Kategorie: Brettspiel
Autor: Adam Strzelecki, Paweł Suski, Wojciech Wiśniewski
Zeichner: Kamila Mrożek-Zielińska
Verlag / Publisher: Trefl
Spieleranzahl: 2 bis 5 Spieler
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 25 Minuten
Erscheinungsdatum: 06.10.2022
Sprache: Deutsch
The Book of Dragons führt bis zu fünf Spieler auf der Suche nach den schuppigen Bestien durch verschiedene Landschaften. Hier wetteifern sie darum, die Kreaturen ihrer Sammlung hinzuzufügen und als größter Drachenforscher in die Geschichte einzugehen. Veröffentlicht wird das Spiel von Trefl, die sich mittlerweile verstärkt auf dem heimischen Markt tummeln.
Was steckt drin?
Im Zentrum der Drachenjagd steht das Spielfeld. Dieses bietet zum einen Ablagefläche für fünf verschiedene Stapel mit Karten. Außerdem sind hier sechs unterschiedliche Landschaften abgebildet, in denen die Spieler die schuppigen Bestien finden können. Abhängig vom Geländetyp verfügt jeder Drache über eine Sonderfähigkeit. Sie kann einmalig genutzt werden, wenn der Spieler die entsprechende Karte bereits gesammelt hat. Von diesen Drachenkarten gibt es insgesamt 36 Stück, aufgeteilt ins sechs Farben. Neben der Illustration der Kreatur hat jede Karte einen Punktwert, der bei der Ermittlung des Siegers genutzt wird. Hinzu kommen ebenfalls sechs Zielkarten, die den Spielern bei Erfüllung Bonuspunkte bringen. Fünf Papp-Marker, die Immunitätschips, legen den Startspieler fest. Außerdem zeigen sie an, ob eine Karte aktuell blockiert ist. Jeweils drei sechsseitige Würfel in den Spielerfarben liegen in der Schachtel. Anleitungen in deutscher und englischer Sprache vervollständigen das Spielmaterial.
Wie wird’s gespielt?
Vor Beginn einer Partie kommen die gemischten Drachenkarten je nach Spieleranzahl in drei, vier oder fünf Stapeln offen auf die entsprechenden Felder. Jeder Spieler erhält eine Zielkarte, einen Immunitätschip sowie die drei Würfel seiner Farbe. Diese werden auf „3“, „4“ und „5“ gedreht.
Ist ein Spieler an der Reihe, so hat er in seinem Zug zwei Handlungsmöglichkeiten. Er kann Würfel auf die ausliegenden Drachenkarten legen oder sich die Karten nehmen, auf denen bereits Würfel von ihm liegen. Kann er keine dieser beiden Optionen nutzen, erhöht der Spieler den Augenwert der ungenutzten Würfel vor ihm um jeweils „1“.
Um Würfel auf eine Karte legen zu können, muss der Spieler entweder den Grundwert der Drachenkarte erreichen oder etwaige Würfel eines Mitspielers mit einem höheren Wert überbieten. Er kann seine Würfel dabei beliebig verteilen, solange diese Bedingung erfüllt ist. Sollten die Würfel eines Mitspielers bereits auf der Drachenkarte liegen, so erhält er sie wieder zurück – deren Wert erhöht sich um „1“.
Ist ein Spieler erneut an der Reihe und liegen immer noch seine Würfel auf einer oder mehreren Drachenkarten, so nimmt er diese Karten und fügt sie der Sammlung hinzu. Auch die Würfel erhält er zurück, muss aber ihren Wert um „1“ verringern.
Während seines Zuges kann der Spieler einmalig die Fähigkeit einer bereits gewonnenen Drachenkarte nutzen. Der Spieleffekt ist dabei vom Geländetyp abhängig. So lässt sich beispielsweise ein Würfel die entgegengesetzte Seite drehen, eine Karte aus dem Spiel entfernen oder den eigenen Würfel vor den Mitspielern schützen.
Die Partie endet, wenn einer (bei zwei oder drei) oder zwei Stapel (bei vier oder fünf Spielern) aufgebraucht sind. Nun addieren die Spieler die Siegpunkte ihrer Drachenkarten und zählen etwaige Bonuspunkte durch ihre Zahlkarte hinzu. Der Spieler mit den meisten Punkten entscheidet die Suche nach den Drachen für sich.
In der Variante für zwei Spieler kommt ein Blockierwürfel hinzu. Dieser hat den Wert „6“ und wandert von Stapel zu Stapel, wenn er überboten wird.
Kann das Spiel was?
The Book of Dragons verfügt über einen netten Bietmechanismus und kommt, trotz, Würfeln, praktisch ohne Zufallselemente aus. Die Spieler haben ihre eigenen Ressourcen und die der Mitspieler stets im Blick, auch etwaige Sondereffekte durch Drachen bieten keine wirklichen Überraschungen. Daher können die Spieler sich voll darauf konzentrieren, ihre Züge zu planen. Der Spielspaß, so zumindest mein Eindruck, hängt dabei sehr von der Anzahl der Mitspieler ab. Mit zwei oder drei Spieler ist der Ablauf etwas zäh und sehr voraussehbar. Bei vier oder gar fünf Forschern kommt es zu einem größeren Konkurrenzkampf um die Drachen. Auch wird durch die häufigere Nutzung der Sonderfähigkeiten der Ablauf dynamischer.
Der Mechanismus selbst ist recht einfach und schnell erklärt – auch jüngere Spieler haben in der Regel keine Verständnisschwierigkeiten. Allerdings lässt sich eine Partie auch sehr taktisch spielen.
Anleitung, Verpackung und Spielmaterial sind optisch hübsch aufgemacht und von solider Qualität. Das Highlight sind dabei natürlich die sechs Illustrationen der Drachen mit ihren jeweiligen Hintergründen. Was mir dagegen gar nicht gefällt sind die Würfel – diese wirken schlicht billig.
Trefl liefern auf ihrer Homepage eine illustrierte Kurzanleitung, zusammen mit weiteren Abbildungen des Spielmaterials. Außerdem stehen die Regeln als PDF zum Download bereit.
Wer Spiele mit einem Auktionsmechanismus und einer ordentlichen Portion Taktik mag, ist bei The Book of Dragons gut aufgehoben.