurden. Anhand einer Tabelle lässt sich ablesen, wie erfolgreich sie bei ihren Ermittlungen waren.

In der Solo-Variante bekommt der Spieler sechs Karten zur Auswahl und es stehen zwei Ablagestapel zur Verfügung. Am weiteren Spielverlauf ändert sich ansonsten wenig.

Kann das Spiel was?

Hinweise & Spuren

Hinweise & Spuren

Vom Ablauf unterscheidet sich Sherlock – Fantasy – Glücklich bis ans Lebensende nicht von den anderen Teilen der Reihe. Dies ermöglicht es, erfahrenen Spielern direkt mit der Ermittlung loszulegen. Aber auch unerfahrene Detektive finden sich schnell im Märchenreich zurecht. Die Regeln kommen mit wenigen Zeilen Text aus – was völlig ausreichend ist. Wie ei den vielen Fällen aus der Serie kommt es stark auf die gezogenen Karten an, in welche Richtung die Ermittlung geht. In unserer Testrunde (zu viert) hatten wir Glück und schon nach der ersten Runde gab es einen Hauptverdächtigen und ein Motiv. Entsprechend haben wir diese Spur bis zum Ende hin verfolgt und konnten mit beinahe maximaler Punktzahl abschließen. Dazwischen haben die Autoren jedoch den einen oder anderen Roten Hering versteckt, die in verschiedene Richtungen führen.
Der Schwierigkeitsgrad ist überschaubar, die Geschichte um den polyamoren Prinzen nachvollziehbar und die Grundidee recht unterhaltsam. Insgesamt eine sehr gelungene Ergänzung der Serie und ein guter Punkt erste Ermittlungserfahrungen zu sammeln.

Der Fragenkatalog

Der Fragenkatalog

Die Illustrationen orientieren sich in ihrem Stil an Märchenbüchern, was sehr gut zum Thema des Falles passt. Allerdings sind sie nicht sonderlich zahlreich – hier hätte ich mir doch etwas mehr gewünscht. Die Texte sind klar lesbar und die Zeichnungen verfügen über ausreichende Details, so dass die Spieler sich ganz auf die Lösung konzentrieren können. Die Regeln sind verständlich erklärt – sogar mit der, nur wenige Zeilen langen, Kurzfassung lässt sich direkt losspielen.

Wie bei Spielen dieser Art üblich, lässt sich der Fall nur einmal von den gleichen Gruppe lösen. Glücklicherweise werden bei der Ermittlung keine Karten beschädigt, so dass Sherlock – Fantasy – Glücklich bis ans Lebensende problemlos weitergegeben oder getauscht werden kann.

Einen Überblick über dieses und die anderen Spiele der Serie gibt es auf der Homepage von Abacusspiele. Außerdem hat der Verlag hier auch einen Demo-Fall bereitgestellt, um einen Einblick in die Abläufe zu geben. Wer zudem wissen möchte, was zukünftig aus der Reihe kommt und wie das „Q Sytem“ funktioniert, bekommt auf der Seite des spanischen Entwicklerstudios weitere Informationen.

Sherlock – Fantasy – Glücklich bis ans Lebensende stellt keine übermäßig hohen Anforderungen an die Ermittler, weiß aber auf ganzer Linie zu überzeugen.

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