Munchkin Steampunk

18.06.2016 von Marcus Pohlmann

Munchkin Steampunk

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Spieleranzahl: 3 bis 6 Spieler

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Spieldauer: ca. 90 Minuten

Erscheinungsdatum: 01.06.2016

Sprache: Deutsch

Die Welt der Dampfmaschinen, Zahnräder und verrückten Wissenschaftler erfreut sich schon längerer Zeit ungebrochener Beliebtheit und was liegt da für Pegasus Spiele näher als mit Munchkin Steampunk einen weiteren Ableger ihrer erfolgreichen Kartenspielserie in eben diesem Genre anzusiedeln.

Ähnlich wie bei den anderen Spielen der Reihe finden sich in der kleinen Box 168 Tür- und Schatzkarten, ein sechsseitiger Würfel und eine vierseitige Anleitung. Leser, die bisher noch nie mit dem Munchkin-Kartenspiel in Berührung gekommen sind, können sich mit den verschiedenen Rezensionen auf unserer Seite einen kurzen Überblick über diese Spieleserie verschaffen.
Kurz zusammengefasst geht es darum, dass alle Spieler als menschliche Rollenspielcharaktere der ersten Stufe starten und die Räume eines Verlieses erkunden müssen um bis zur zehnten Stufe aufzusteigen. Hinter jeder Tür des Gewölbes können Monster lauern, die es zu besiegen gilt. Dafür muss der Spieler seine Stufe und etwaige Boni durch seine Ausrüstung addieren. Ist das Ergebnis höher als die Stufe des Monsters, so hat er gesiegt, steigt eine (oder gar mehrere) Stufen auf und bekommt die Schätze des besiegten Monsters. Interessant werden die Kämpfe jedoch dadurch, dass die anderen Spieler die beiden beteiligten Parteien unterstützen können; so kann der grade agierende Spieler einen Mitspieler um Hilfe bitten und als Belohnung Schätze versprechen, während die anderen Spieler das Monster verstärken um ebendies zu verhindern. Scheitern die Kämpfenden, so müssen sie vor dem oder den Monstern fliehen oder erleiden bestimmte Nachteile. Mit den gewonnen Schätzen können sich die Spieler ausrüsten und sind so in der Lage immer stärkere Monster zu besiegen.
Die Türkarten enthalten die bekannte Mischung aus Flüchen, Monsterverstärkern und natürlichen den Monstern, abgestimmt auf das Steampunk-Setting. Von der Lockeren Schraube geht es über Griesgrämige Grobiane und Edward mit den Mixerhänden bis hin zur mächtigen Roboter-Version von Königin Victoria. Ebenfalls in diesem Stapel finden sich die vier Klassen, in die welche die Spieler schlüpfen können. Der Entdecker bekommt beispielsweise als Helfer im Kampf einen zusätzlichen Schatz und hat die Möglichkeit bereits ausgelegte Karten wieder auf die Hand zu nehmen; der Mechaniker erhält zusätzliche Boni für Zahnrad-Gegenstände und kann sich als Helfer wieder aus Kämpfen zurückziehen. Der Offizier kann Monster aus einem Kampf verscheuchen und Schlimmen Dingen leichter entkommen und schließlich ist der Tycoon in der Lage Handkarten mit dem Ablagestapel zu tauschen und bekommt eine Schatzkarte wenn er aufsteigt. Auf unterschiedliche Rassen wurde in diesem Ableger der Serie dagegen vollständig verzichtet. Auch die Schätze sind entsprechend der Thematik angepasst; so könne sich die Spieler mit Zahnrad-Wurfsternen ausrüsten, mit der Elefantenbüchse auf Jagd gehen oder gegen die Maschinen rebellieren um eine Stufe aufzusteigen.
Gespielt wird so lange, bis es einem Spieler gelingt die 10. (oder im epischen Spiel gar die 20.) Stufe zu erreichen.

Wie die meisten anderen Ableger der Reihe so bietet auch Munchkin Steampunk spielerisch nichts wirklich Neues: Die Spieler treten Türen ein, meucheln Monster, sammeln Schätze, steigen Stufen auf und fallen natürlich ihren Mitspielern in den Rücken. Das dieses eigentlich simple Grundprinzip auch nach 15 Jahren und unzähligen Erweiterungen funktionieren und Spaß machen kann demonstrieren Pegasus Spiele mit diesem Ausflug in die Welt der dampfgetriebenen Roboter und Uhrwerk-Konstruktionen. Die Thematik ist recht stimmig umgesetzt und die Karten sind abwechslungsreich genug um auch den Kauf dieses xten Munchkin-Aufgusses zu rechtfertigen. Die Kartenverteilung selbst finde ich dagegen etwas unausgewogen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob dies bei den anderen Spielen ebenso war, doch kommt es mir vor, als fänden sich übermäßig viele niedrigstufige Monster, Flüche und „Steige eine Stufe auf“-Karten in dem Set. Ein Problem, dass aber mit den wohl unvermeidlichen Erweiterungen bald gelöst sein sollte.
Ausnahmsweise stammen die Kartenillustrationen für dieses Spiel nicht von John Kovalic sondern von Phil Foglio, der durch seine Comics zu den Myth-Romanen von Robert Asprin und seinen eigenen Steampunk-Comic Girl Genius bekannt sein dürfte. Die Zeichnungen sind sehr stimmig, durchaus detailliert und unterscheiden sich doch gravierend vom Stil früherer Spiele, sind dabei aber immer noch witzig und originell. Noch zu erwähnen ist die Bedeutung der Zahnräder auf vielen Illustrationen, da diese direkten Einfluss auf manche Kartentexte haben.

Fans der Spiele-Serie bekommen hier neues Futter für ihre Sammlung, aber auch für Freunde der Steampunk-Thematik dürfte das neue Munchkin nicht uninteressant sein.

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