Saboteur – The Dark Cave

05.03.2023 von Marcus Pohlmann

Saboteur - The Dark Cave

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Spieleranzahl: 2 bis 8 Spieler

Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Spieldauer: ca. 45 Minuten

Erscheinungsdatum: 06.10.2022

Sprache: Deutsch

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Zwerge, Gold, Minen und Verräter: Dem einen oder anderen mag diese Zusammenstellung sicher bekannt vorkommen. Es handelt sich dabei natürlich um die Spiele aus der Saboteur-Reihe von Frederic Moyersoen. Auch der neueste Ableger Saboteur – The Dark Cave greift auf diese Grundelemente zurück. Nachdem die Zwerge im letzten Teil den Eingang zur geheimen Mine gefunden hatten, müssen sie nun mit ihrer Beute der drohenden Überflutung entgehen. Die Veröffentlichung liegt dabei in den bewährten Händen von Amigo, die die Reihe nun seit beinahe 20 Jahren betreuen.

Was steckt drin?

Im Zentrum des Spiels stehen die 50 Wegekarten, aus denen sich das Innere der Mine zusammensetzt. Neben Gängen in verschiedenen Varianten gibt es noch zahlreiche Karten mit Sonderfunktionen. So krabbeln beispielsweise aus einem dunklen Loch, garstige Monster, durch Leitern lassen sich andere Teile der Mine erreichen und bei Goldadern können die Zwerge das Edelmetall abbauen. Um manche Wegekarten zu durchqueren, benötigt der Spieler einen, für andere zwei oder gar drei Schritte. Hinzu kommt das Startfeld sowie vier Zielfelder. Die 32 Aktionskarten sind ebenfalls in drei Kategorien aufgeteilt und werden mit den Wegekarten zusammengemischt. Mit diesen lassen sich Handkarten tauschen, Ausrüstungsgegenstände nutzen, Gänge blockieren oder feindliche Kreaturen ins Spiel bringen. Es gibt acht Clankarten, um die Spieler in zwei Teams (und die Saboteure) aufzuteilen.

Großer Tisch ist Pflicht

Ein großer Tisch ist Pflicht

Schließlich gibt es ebenfalls acht Charakterkarten für die beteiligten Zwerge und fünf Übersichtskarten. Papp-Aufsteller für Spieler-Figuren, Monster sowie Marker für Hindernisse und Gold vervollständigen das Spielmaterial. Die Regeln finden in der zwölfseitigen Anleitung Platz.

Wie wird’s gespielt?

Je nach Spieleranzahl werden das Start- und die vier Zielfelder mit unterschiedlichen Abständen platziert. Die Spieler teilen sich gleichmäßig in zwei Teams (oder Clans auf), anschließend nimmt sich jeder den Aufsteller einer Zwergenfigur und die dazugehörige Charakterkarte. Außerdem gibt es noch drei Goldmarker sowie fünf Handkarten für den Anfang. Schließlich werden die Karten für die Clan-Zugehörigkeit (einschließlich der Verräter) gemischt und an die Spieler ausgeteilt. Diese bleiben bis zum Ende der Partie geheim.

Der Ausgang ist in Sicht

Der Ausgang ist in Sicht

Ist ein Spieler am Zug, durchläuft er drei Phasen, bevor der nächste an der Reihe ist. Als erstes muss er entweder eine seiner Handkarten ausspielen oder eine bzw. zwei Karten ablegen. Handelt es sich bei der gespielten Karte um eine Wegekarte, muss diese passend an einen bereits ausliegenden Gang angelegt werden. Stattdessen kann der Spieler auch eine Aktionskarte nutzen. Dabei handelt es sich entweder um Ausrüstungsgegenstände, die Vorteile bringen, beispielsweise die Stiefel, mit denen sich die Figur schneller bewegt. Andererseits gibt es Aktionen die Gänge blockieren, zwei Spieler ihre Karten tauschen lassen oder feindliche Kreaturen auf die Zwerge loslassen bringen. Anschließend zieht er bis zu drei Felder durch die Mine – muss diesen Schritt aber nicht zwingend ausführen. Erreicht eine Figur eines der vier Zielfelder, wird es umgedreht. Handelt es sich tatsächlich um den Ausgang, stellt der Spieler die Figur vor sich ab und deckt seine Clankarte auf. In der letzten Phase nimmt der er eine oder zwei Karten vom Nachziehstapel auf die Hand. Nun ist der nächste Spieler an der Reihe.

