The Academy

25.12.2023 von Marcus Pohlmann

The Academy

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Spieleranzahl: 3 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Spieldauer: ca. 30 Minuten

Erscheinungsdatum: 04.10.2023

Sprache: Deutsch

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An Stichspielen vor einem magisch-fantastischen Hintergrund gibt es im Programm von Amigo Spiele keinen Mangel – allen voran natürlich das grandiose Wizard mit seinen zahlreichen Ablegern. Nun schickt der Dietzenbacher Verlag mit The Academy einen weiteren Vertreter dieses Sub-Sub-Genres ins Rennen. Als Studenten einer magischen Fakultät versuchen bis zu vier Spieler, Auszeichnungen zu sammeln – eben in dem sie Stiche gewinnen.

Was steckt drin?

Das Spielmaterial in der kleinen Schachtel ist recht übersichtlich. Vier Rollenkarten legen fest, welchen Charakter der Spieler in der jeweiligen Runde übernimmt. So teilt der Captain die Karten aus und beginnt den ersten Stich. Die Aufgabe des Mastermind ist es dagegen, entweder die Trumpffarbe der Runde oder Zusatzregeln zu bestimmen. Der Teamplayer spielt zusammen mit dem Captain und legt außerdem die zweite Karte mit Sonderregeln aus. Der Rebel hat dagegen keine besonderen Aufgaben. Von den eigentlichen Spielkarten gibt es insgesamt 36 Stück. Für jede der vier Farben sind die Karten von „1“ bis „9“ durchnummeriert. Neben Farbe und Zahlenwert ist auf jeder ein Titel und eine passende Illustration zu sehen. Zusätzlich verfügt jede Karte über eine eigene Sonderregel.

Auf zum magischen Wettstreit

Auf zum magischen Wettstreit

So kann der Mastermind beispielsweise während der laufenden Runde eine neue Trumpffarbe bestimmen, die Handkarten werden für jeden Stich weitergegeben oder der letzte Stich einer Runde gibt eine zusätzlich Auszeichnung. Diese Auszeichnungen liegen in Form von zwölf Pappmarkern ebenfalls in der Box. Schließlich gibt es noch die Prüfungsanzeige, mit deren Hilfe Trumpf und Sonderregeln markiert werden. Die doppelseitige Anleitung komplettiert das Spielmaterial.

Wie wird’s gespielt?

Eine Partie The Academy beginnt mit der Verteilung der Rollen: Captain, Mastermind, Teamplayer, Rebel – in genau dieser Reihenfolge. Der Captain sortiert nun die lilafarbene „7“ aus dem Deck aus, mischt die restlichen Karten und teilt vier (die Prüfungskarten) davon an den Mastermind aus. Die verbliebenen Karten werden nun (einschließlich der „7“) erneut gemischt und gleichmäßig an die Spieler verteilt. Nun legt der Mastermind mittels der Prüfungskarten entweder die Trumpffarbe oder die Sonderregeln dieser Stichrunde fest. Die verbliebenen drei Karten gehen an den Teamplayer. Der wählt nun die zweite Prüfungskarte aus und legt die verbliebenen beiden Karten ab.

Trumpffarbe und Sonderregel

Trumpffarbe und Sonderregel

Damit sind die Vorbereitungen abgeschlossen und der Captain spielt die erste Karte aus. Die Mitspieler müssen nun diese Farbe bekennen – sofern sie passende Karten auf der Hand haben. Sollte dies nicht der Fall sein, können sie andere Karten ausspielen, auch Trümpfe. Der Spieler, der die Karte mit dem höchsten Zahlenwert bzw. die höchste Trumpfkarte gespielt hat, gewinnt den Stich. Etwaige Sonderregeln hinsichtlich Kartentausch, Farbwechsel oder Ähnlichem müssen dabei beachtet werden. Der Spieler, der den Stich gewonnen hat, darf die nächste Karte ausspielen. Dies setzt sich so lange fort, bis alle Handkarten ausgespielt sind. Damit endet die aktuelle Runde und es erfolgt die Auswertung.

