Letzte Stunde

22.11.2019 von Marcus Pohlmann

Letzte Stunde

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Spieleranzahl: 1 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Spieldauer: 30 bis 60 Minuten

Erscheinungsdatum: 24.10.2019

Sprache: Deutsch

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Die meisten Spiele der Arkham Horror Files (beispielsweise dieses HIER) drehen sich darum, die Machenschaften finsterer Kultisten zu durchkreuzen. Im neuesten Ableger der Serie ist es dafür jedoch zu spät! Dimensionstore haben sich geöffnet und widerliche Kreaturen drängen auf den Campus der Miskatonic Universität. Es scheint so, als ob die Letzte Stunde angebrochen ist. Es liegt nun an den Spielern, gemeinsam diese Monsterflut zurückzudrängen und die Tore zu schließen. Wie auch schon bei den anderen Titeln aus der Familie wird das Spiel von Fantasy Flight Games entwickelt und veröffentlicht. Für den heimischen Markt kümmern sich wie gewohnt Asmodee um Produktion und Vermarktung.

Was steckt drin?

Im Zentrum des Geschehens steht der Spielplan. Dieser stellt den Campus dar und verfügt über 15 Gebäude, beispielsweise die berüchtigte Bibliothek, das Studentenwohnheim oder Verwaltungsgebäude. Diese Orte sind durch Wege miteinander verbunden und bieten Platz für Tor- und Monstermarker. Jede Kreatur verfügt über Lebenspunkte und etwaige Sonderregeln, so jagen einige Monster die Investigatoren oder zerstören die Gebäude. Neben diesen erwähnten Markern liegen weitere bei, beispielsweise für Ausdauer, Hinweise oder Beschädigungen.

Chaos auf dem Campus

Chaos auf dem Campus

Drei Karten mit Großen Alten (Cthulhu, Shudde M’ell und Umôrdhoth) geben Anweisungen zum Spielaufbau auf dem gewählten Schwierigkeitsgrad. Außerdem bringen sie besondere Monster mit sich und liefern einige Sonderregeln zur entsprechenden Spielphase. Dem gegenüber stehen die sechs Investigatoren. Für jeden Charakter gibt es einen Papp-Aufsteller mit Kunststoff-Standfuß und ein Deck mit zehn individuellen Aktionskarten. Dazu kommen Übersichts- und Gegenstands- und schließlich die Prioritätskarten, die die Spielreihenfolge festlegen. Die 24seitige Anleitung liefert neben den Regeln Hintergrundinformationen zum Setting und zu den Charakteren.

Wie wird’s gespielt?

Jeder Spieler wählt einen Investigator; nimmt sich den Aufsteller und die dazugehörigen Karten. Die Monstermarker kommen in die „Monsterquelle“, einen Behälter, aus dem sie die Spieler blind ziehen. Schließlich wird der Große Alte bestimmt, gegen den die Spieler antreten. Hier gibt es die Wahl zwischen drei Schwierigkeitsstufen. Diese legen die besonderen Monster fest, die zusätzlich in die Monsterquelle kommen. Auch einige Tor- und der Ritualmarker werden entsprechend den Anweisungen platziert. Die übrigen Tormarker kommen als Nachziehstapel auf das dazugehörige Feld des Spielplans. Die Hinweismarker werden auf die freien Felder der Orte gelegt. Das restliche Spielmaterial wird bereitgelegt, die Spieler setzen ihre Charaktere auf das Feld des Rituals. Schließlich erhält jeder Spieler vier Prioritätskarten. Damit sind die Vorbereitungen abgeschlossen und die Partie kann beginnen.

