Undo – Blut im Rinnstein

05.07.2019 von Marcus Pohlmann

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Spieleranzahl: 2 bis 6 Spieler

Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Spieldauer: 45 bis 90 Minuten

Erscheinungsdatum: 03.05.2019

Sprache: Deutsch

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Mit der Undo-Serie bringen Pegasus Spiele eine neue Reihe kooperativer Kartenspiele auf den Markt. Darin übernehmen die Spieler die Rolle von „Schicksalswebern“ – Individuen, die durch die Zeit reisen, um bestimmte Ereignisse zu verhindern. In Blut im Rinnstein führt sie ihr Weg ins Chicago des Jahres 1929. Hier liegt ein junger Mann, mit mehreren Schussverletzungen in einer einsamen Gasse und haucht sein Leben aus. Es liegt nun an den Spielern, dieses Ereignis zu verhindern.

Was steckt drin?

Das Spielmaterial besteht aus 22 großen Karten. Diese enthalten neben der Anleitung und der Lösung auch die 13 Geschichtekarten, das Kernelement des Spiels. Auf der Vorderseite dieser Karten finden sich Angaben zu Ort und Zeit eines Ereignisses. Auf der Rückseite wird eine kurze Situation beschrieben. Schließlich haben die Spieler drei Möglichkeiten, die Situation zu beeinflussen. Außerdem liegen noch insgesamt 59 kleine Karten in der Schachtel. Diese geben weitere Hinweise zu den Geschichtekarten, dienen als Rundenbegrenzung oder liefern Punkte.

Wie wird’s gespielt?

Zu Beginn folgen die Spieler der Anleitung auf den obersten Karten. Die 13 Geschichtekarten werden in einer Reihe ausgelegt, gemeinsam mit den dazugehörigen Hinweiskarten. Die Ereignisse reichen dabei vom 11. Februar 1909 in Poitiers, Frankreich bis zum 24. Oktober 1931 in New York. Die Zeit- und Lupenkarten werden gut erreichbar platziert, die Schicksalskarten liegen über der Karte mit der Nummer 12.

Die Zeitreise braucht Platz

Nun werden die Geschichte- und die Hinweiskarte mit der Nummer 12 aufgedeckt und alle Spieler haben Gelegenheit diese zu lesen. Hier wird die Situation beschrieben: Das Opfer liegt in einer Seitenstraße, hinter einer Bar und hat einen Teddy in der Hand.

Die Spieler entscheiden nun, zu welchem Ereignis sie als Nächstes reisen wollen. Haben sie gewählt, legen sie eine der neun Zeitkarten (diese dienen als Rundenbegrenzung) ab und drehen die entsprechende Karte um. Hier wird eine kleine Szene beschrieben und die Spieler bekommen drei Handlungsmöglichkeiten zur Auswahl. Sie entscheiden nun, welche der Optionen sie wählen und beeinflussen damit das Schicksal der Person, anschließend nehmen sie sich die entsprechende Schicksalskarte – diese bringt am Ende Punkte.

Nicht die beste Entscheidung…

Möchten die Spieler zusätzlich die entsprechende Hinweiskarte lesen, müssen sie eine ihrer vier Lupenkarten abgeben.
Ist die letzte Zeitkarte genutzt, decken die Spieler die Karte „Ende der Geschichte“ auf und zählen ihre erreichten Punkte der Schicksalskarten zusammen. Je nachdem, welches Ergebnis sie erreicht haben, konnten sie den Verlauf der Geschichte positiv (oder auch negativ) beeinflussen.
Auf den verbliebenen Lösungskarten können sie schließlich die komplette Hintergrundgeschichte nachlesen. Zudem werden besonders wichtige Ereignisse hervorgehoben.

Kann das Spiel was?

Spiele, die einen ähnlichen Mechanismus und ein verwandtes Konzept nutzen, gibt es bereits auf dem Markt. Lukas Zach und Michael Palm interpretieren dies nun mit ihrer Undo-Reihe neu. Dies funktioniert auch sehr ordentlich – das Spiel lebt dabei in erster Linie von der Diskussion der Spieler untereinander. Die Sprünge durch die Zeit, zu den Stationen im Leben des Toten, sind durchaus plausibel und ergeben dabei ein rundes, stimmiges Bild mit einer spannenden Story. Einen kleinen Schönheitsfehler gibt es allerdings: Der (reale) Auftraggeber des Mordes saß zu diesem Zeitpunkt in einem anderen Bundesstaat der USA in Haft.

Die ausführliche Hintergrundgeschichte

Je nachdem welche Karten aufgedeckt werden kommen die Spieler sehr schnell hinter die Ereignisse und können entsprechend gegensteuern. Dies führt zu einer relativ hohen Punktzahl, aber auch zu einer kurzen Spielzeit. Meine Testrunde hat für die Aufklärung kaum eine halbe Stunde benötigt. Durch die Natur des Spiels ist eine zweite Partie zwar möglich, aber kaum reizvoll. Ob sich Undo – Blut im Rinnstein als Familienspiel eignet, würde ich anzweifeln. Auch kommt mir, auf Grund der Thematik, die Altersempfehlung etwas zu niedrig vor. Als Einstimmung oder Ausklang für einen kommunikativen und kooperativen Erwachsen-Spieleabend eignet sich diese Zeitreise jedoch recht gut.
Bis auf das Titelbild gibt es keine wirklichen Illustrationen im Spiel. Die Gestaltung der Karten passt jedoch hervorragend zur Ära und ist zudem recht übersichtlich. Die Regeln werden durch die Kartenanleitung verständlich erklärt und sind nicht übermäßig komplex.

Auf der Homepage von Pegasus Spiele gibt es mehr Informationen zu diesem Spiel, aber auch zu den anderen, bisher erschienenen Ablegern der Serie.

Der Verlag legt mit Undo – Blut im Rinnstein ein neues Spielkonzept vor, das durchaus zu unterhalten weiß, aber noch Steigerungspotential hat.

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