Mindbug – Der erste Kontakt

06.08.2023 von Marcus Pohlmann

Mindbug - Der erste Kontakt

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Spieleranzahl: 2 Spieler

Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Spieldauer: 15 bis 25 Minuten

Erscheinungsdatum: 14.02.2023

Sprache: Deutsch

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Autor Richard Garfield hat schon einige Kartenspiele mit Duell-Charakter geschaffen, von denen Magic: The Gathering wohl das bekannteste ist. Wesentlich kleiner und ohne den Sammelaspekt präsentiert sich nun Mindbug – Der erste Kontakt, bei dem neben Herrn Garfield noch drei weitere Autoren beteiligt waren. Als außerirdischer Hirnparasiten, versuchen die Spieler hier Kreaturen zu kontrollieren und mit diesen den gegnerischen Parasiten zu vernichten. Ursprünglich finanziert durch eine Crowdfunding-Kampagne des kleinen Spieleverlages Nerdlab Games, ist es über den Vertrieb von Skellig Games auch im einschlägigen Fachhandel angekommen.

Was steckt drin?

Es gibt verschiedene Versionen des Grundspiels, bei denen sich Verpackung und Inhalt etwas unterscheiden. Beim vorliegenden Mindbug – Der erste Kontakt handelt es sich um die „Duelist Edition“ der ursprünglichen Kickstarter-Kampagne. Das Spielmaterial besteht hier aus vier Karten, mit aufgedruckten Mindbugs, einem 24seitigen, kleinformatigen Regelheft und 48 Kreaturen, verpackt in einer kleinen Papp-Schachtel.

Eine ebene Fläche - eine Handvoll Karten

Eine ebene Fläche – eine Handvoll Karten

Im Mittelpunkt des Spiels stehen natürlich die Kreaturen-Karten. Auf diesen sind verschiedene fantastische Hybrid-Wesen abgebildet, beispielsweise ein Goblin-Werwolf, eine Eulen-Spinne oder eine Wilde Chimäre. Neben Namen und Illustration hat jede Kreatur noch einen Stärkewert, der von „1“ bis „10“ reicht. Hinzu kommen häufig eine Fähigkeit und ein Schlüsselwort, dass Einfluss auf das Verhalten der Kreatur hat.

Wie wird’s gespielt?

Die 48 Kreaturen werden gemischt und davon jeweils 10 an die beiden Spieler verteilt. Die restlichen Karten kommen in dieser Partie nicht mehr zum Einsatz. Von den 10 Karten bilden 5 den Nachziehstapel, bei den anderen 5 handelt es sich um die Handkarten. Außerdem erhält jeder seine beiden Mindbugs. Um die drei Lebenspunkte der Spieler darzustellen, können Karten, Würfel oder andere Marker zum Einsatz kommen.

Während der Partie sind die Kontrahenten abwechselnd an der Reihe. Ist ein Spieler am Zug, hat er zwei Möglichkeiten: Entweder er kann eine seiner Handkarten ausspielen. In diesem Fall legt er die Kreatur einfach vor sich ab und nimmt sofort eine neue Karte vom Nachziehstapel. Unter Umständen kommt hier direkt eine Fähigkeit zum Einsatz, beispielsweise erhält der Spieler durch die Axolotl-Heilerin zwei Lebenspunkte oder der Fretchenbomber zwingt den Mitspieler zwei Karten abzuwerfen. Bevor allerdings dieser Effekt abgehandelt wird, hat der Gegenspieler die Möglichkeit einen seiner Mindbugs einzusetzen und die ausgespielte Kreaturzu übernehmen. In diesem Fall wandert die Karte in die gegnerische Auslage und der Effekt kommt dem kontrollierenden Spieler zu Gute.

Putzige Kreaturen!

Putzige Kreaturen!

Hat ein Spieler bereits Karten in seiner Auslage, kann er sich für die zweite Handlungsmöglichkeit, den Angriff, entscheiden. Dazu wählt er eine der Kreaturen, berücksichtigt etwaige Fähigkeiten oder Schlüsselworte und attackiert den gegnerischen Spieler. Dieser kann seinerseits mit einer seiner ausliegenden Kreaturen blocken – die Karte mit der geringeren Stärke wird dabei aus dem Spiel entfernt. Kann oder möchte er dies nicht, so ist der Angriff erfolgreich und der er verliert einen Lebenspunkt.

Hat ein Spieler keine Lebenspunkte mehr, endet die Partie mit seiner Niederlage.

Kann das Spiel was?

Trotz der einfachen Mechanik und der geringen Kartenanzahl stellt Mindbug – Der erste Kontakt die Spieler vor einige interessante Herausforderungen. Da der Deckbau-Aspekt völlig fehlt und lediglich 10 Karten pro Seite im Spiel sind, ist hier Improvisationstalent gefragt. Tatsächlich hat jede Kreatur ihre Daseinsberechtigung und kann, richtig eingesetzt, die Partie beeinflussen. Hier kommt es häufig nicht auf die eigentliche Stärke an, sondern auf die Fähigkeiten und Schlüsselworte. Synergieeffekte zwischen den Karten gibt es dabei allerdings kaum. Natürlich sind die namensgebenden Mindbugs mit ihrer Übernahmemöglichkeit ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor.
Mindbug – Der erste Kontakt eignet sich für Spieler, die einfach schnell und unkompliziert losspielen, aber dabei auf einen gewissen Anspruch nicht verzichten wollen. Eine Partie zieht sich selten länger als 20 Minuten und benötigt praktisch keine Vorbereitungszeit. Meine bisherigen Durchgänge waren allesamt recht ausgeglichen, die Spielbalance scheint zu funktionieren.

Hirnparasiten!

Hirnparasiten!

Die Illustrationen, durchweg Kombinationen aus Tieren, Fantasy-Figuren oder Gegenständen, passen sehr gut zum eher lockeren Charakter des Spiels. Vor allem die Mindbugs haben es mir dabei angetan. Die Anleitung führt verständlich durch den Spielablauf, erklärt gut die unterschiedlichen Fähigkeiten und ihre Einsatzmöglichkeiten und findet trotz des kleinen Formates noch Platz für Beispiele. Dazu gibt es außerdem HIER noch ein Video-Tutorial, das alles Nötige enthält.

Weitere Informationen zum eigentlichen Spiel und die Regeln als Download in verschiedenen Sprachen gibt es auf der Homepage von Nerdlab Games. Hier gibt es zudem die Möglichkeit die ersten Erweiterungen zu erwerben, mit denen eine Partie zu viert spielbar ist. Und schließlich findet sich hier der Ausblick auf eine weitere Crowdfunding-Kampagne mit gleich zwei separat spielbaren Varianten.

Mind Bug – Der erste Kontakt ist ein sehr unterhaltsames Duell-Kartenspiel, das mit wenig Karten auskommt, aber trotzdem nicht langweilig wird.

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