Pete hat sich ein wenig übernommen

Pete hat sich ein wenig übernommen

Eine Spielrunde besteht aus zwei Phasen. In der Aktionsphase führen die Spieler mit ihren Charakteren drei Schritte aus. Sie ziehen die oberste Karte ihres Aktionsstapels und platzieren diese verdeckt vor sich, zusammen mit einer offenen Prioritätskarte. Anschließend ziehen sie eine neue Prioritätskarte. Sind insgesamt vier Aktionskarten ausgespielt, werden sie entsprechend ihrer Priorität abgehandelt. In dieser Phase des dürfen sich die Spieler nicht über ihr Vorgehen absprechen. Bei den ersten beiden Karten kommt die obere Aktion zum Einsatz, bei den anderen die untere Aktion. Diese Karten ermöglichen es, sich auf dem Spielplan zu bewegen oder Monster zu attackieren. Außerdem können sie Orte untersuchen und erhält dadurch Gegenstände oder Hinweise. Diese Karten bestimmen zudem, welche Kreaturen sich bewegen und ob noch mehr erscheinen.

Darauf folgt die Phase des Großen Alten; auch diese besteht aus drei Schritten. Abhängig von den gespielten Prioritätskarten tritt der Effekt des Großen Alten in Kraft. Dadurch kommen beispielsweise neue Monster ins Spiel, lässt Investigatoren Ausdauer verlieren oder beschädigt Orte. Im zweiten Schritt wird der oberste Tormarker des Stapels aufgedeckt und am entsprechenden Ort platziert – auch hier erscheinen mehr Kreaturen. Schließlich gibt der Startspieler (hier als Ermittlungsleiter bezeichnet) seinen Marker an den nächsten Spieler weiter.

Lily ist sehr flexibel

Lily ist sehr flexibel

Haben die Spieler genug Hinweise gesammelt und die entsprechenden Karten abgelegt, können sie das Ritual wieder rückgängig machen. In diesem Fall haben sie gewonnen. Das Spiel endet dagegen mit einer Niederlage, wenn einer der Charaktere seine letzte Ausdauer verliert, ein Monster auf dem vollen Ritualstandort erscheint oder nach der achten Runde.

Kann das Spiel was?

Im Gegensatz zu den anderen Spielen der Arkham Horror Files stehen die Spieler bei Letzte Stunde ab der ersten Runde unter Druck. Zum einen passt dies zur Hintergrundstory, zum anderen entfällt der Teil, in dem sich die Investigatoren „aufrüsten“. Dies sorgt für ein sehr schnelles Spiel, allerdings verzeiht der Schwierigkeitsgrad selbst auf der niedrigsten Stufe kaum Fehler. Ungewöhnlich für ein kooperatives Spiel ist, dass sich die Spieler nicht absprechen dürfen; zumindest geben die gewählten Prioritätskarten Hinweise auf die Absicht. Je nach Investigator und Großen Alten unterscheiden sich die Vorgehensweisen sehr deutlich, was für einen hohen Wiederspielwert sorgt. Ebenfalls gelungen ist der Solo-Modus, in dem ein Spieler zwei Investigatoren über den Campus lenkt. Dafür sind die Regeln leicht modifiziert, funktionieren aber tadellos.

Der Große Alte erwacht

Der Große Alte erwacht

Das Spiel setzt auf altbekannte Illustrationen, bietet aber auch viele (zumindest mir) unbekannte Zeichnungen. Das Spielmaterial ist gewohnt hochwertig, die Marker stabil und die Karten gut lesbar. Bei einigen Abbildungen hätte ich mir jedoch eine größere Darstellung gewünscht. Der Spielplan ist etwas dunkel geraten, allerdings lassen sich die Details noch erkennen. Der Aufbau der Anleitung ist gewöhnungsbedürftig und erfordert einige Sucherei. Als Ausgleich gibt es eine verständliche Kurzübersicht und Klarstellungen zu häufig auftretenden Fragen.

Mehr Informationen zum Spiel und die Anleitung gibt es auf der Homepage von Asmodee. Wer mehr über die anderen Ableger der Serie erfahren möchte, sollte bei Fantasy Flight Games vorbei schauen.

Wer schon immer wissen wollte, was passiert, wenn die Investigatoren bei der Vereitelung eines Rituals scheitern, bekommt bei Letzte Stunde eine Antwort.

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