Munchkin Shakespeare

27.06.2018 von Marcus Pohlmann

Munchkin Shakespeare

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Spieleranzahl: 3 bis 6 Spieler

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Spieldauer: 60 bis 90 Minuten

Erscheinungsdatum: 12.09.2017

Sprache: Deutsch

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Eigentlich gibt es kein Genre mehr, in dem Steve Jackson und seine Mitautoren für die erfolgreiche Munchkin-Kartenspielserie nicht gewildert haben. Und dennoch schaffen sie es immer wieder, eine Thematik aufzutun, die sich spielerisch umsetzen lässt. Wie der Titel Munchkin Shakespeare bereits vermuten lässt steht diesmal das Schaffen des berühmtesten Dichters im Mittelpunkt. Bereits seit 15 Jahren veröffentlicht Pegasus Spiele die Spiele auf dem heimischen Markt und so erscheint auch dieser Ableger der Reihe im Programm der Friedberger.

Eine Erklärung des Spielkonzeptes und des -ablaufs findet sich auf unserer Seite schon an anderer Stelle, beispielsweise HIER – ebenso wie zahlreiche Rezensionen zu anderen Ablegern der Serie.

Das Spielmaterial in der kleinen, typischen Schachtel besteht aus einem sechsseitigen Würfel, 96 Tür- und 72 Schatzkarten sowie der vierseitigen Anleitung. Die Autoren und auch der Zeichner haben sich stark an den Werken des englischen Schriftstellers orientiert und die Karten entsprechend darauf abgestimmt.
Insgesamt fünf Klassen stehen für die Spieler zur Auswahl, jede Klasse ist mit drei Karten im Deck der Türkarten vertreten: Krieger, Magier, Barde, Dieb und Priester. Diese unterscheiden sich in ihren Fähigkeiten nicht von den Pendants aus den anderen Teilen der Munchkin-Serie. Hinzu kommen drei Rassen, ebenfalls mit jeweils drei Karten; Zwerg, Elf und Halbling – auch hier sind die Regeln bereits altbekannt. Weitere Karten wie „Halb-Blut“, „Schummeln“ oder „Super Munchkin“ erlauben den Spielern zwei Klassen zu kombinieren oder ansonsten verbotene Gegenstände zu nutzen. Hinzu kommen immerhin 18 Flüche, die den Spielern Stufen oder Ausrüstung stehlen und generell das Leben schwer machen. Die Monster haben alle einen Bezug zu Shakespeares Werken oder direkt zum Autor, wie beispielsweise die Stratford-upon-Avon-Beraterin (Stufe 1). Hinter den Türen verstecken sich außerdem solch illustre Gestalten wie Güldenstern und Rosenkranz (beide Stufe 2), Titus Androgynus (Stufe 4), Hamlet (Stufe 10) oder Lady Macbeth (Stufe 20). Diese Gegner können im Kampfverlauf noch durch verschiedene Monsterverstärker aufgewertet werden. Auch die Schätze sind den Dramen und Komödien entliehen, so Cäsars Toga, die Zutaten des Hexensuds aus Macbeth oder der glückliche Dolch. Diese Gegenstände erhöhen den Kampfwert der Spieler oder lassen sie direkt Stufen aufsteigen. Auch eine Karte, mit der sich ein Spieler tot stellen und so den Monstern entgehen kann gibt es, ebenso Karten, mit denen die Mitspieler um Stufen und Schätze gebracht werden können.

Spielerisch bietet Munchkin Shakespeare absolut nichts Neues. Regeln, Abläufe und zu einem großen Teil auch die Karteneffekte bieten für Kenner der Serie keinerlei Überraschung. Die Umsetzung des Shakespeare’schen Themas ist dagegen recht gut gelungen. Beinahe jede Karte hat durch Text, Illustration oder sogar beides einen entsprechenden Bezug. Etwas unverständlich ist allerdings, warum die bewährten Rassen und Klassen des normalen Spiels genutzt wurden. Elfen, Diebe und Barden kann ich durchaus nachvollziehen, aber Halblinge oder Zauberer wirken dann für mich doch etwas deplatziert. Hier hätte der Fundus an Dramen durchaus mehr Abwechslung hergegeben. Natürlich richtet sich auch diese Erweiterung in erster Linie an die Sammler der Reihe. Neueinsteiger dürften, meiner Meinung nach, mit dem normalen Grundspiel besser bedient sein. Ansonsten gibt es über das Spiel nichts Negatives zu sagen: Der Spielablauf ist flüssig, die Karten hinterhältig und Spaß macht es obendrein auch noch. Die Verteilung der Karten ist recht ausgewogen, vielleicht ein paar Flüche zu viel und Monster zu wenig.
John Kovalic hat bei den Illustrationen wieder eine ordentliche Arbeit abgeliefert und das Thema jeder Karte treffend umgesetzt. Der Zeichenstil hat sich nach 15 Jahre nicht wesentlich geändert und lässt (zumindest mich) regelmäßig schmunzeln. Das Spielmaterial ist von gewohnt hoher Qualität – auch hier machen Pegasus Spiele wieder alles richtig.
Einen kleinen Einblick in das Spielmaterial und eine Download-Möglichkeit der Regeln gibt es auf der Homepage des Verlages.

Freunde klassischer Literatur kommen bei Munchkin Shakespeare nur bedingt auf ihre Kosten – Fans dieses boshaften Kartenspiels werden jedoch ihren Spaß daran haben.

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