Das Spiel endet auf zwei Arten: Entweder ist der Stapel mit den Nachziehkarten aufgebraucht und alle Handkarten sind ausgespielt oder alle Zwerge eines Clans haben die Mine verlassen. In beiden Fällen erfolgt die Endwertung. Dazu decken alle Spieler ihre Clankarten auf. Die Saboteure zählen bei dieser Wertung für den gegnerischen Clan. Zwerge, denen es nicht gelungen ist, die Höhle zu verlassen, legen ihr Gold ab. Nun multipliziert jedes Team die Anzahl der geborgenen Goldbrocken mit der Anzahl der Zwerge im gegnerischen Team. Der Clan mit dem meisten Gold gewinnt die Partie.

Kann das Spiel was?

Laut Anleitung ist Saboteur – The Dark Cave zu zweit spielbar – allerdings bleibt da der Spielspaß auf der Strecke. Mindestens sechs Zwerge sollten es schon sein, die versuchen den Ausgang zu erreichen. Erst dann funktioniert das Rätselraten um die Saboteure wirklich gut. Die Aktionskarten und vor allem die Monster sorgen für viel Bewegung im Spielverlauf. Außerdem gibt es dadurch ausreichend Möglichkeiten dem gegnerischen Clan das Leben schwer zu machen. Es lässt sich auch ein wenig zu taktieren, die Dauer des Spiels zu beeinflussen oder mehr Gold zu horten. Häufig bleiben Zwerge in der Mine zurück – um so wichtiger ist es daher, Abkürzungen zu nutzen und möglichst schnell den Ausgang zu finden. In diesem Fall kommt der kooperative Aspekt des Spiels zum Tragen, denn natürlich möchte auch der Saboteur entkommen. Dem Autor gelingt es, seinem klassischen Saboteur einige neue Facetten abzugewinnen. Grade für eine größere Spieleranzahl ist die Schatzjagd wirklich gut gelungen und spannend. Zudem ist der Ablauf flüssig und sowohl Warte- als auch Vorbereitungs- und Spielzeit halten sich in einem sehr überschaubaren Rahmen.

Zwerge, Monster & Minen

Zwerge, Monster & Minen

Die Gestaltung folgt dem letzten Teile der Serie, so dass auch hier ein Wiedererkennungseffekt gegeben ist. Die Illustrationen von Alexander Jung bedienen viele Zwergenklischees und sind auf eine etwas ältere Zielgruppe ausgerichtet als die ersten Spiele. Mir gefällt der Stil sehr gut, auch die Aktionskarten sind hübsch anzuschauen. Dagegen sind mir die Gänge der Minen häufig zu trostlos. Hier hätte ich mir einige Details gewünscht, die das vorherrschende Grau auflockern. Die Anleitung ist sauber strukturiert und liefert ausführliche, bebilderte Erklärungen zu Spielabläufen und Karten.

Amigo liefern wie gewohnt auf ihrer Homepage weitere Informationen zum Spiel, beispielsweise Bilder und die Beschreibung des Spielhintergrundes. Hinzu kommt die Anleitung in deutscher und englischer Sprache als PDF.

Saboteur – The Dark Cave ist eine wirklich gelungene Fortsetzung der Serie und dürfte sowohl Fans als auch Neueinsteigern ansprechen.

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