The Last Guardian für die PS4

26.04.2017 von Joanna Müller-Lenz

The Last Guardian Cover

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Verlag / Publisher:

Genre:

Spieleranzahl: 1 Spieler

Altersempfehlung: FSK 12

Spieldauer: ca. 10 Stunden

Erscheinungsdatum: 07.12.2016

Sprache: Deutsch

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Kennt ihr das auch? Ihr seht das Cover oder ein Screenshot eines Spiel, auf dem die Protagonisten zu sehen sind und ohne zu wissen, wie das Gameplay, die Kameraführung und der Rest so ist, wisst ihr es sofort. Ja, das wird ein Highlight! So ging es mir bei The Last Guardian.  Beim Elektro-Fachhändler in der Nachbarschaft entdeckte mein Liebster das Spiel auf einem Plakat. Nun muss erwähnt werden, dass er mit den meisten Videospielen nichts anzufangen weiß, aber The Last Guardian weckte sein Interesse sofort.

Kommunikation mit einem Fabelwesen

Direkt nach dem Release habe ich es dann auch in meinen Händen gehalten und die Welt erkundet, in der ein namenloser Junge ein Fabelwesen rettet und für sich gewinnt. Viel weiß der Spieler zu Anfang nicht. Der Protagonist wacht neben einem riesigen Federvieh auf, das eine Mischung aus Hund und Katze zu sein scheint. Zusätzlich mausert er und hat Flügel, fliegen kann er jedoch (noch?) nicht. Angekettet wie er ist, wirst du von ihm erstmal angeknurrt. Nachdem du ihn mit sonderbar glühenden Fässern fütterst und von seinen Ketten befreist, weicht er nicht mehr von deiner Seite. Ihr beginnt also damit eure Umgebung zu erkunden und aus dem Labyrinth zu finden, in dem ihr euch befindet.

The Last Guardian – Balanceakt © Sony Interactive Entertainment

The Last Guardian – Balanceakt
© Sony Interactive Entertainment

Dabei gibt es einige Rätsel zu lösen, Kletterpartien zu meistern und natürlich auch Gegner zu eliminieren. Es wäre viel einfacher, wenn sowohl der Junge als auch das Tier steuerbar wären. Aber du als Spieler bist der Junge und musst lernen ohne richtige Worte mit Trico zu kommunizieren. Dabei lernst du mit der Zeit, welche Gesten nötig sind um Trico dazu zu bringen zu springen oder sich lang zu machen. So kannst du unüberwindbare Passagen doch bezwingen und Stellen erreichen, die auf den ersten Blick nicht erreichbar waren. Perfekt funktioniert das aber nie, denn in dem Tier steckt nicht nur ein treuer Hund, sondern auch eine eigenwillige Katze. Doch auch wenn Trico nicht das macht, was du gerade in dem Moment willst, lieb gewonnen hast du ihn von der ersten Sekunde an.

The Last Guardian: Charakterdesign wie es kaum besser geht

Je weiter du kommst, desto mehr erfährst du auch über die Hintergründe, wer du bist, wer Trico ist, warum du dort aufgewacht bist und warum dein Begleiter in Ketten lag. Je mehr du erfährst, desto mehr fühlst du dich den beiden Protagonisten auch verbunden. Es dauerte nicht lange, da erhielt der namenlose Junge von uns einen Spitznamen: ADHS-Boy, denn er hüpfte gerne mit hohem Tempo auf der Stelle von einem Bein zum anderen. Trico wollten wir unbedingt in echt streicheln, ihn bekuscheln, damit hätte ich mich stundenlang beschäftigen können. Nein, hier spricht nicht nur die Frau aus mir, denn ich hegte den Wunsch nicht alleine nur für mich.

Nicht alles ist positiv: Kamera und Steuerung bei The Last Guardian

The Last Guardian – Kletterprtie © Sony Interactive Entertainment

The Last Guardian – Kletterprtie
© Sony Interactive Entertainment

So toll das Charakterdesign bei The Last Guardian auch ist, so furchtbar fand ich dafür die Kameraführung. Mindestens genauso nervig war auch die Steuerung. Die Unlogik in der Technik hat mich fast wahnsinnig gemacht. 10 Jahre Entwicklungsdauer und dann das? Ich war kurz davor aufzugeben, denn es gab wirklich Passagen, an denen kam ich einfach nicht weiter. Geduld ist eine Tugend und auch wenn ich viel davon hätte, hier wäre sie spätestens am Ende gewesen. Da musst du beispielsweise tauchen, alleine das herauszufinden hat gedauert. Und dann kannst du es nicht, weil es zu tief ist. Der Trick ist Trico dazu zu bewegen, dass er dich mit in die Tiefe zieht. Schafft man es dann tatsächlich Trico dazu zu bringen zu tauchen, schwimmt er euch davon und nimmt euch nicht mit. Also wieder zurück rufen und nochmal von vorne. Solche Passagen machen wirklich viel kaputt und rauben Nerven.

Sicherlich, wer die Vorgänger Ico (2001) und Shadow of the Colossus (2005) gespielt hat, der kennt die Problematik bereits im Ansatz. Und auch das Design wird bekannt vorkommen. Wer sie nicht kennt, hat aber auch keinen Nachteil bei The Last Guardian. Inhaltlich haben alle drei Spiele nichts miteinander gemein.

Fazit

The Last Guardian – Freunde fürs Leben © Sony Interactive Entertainment

The Last Guardian – Freunde fürs Leben
© Sony Interactive Entertainment

Ein richtiges Fazit zu ziehen, ist bei The Last Guardian tatsächlich schwierig. Charakterdesign und Grafik verdienen höchste Anerkennung.  Steuerung und die Kamera hingegen gehören auf ewig verdammt. Der Rest reiht sich in der Mitte ein. Letztendlich ist das Spiel aber gut genug, um zumindest einmal ausprobiert zu werden. Denn am Ende, wenn ihr nach einer langen und nervenaufreibenden Szene auf seinem Rücken liegt und Trico über die Federn streichelt ist alles wieder gut. Besonders, wenn er euch dann auch noch mit großen und leuchtenden Augen anschaut, bei dem alle Katzen vor Neid erblassen, ist alles Schlechte vergessen.

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