Zombicide: Friends and Foes

11.09.2018 von Marcus Pohlmann

Zombicide: Friends and Foes

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Spieleranzahl: 1 bis 6 Spieler

Altersempfehlung: ab 13 Jahren

Spieldauer: 60 bis 180 Minuten

Erscheinungsdatum: 15.06.2018

Sprache: Englisch

Für den französischen Verlag Guillotine Games ist die Zombicide-Serie zweifellos zu so etwas wie einem Aushängeschild geworden. Der nächste Teil der Untoten-Metzelorgie, diesmal ein Ausflug ins Science-Fiction-Genre, ist bereits in der Produktionspipeline und wurde vor einiger Zeit über eine große Crowdfunding-Plattform finanziert. Währenddessen werden die beiden Fantasy-Ableger Black Plague und Green Horde weiter unterstützt – wie beispielsweise mit der hier vorliegenden Erweiterungs-Box Friends and Foes.

Spielaufbau und -ablauf bleiben mit dieser Erweiterung nahezu unverändert. Mehr Informationen hierzu und auch zur Ausstattung der Grundspiele bekommt der Leser unter anderem HIER.

Ein Blick in die große Schachtel zeigt fünf doppelseitig bedruckte Bodenpläne. Die Hintergründe reichen dabei von Äckern über einfache Bauernhütten bis zu herrschaftlichen Behausungen. Auf vielen der Kartenteile finden sich Hecken oder überflutete Bereiche, was die Bewegung der Figuren erschwert. Die Zombie-Horden werden durch 18 Tainted Walkers (in drei unterschiedlichen Designs) und eine Tainted Abomination verstärkt. Diese Monster verhalten sich wie die normalen Zombies – von einem Detail abgesehen. Sollte ein Charakter eine Wunde bei einem dieser Zombies verursachen und auf dem gleichen Feld stehen wird er vom ätzenden Blut der Kreatur verletzt – es sei denn, er ist durch Ausrüstungsgegenstände oder Fähigkeiten davor geschützt. Vier neue Charaktere gehören ebenfalls zur Ausstattung von Friends and Foes. Doran ist ein klassisches Beispiel für einen Kampfmagier. Sämtliche Fähigkeiten sind darauf ausgerichtet, seine Sprüche effektiver zu machen. Ziemlich das genaue Gegenteil ist der Krieger Kabral – dieser fühlt sich im dichtesten Getümmel wohl und kann sich zur Not durch ganze Zombiehorden kämpfen. Auf einen deutlich flexibleren Spielstil ist dagegen die Kriegerin Katelyn ausgerichtet. Sie verfügt über eine ausgewogene Mischung an Kampf- und Bewegungsfähigkeiten und kann sowohl mit Nah- wie auch Fernkampfwaffen umgehen. Solveig dagegen ist wieder mehr auf den Nahkampf fokussiert, unterstützt aber auch Überlebende in ihrer Nähe. Neben den 14 Karten zur Aktivierung der Zombies gibt es frische Waffen und Ausrüstungsgegenstände um das Überleben der Charaktere zu erleichtern. Ebenfalls zur Ausrüstung zählen die sechs Familiare, Tiergefährten, die für mich größte Neuerung im Spiel. Jeweils zwei Hunde, geflügelte Katzen und abgerichtete Wölfe können die Überlebenden als Figuren begleiten. Um mit diesen Tieren zu agieren, muss der Spieler lediglich einen Aktionspunkt des Charakters opfern. Schließlich gibt es noch ein 24seitiges Heft mit Regeln und zehn Szenarien. Dabei müssen beispielsweise einige Gegenstände gesucht oder ein Kätzchen gerettet werden. In anspruchsvolleren Missionen müssen die Spieler Portale in die Unterwelt schließen oder sich den Weg in ein verfluchtes Haus bahnen.

In erster Linie bringt diese Erweiterung mehr Auswahl für die Spieler. Die neuen Charaktere unterscheiden sich in Spielweise und Entwicklungsmöglichkeiten von den bisher vorhandenen Überlebenden, wenn auch nicht gravierend. Die Ausrüstung eröffnet mehr Möglichkeiten sich dder Zombies zu entledigen und erlaubt einige taktische Variationen. Die Kartenteile mit ihren Eigenheiten erfordern eine veränderte Vorgehensweise, vor allem das Wasser ist hier tückisch. Die zehn Szenarien sind durchweg gelungen und erfordern ein koordiniertes Vorgehen der Spieler, auch wenn sie stellenweise etwas zu einfach geraten sind. Was mir dagegen nicht gefällt sind die Familiare. Die Grundidee ist zwar durchaus stimmig, aber die Figuren sind einfach zu stark – besonders zu Spielbeginn. Mit Friends and Foes krempeln die Autoren das Spielprinzip nicht um, sondern ergänzen es kaum merklich um einige Kleinigkeiten.
Optik und Qualität des Spielmaterials reihen sich nahtlos an die vorherigen Teile und bewegen sich auf einem recht hohen Niveau. Die Figuren sind detailliert modelliert und sauber in einem relativ harten Kunststoff gegossen. Die Illustrationen haben einen comichaft überzogenen Stil, ohne jedoch dabei ins Alberne abzugleiten und die Bodenplatten sind sehr stimmig gestaltet. Einzig eine bessere Unterscheidung zwischen machen Feldern hätte ich mir gewünscht.
Mehr Informationen zur Spieleserie, kostenlose Missionen und einen Szenarieneditor gibt es auf der Homepage von Guillotine Games.

Regelmäßige Zombicide-Spieler kommen schon alleine wegen der gelungenen Szenarien nicht an Friends and Foes vorbei.

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