Sideboards

06.04.2025 von Marcus Pohlmann

Sideboards

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Spieleranzahl: 1 bis 6 Spieler

Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Spieldauer: ca. 15 Minuten

Erscheinungsdatum: 03.10.2024

Sprache: Deutsch

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NSV aus Erlangen haben sich auf kleine, schnelle und nicht übermäßig komplexe Spiele spezialisiert – wobei auch gerne ungewöhnliche Konzepte zum Einsatz kommen. Zur letztjährigen SPIEL kam mit Sideboards ein weiterer Titel, der diese Kriterien erfüllen soll. Bis zu sechs Spieler versuchen sich daran, Möbel zu bauen und dabei möglichst viele der gestellten Anforderungen zu meistern.

Was steckt drin?

Nahezu 100 Karten liegen in der kleinen Schachtel zusammen mit dem recht umfangreichen Regelheft. Den Großteil des Spielmaterials machen dabei die 60 Sideboardkarten aus. Die schwarz-blaue Rückseite präsentiert sich relativ schmucklos, während auf der Vorderseite fünf Schubladen abgebildet sind. Diese zeigen fünf Farben in wechselnder Anordnung, wobei drei von ihnen außerdem über unterschiedlich geformte Griffe verfügen. Die Farben und Griffe werden für die Aufgaben benötigt. Diese sind wiederum in drei Kategorien aufgeteilt und umfassen 30 Karten. Hier sind verschiedene Kombinationen zu sehen, die am Ende Siegpunkte bringen, wenn es denn den Spielern gelingt, diese zu erfüllen.

Das Grundgerüst der Kommode

Das Grundgerüst der Kommode

Für jeden Spieler gibt es eine Tauschkarte, mit der sich die Handkarten auswechseln lassen – und die am Ende bei Nichtbenutzung einen Punkt bringt. Zwei Empfehlungskarten geben zu Beginn eine kleine Hilfestellung, um in das Spiel hinein zu finden. Die deutschen Regeln nehmen in der fünfsprachigen Anleitung zehn Seiten ein.
Außerdem empfiehlt sich noch Schreibmaterial für die Punktewertung am Ende.

Wie wird’s gespielt?

Die Karten der drei Auftragskategorien Farben, Griffe und Reihen werden in separaten Stapeln gemischt und die oberste Karte aufgedeckt. Jeder Spieler erhält drei Handkarten und eine Tauschkarte. Damit sind die Vorbereitungen bereits abgeschlossen und die Partie kann beginnen.

Gespielt wird nicht in separaten Runden, sondern jeder Spieler ist gleichzeitig an der Reihe. Zuerst wählt er aus den drei ursprünglichen Handkarten zwei Startkarten aus, die er nebeneinander offen vor sich auslegt. Eine Drehung der Karten um 180 Grad ist dabei erlaubt. Die verbliebene dritte Karte wird an den linken Sitznachbarn weitergereicht.

Anschließend nimmt sich jeder Spieler eine neue Sideboardkarte, wählt von seinen beiden Handkarte eine aus und legt diese links oder rechts an das bereits bestehende Sideboard an. Die zweite Karte wird wieder weitergegeben. Setzt ein Spieler seine Tauschkarte ein, darf er beide Karten ablegen und sich neue vom Nachziehstapel nehmen.

Die optimale (und unrealistische) Punktausbeute

Die optimale (und unrealistische) Punktausbeute

Der Ablauf setzt sich solange fort, bis das Sideboard aus acht Karten besteht. Damit endet die Partie und es folgt die Ermittlung der Siegpunkte. Dazu schauen die Spieler, welche der Kombinationen sie wie oft erfüllt haben. Dabei kann eine Schubladen jeweils nur für eine Aufgabe genutzt werden – allerdings können andere Schubladen auf der gleichen Karte anderweitig Punkte bringen.

Eine Spielvariante gibt den Spielern eine zusätzliche Handkarte zur Auswahl. Ein Solo-Modus wandelt die ursprünglichen Regeln leicht ab und setzt eine möglichst hohe Punktzahl als Ziel.

Kann das Spiel was?

Obwohl der Spielmechanismus von Sideboards denkbar einfach ist, gehört gute Planung, schnelle Auffassungsgabe und natürlich eine ordentliche Portion Glück dazu, hohe Punktzahlen zu erreichen. Die Möglichkeiten, das eigene Ergebnis zu optimieren sind zahlreich und wer es darauf anlegt, kann auch den Mitspielern die besten Karten vorenthalten. Der Einstieg ist dabei denkbar einfach, wobei die Lernkurve am Anfang recht steil ist. Entsprechend kann die Überlegungs- und Wartezeit sich ein wenig in die Länge ziehen. Zur Not helfen aber hier freundliche Ermahnungen oder der Einsatz eines kleinen Timers. Für einen schlichten Absacker finde ich den Anspruch des Spiels tatsächlich zu hoch – bei mir kommt es mittlerweile gerne als „Warm Up“ für einen längeren Spieleabend auf den Tisch.

Die Kartenauswahl

Die Kartenauswahl

Die Grafiken beschränken sich auf die gleichen fünf Schubladen in unterschiedlichsten Kombinationen, ergänzt durch drei Griffe, die auf der Karte verteilt sind. Das Design ist eher zweckmäßig, wobei der Farbkontrast teils deutlicher hätte ausfallen können. Die Regeln erklären die Abläufe verständlich und legen einen besonderen Fokus auf die Punktabrechnung am Ende. Wer möchte, kann HIER einen Blick darauf werfen. Außer in Deutsch ist die Anleitung noch in acht weiteren Sprachen hinterlegt.

NSV liefern auf ihrer Homepage leider nur wenige Informationen zu Spiel und Autor – abgesehen von den zahlreichen Übersetzungen der Regeln.

Auf den ersten Blick ist Sideboards ein unscheinbares Legespiel, dass jedoch durch den schnellen Ablauf, die einfachen Regeln und den vorhandenen Tiefgang überzeugen kann.

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