Humbug

19.11.2023 von Marcus Pohlmann

Humbug

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Serie:

Spieleranzahl: 3 bis 8 Spieler

Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Erscheinungsdatum: 02.02.2023

Sprache: Deutsch

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Die Denkriesen sind vor allem für ihre lockeren, kommunikativen Rate- und Partyspiele bekannt. Die neue Humbug-Reihe folgt ebenfalls diesem Schema. Bisher besteht die Serie aus vier Teilen, die beliebig miteinander kombiniert und gemischt werden können. Gegenstand dieser Rezension ist nun der erste Teil dieser „Original Edition“. Bis zu acht Spieler beschreiben hier wüste, unglaubwürdige Situationen – oder lügen ihren Mitspielern dreist etwas vor.

Was steckt drin?

In der Schachtel mit dem Klappdeckel befinden sich insgesamt 120 kleine, längliche Kärtchen – je 40 mit den Werten „1“, „2“ und „3“. Diese dienen im Spielverlauf als Wetteinsätze und Punkte. Der Kern des Spiels besteht aus 60 großformatigen, doppelseitig bedruckten Karten. Fünf davon enthalten die Regeln und dienen als Trenner. Außerdem gibt es acht Karten mit denen die Spieler die gehörte Beschreibung als richtig oder falsch einstufen können. Diese Szenen finden sich auf den restlichen Karten. Hier werden allerlei obskure Begebenheiten gezeigt, beispielsweise ein Wal, der mit der Schiffsschraube eines U-Bootes Löcher in Nistkästen bohrt, eine Schlange aus Kettengliedern, die durch ein Bambusdickicht schlängelt oder eine Kobra, die an einer Wasserpfeife zieht. Anstatt einer Abbildung ist auf gut der Hälfte der Kartenseiten der Satz „Sei schlau & denk Dir was aus!“ zu lesen.

Der übersichtliche Aufbau

Der übersichtliche Aufbau

Für Spieler, die Regeln digital bevorzugen, gibt es in der Schachtel noch einen QR-Code, der auf die entsprechende Seite führt.

Wie wird’s gespielt?

Vor Spielbeginn wird ein Mitspieler zum „Schwindler“ bestimmt. Außerdem erhält jeder drei Wettpunkt mit einem Gesamtwert von 6 und eine Antwortkarte. Zudem sollten sich die Spieler noch auf ein Punkt- oder Rundenlimit einigen, bei dessen Erreichen die Partie endet.

Der Schwindler klappt die Spielbox auf und beschreibt detailliert die Situation, die auf der obersten Karten illustriert ist. Sollte es sich dabei um eine „Kreativ“-Karten handeln, also ohne Zeichnung, denkt sich der Schwindler ein Szenario aus. Währenddessen können die Mitspieler Fragen stellen und damit versuchen, ihn aus dem Konzept zu bringen.

Der Blickwinkel des Schwindlers

Der Blickwinkel des Schwindlers

Nach 80 Sekunden endet dieser Teil der Spielrunde. Nun geben die anderen Spieler ihre Wetten ab und entscheiden (jeder für sich), ob der Schwindler ein tatsächliches Szenario beschrieben, oder sich etwas ausgedacht hat. Anschließend dreht er die Schachtel mit der sichtbaren Karte um, so dass die Mitspieler einen Blick darauf werfen können. Lag ein Spieler mit seiner Wette richtig, so bekommt er einen Extra-Punkt und den doppelten Einsatz aus der Bank zurück. Der Schwindler erhält je einen Punkt pro Spieler, den er täuschen konnte.

Nachdem alle Gewinne ausgehändigt wurden, geht die Box nun im Uhrzeigersinn an den nächsten Spieler. Dieser entfernt die oberste, bereits gespielte Karte und macht mit der darunterliegenden Karte weiter. Der Ablauf setzt sich so lange fort, bis die vorher ausgemachte Punkt- oder Rundenzahl erreicht ist. Der Spieler mit den meisten Chips gewinnt.

Kann das Spiel was?

Humbug gehört zu den Spielen, bei denen es sehr auf die Einstellung, aber auch auf die Bluff-Fähigkeiten der Spieler ankommt. Es benötigt ein wenig Überwindung, um sich auf das Konzept einzulassen und auch kreative Energie, um Szenarien locker aus dem Ärmel zu schütteln. Einigen meiner Testspieler war es anzusehen, ob sie schwindeln oder nicht – noch bevor sie überhaupt den ersten Satz gesagt haben. Dieses Manko können sie jedoch gut in ihren eigenen Wettrunden ausgleichen und verlorene Punkte aufholen. Ein geschickter Schwindler lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und kann auf die Nachfragen der Mitspieler schnell reagieren. Natürlich kann er auch bluffen, lange Wartepausen einbauen oder zögerlich auf Fragen antworten – selbst wenn der Geschichte eine Illustration zu Grunde liegt.

Merkwürdiges Zeugs

Merkwürdiges Zeugs

In den Testspielen verlief der Start etwas holprig, da man zuerst ein Gefühl dafür braucht, um sich ein plausibles Szenario auszudenken. Für die Spieldauer haben wir die Punkte ignoriert und uns für eine Rundenbegrenzung entschieden. Je nach Spieleranzahl hat dies mit vier bis sechs Durchgängen gut funktioniert.

Die Illustrationen sind zweifarbig in einem recht einfachen Comic-Stil gehalten. Die vielen schrägen Details sind dabei (zumeist) gut erkennbar und sorgen dafür, dass dem Schwindler nicht die Antworten ausgehen. Die kurze, umfassende Anleitung, die ansprechend gestaltete Schachtel und die gut passenden Inlay runden den sehr positiven Gesamteindruck ab.

Mehr Informationen zu diesem, und den anderen Teilen der Serie, gibt es auf der Homepage der Denkriesen. Hier gibt es auch einen kurzen Trailer zum Spiel und ein Erklär-Video.

Humbug ist ein tolles, lockeres Bluff- und Kommunikationsspiel – vorausgesetzt die Spieler haben Spaß an dem Konzept.

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