Hier erhalten die Spieler Auszeichnungen, wenn sie die Bedingungen ihrer Charakterkarte oder der Sonderregeln erfüllen können. Captain und Teamplay erhalten je eine Auszeichnung, wenn sie zusammen mehr Stiche haben als der Mastermind. Dieser bekommt eine Auszeichnung, wenn er mindestens ebenso viele Stiche wie die beiden erzielt hat. Der Rebel erhält dagegen einen Marker, wenn er Stiche in drei oder vier verschiedenen Farben gewinnen konnte. Anschließend wird die nächste Runde gespielt.
Hat ein Spieler am Ende eines Durchgangs mindestens drei Auszeichnungen, gewinnt er damit noch nicht. Zusätzlich benötigt er die lilafarbene „7“ in seinen gewonnen Stichen – erst dann kann er sich als Sieger feiern lassen.

Kann das Spiel was?

The Academy erfindet das Konzept der Stichspiele sicherlich nicht neu. Allerdings bietet das Spiel von Manny Dominguez doch genug Besonderheiten, um sich gegen die Konkurrenz zu behaupten. Es sind gleich mehrere Aspekte, die mir hier recht gut gefallen. So sorgt das Zusammenspiel von zweien der vier Spieler für ein Gegengewicht gegen die Möglichkeiten, die Regeln innerhalb einer Runde zu manipulieren. Gelungen finde ich zudem, dass man für den Sieg nicht nur drei Auszeichnungen benötigt (was in der Regel recht schnell geht), sondern auch eine bestimmte Karte „stechen“ muss. So ergibt sich für die Mitspieler manchmal noch die Option das Spielende etwas hinauszuzögern.

Aber zumeist spielt sich eine Partie schnell. In den Testrunden war oft schon nach der zweiten Stichrunde Schluß – und kein Durchgang dauerte länger als vier Runden. Das Spiel zu dritt (ohne Rebell und orangene Karten) klappt recht gut – macht aber deutlich weniger Spaß. Hier fehlt das „wilde“ Element, dass der Charakter auf den Tisch bringt. Die Regeln sind einfach gehalten, ohne das dabei Abwechslung oder Anspruch zu kurz kommen. Dank der Kartentexte entfallen ständige Blicke in die Anleitung; insgesamt braucht es nicht lange, sich im Spielablauf zurechtzufinden. Auch die Koordination zwischen Captain und Teamplayer kommt schnell zustande. Dank der kurzen Spieldauer und einer gewissen Tiefe eignet sich The Academy sehr gut für eine spontane Runde zwischendurch oder zum Aufwärmen für ein „gehaltvolleres“ Spiel.

Kleine Kartenauswahl

Kleine Kartenauswahl

Die Illustrationen, Texte und Hintergrundstory beziehen sich natürlich auf eine nicht näher genannte Roman-Serie um einen Zauberlehrling und das dazugehörige magische Lerninstitut. Der Bezug macht das Spiel für Fans besagter Serie noch etwas interessanter – aber eigentlich hat The Academy dies nicht nötig. Die Zeichnungen von Dennis Lohausen fangen obskure Artefakte, mythische Kreaturen und magische Effekte sehr treffend ein, wobei das Hauptaugenmerk auf dem Zahlenwert und der Regel der jeweiligen Karte liegt. Die kurze Anleitung erklärt die Regeln sehr verständlich und findet dabei noch Platz für einige Beispiele und eine Übersicht aller Sonderregeln.

Wie gewohnt gibt es auf der Homepage von Amigo die Regeln in deutscher und englischer Sprache als PDF zum Download. Auch ein Tutorial-Video findet sich an dieser Stelle.

The Academy erfindet das Genre der Stichspiele nicht neu, kann jedoch mit genug interessanten Aspekten aufwarten – so dass sich die eine oder andere Partie lohnt.

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