Kategorie: Kartenspiel
Autor: Josep Izquierdo, Marti Lucas
Zeichner: Amelia Sales
Entwickler: Enigma Studio
Verlag / Publisher: Abacusspiele
Genre: Kommunikationsspiel, Kooperativ, Partyspiel, Ratespiel
Serie: Sherlock
Spieleranzahl: 1 bis 8 Spieler
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Spieldauer: ca. 60 Minuten
Erscheinungsdatum: 22.10.2020
Sprache: Deutsch
Bisher waren die verschiedenen Teile der Sherlock-Serie von Abacusspiele vor den unterschiedlichsten Hintergründen angesiedelt. Die vor Kurzem erschienenen drei Krimikartenspiele gehen nun einen anderen Weg. Sherlock – Far West führt die Spieler im Jahr 1878 in das kleine Städtchen Tornado Town, New Mexico. In Die verfluchte Mine greifen bis zu acht Spieler dem Sheriff unter die Arme, der mit der Aufklärung eines Unglücks in der örtlichen Mine überfordert ist. Veröffentlicht wird das Spiel, wie auch die anderen Ableger der Reihe, vom Dreieicher Verlag Abacusspiele.
Was steckt drin?
Das Setting mag sich geändert haben – das Spielmaterial ist jedoch gleich geblieben. 32 Karten liefern den Spielern Informationen. Diese kommen beispielsweise als Zeugenaussagen daher, als Zeitungsausschnitte oder Illustrationen verschiedener Orte. Außerdem ist jede Karte durchnummeriert und zeigt auf der Rückseite den Mineneingang. Zusätzlich ist noch ein kleines Faltblatt dabei. Dieses enthält die Hintergrundgeschichte und die Regeln für das „Q-System“, auf dem die Sherlock-Spiele aufbauen. Ein Teil der Informationen ist erst nach dem Entfernen eines Klebepunktes zugänglich. Hier finden die Spieler zehn Fragen, die sie bei Spielende beantworten.
Außerdem ist die komplette Rückseite des Bogens der umfangreichen Aufklärung des Verbrechens gewidmet. Zudem gibt es eine kleine Punktetabelle anhand derer die Spieler ablesen können, wie erfolgreich sie waren.
Wie wird’s gespielt?
Den Spielablauf mit mehreren Spielern kann man bei den anderen Rezensionen der Serie nachlesen, beispielsweise HIER. Die verfluchte Mine habe ich alleine untersucht – in diesem Fall ändern sich die Ermittlungen ein wenig.
Die Einleitung gibt dem Spieler einen kurzen Abriss über das Geschehen. In der „Verfluchten Mine“, einem alten Kohlenschacht, hat es zum wiederholten Mal einen Unfall gegeben. Wie schon zu vor sind auch diesmal wieder Todesfälle zu beklagen. Der Sheriff beauftragt nun den oder die Spieler, in der Mine nach dem Rechten zu sehen.
Die Karte mit der Nummer 01 stellt den Mineneingang dar und wird offen ausgelegt, anschließend zieht der Solo-Spieler sechs Handkarten.
Nun muss er sich entscheiden, ob es sich um eine wichtige Information handelt. In diesem Fall legt er die Karte offen aus und kann sie ganz normal für seine Ermittlungen nutzen. Ist er sich unsicher, ob sie im weiteren Spielverlauf noch von Bedeutung sein könnte, kommt sie auf den temporären Ablagestapel. Sind die Hinweise dagegen nutzlos, landet die Karte auf dem endgültigen Ablagestapel. Anschließend zieht der Spieler eine neue Handkarte vom Nachziehstapel.
Ist dieser aufgebraucht, geht der Spieler noch einmal den Stapel der temporären Ablagekarten durch. Hat er schließlich alle 32 Karten durchgespielt, so muss er die zehn Fragen zum Fall beantworten.
Diese drehen sich natürlich in erster Linie um Täter und Motiv. Einige Fragen gehen jedoch weiter und beschäftigen sich mit Ereignissen, die nicht direkt in Bezug zu dem Verbrechen stehen.
Für jede richtige Antwort gibt es zwei Punkte – hat der Spieler Karten mit Falschinformationen nicht abgelegt, so bringen diese Minuspunkte. Anhand des Gesamtpunktestandes kann der Spieler ablesen, wie erfolgreich er mit seinen Ermittlungen war.
Kann das Spiel was?
Die verfluchte Mine nimmt das bewährte Spielprinzip des Q-Systems von Enigma Studio und verfrachtet es in den Wilden Westen. Auch hier müssen die Spieler ein (eigentlich mehrere) Verbrechen aufklären und wichtige von unwichtigen Informationen trennen. Die Lösung des Falles selbst ist dann auch gar nicht so übermäßig schwer. Die Klärung der Hintergründe erfordert allerdings ein wenig Fantasie und Kombinationsgabe. Da ich als Einzelspieler Zugriff auf nahezu alle Karten hatte, Ablagestapel oder nicht, war die Lösung relativ einfach. Im Spiel zu mehreren sind die Fälle deutlich schwerer zu lösen.
Zumal hatte ich den Eindruck, dass die Autoren zu viel Informationen und Handlungsebenen in die wenigen Karten packen wollten. So waren die überflüssigen Hinweise (ein gutes Drittel der Karten) recht einfach zu entdecken, da sie sich zu weit von der eigentlichen Story entfernten. Fraglos ein gelungener Vertreter der Serie – allerdings fehlen doch die Mitspieler. Die Diskussion macht einfach einen großen Teil des Spielspaßes aus.
Wer mehr über die Sherlock-Serie, das Q-System und natürlich die weiteren Fälle erfahren möchte, bekommt auf der Homepage von Abacusspiele alle nötigen Informationen. Etwas tiefer in das System gehen die italienischen Entwickler auf ihrer Seite ein.
Mit Sherlock – Far West – Die verfluchte Mine lässt der Verlag die Spieler in einem neuen Setting ermitteln – was dem Spielspaß keinen Abbruch tut.
Hallo, kann man diese Spiele öfter spielen, also mit verschiedenen Lösungen?
Liebe Grüße
Leider nicht!
Alle Spiele der „Sherlock“-Serie lassen sich nur einmal durchspielen – dann kennt man die Lösung.
Immerhin beschädigt man das Spielmaterial beim Lösen nicht und kann das Spiel weitergeben oder tauschen.