Sherlock – Der Fluch des Qhaqya

10.03.2019 von Marcus Pohlmann

Sherlock - Der Fluch des Qhaqya

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Spieleranzahl: 1 bis 8 Spieler

Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Spieldauer: ca. 60 Minuten

Erscheinungsdatum: 29.01.2019

Sprache: Deutsch

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Mit Sherlock veröffentlichen Abacusspiele eine neue Reihe von kleinen Deduktionsspielen, auch geeignet für größere Spielergruppen. Der Fluch des Qhaqya führt die Spieler ins London des Jahres 1923, wo sie den gewaltsamen Tod eines Archäologen aufklären müssen.

Was steckt drin?

In der kleinen Schachtel stecken 33 Karten sowie die doppelseitige Anleitung/Auflösung. Die Anleitung geht dabei auf das „Q System“ ein, das diesem, und anderen Spielen der Serie, zugrunde liegt. Ebenfalls findet sich hier eine kurze Beschreibung der Ereignisse. In diesem Fall wurde der gefeierte Archäologe Edward Carter in seinem Arbeitszimmer gefunden – mit einem Brieföffner im Rücken. Zehn Fragen zum Fall, eine detaillierte Auflösung und ein Punkteschlüssel zur Einschätzung der eigenen detektivischen Fähigkeiten stehen auf der zweiten Seite. Diese dürfen die Spieler allerdings erst später lesen.

Eine Karte erläutert die Spielvorbereitungen, die anderen Karten beziehen sich auf den zu lösenden Fall. Die Informationen auf den Karten können dabei aus Bildern vom Tatort, Vernehmungsprotokollen der Polizei, Briefwechseln der beteiligten Personen oder Zeitungsausschnitten bestehen. Außerdem ist jede Karte durchnummeriert, was für die spätere Auswertung wichtig ist.

Die Ermittlungen können beginnen

Die Ermittlungen können beginnen

Stift und Notizzettel haben sich beim Spielen als ausgesprochen hilfreich erwiesen.

Wie wird’s gespielt?

Die Karten mit der Nummer 01 wird offen auf den Tisch gelegt. Das Kartendeck mit den restlichen 31 Karten wird gemischt, anschließend erhält jeder Spieler drei Handkarten. Die übrigen Karten bilden den Nachziehstapel. Ist ein Spieler am Zug, hat er zwei Möglichkeiten: Er kann eine seiner Handkarten verdeckt auf den Ablagestapel legen – wenn er glaubt, das diese keine für den Fall relevanten Informationen enthält. Zudem darf er sich gegenüber seinen Mitspielern nicht zum Inhalt der Karte äußern. Wenn der Spieler dagegen der Meinung ist, dass die Karte wichtig ist, liest er sie laut vor und legt sie offen auf den Tisch. Nun haben alle Spieler Zugriff auf diese Karte. Anschließend nimmt der Spieler eine neue Karte vom Nachziehstapel. Damit ist der nächste Spieler an der Reihe.

Wichtige Hinweise oder falsche Fährten?

Wichtige Hinweise oder falsche Fährten?

Dieser Ablauf wird so lange fortgesetzt, bis der Stapel aufgebraucht ist. Anschließend geht es an die Aufklärung des Falles. Zuerst wird überprüft, ob mindestens sechs Karten verdeckt abgelegt wurde. Ist dies nicht der Fall, haben die Spieler verloren. Erst danach dürfen die Spieler das Faltblatt aufschlagen. Auf diesem finden sich die insgesamt zehn Fragen, die sie beantworten müssen. Diese zielen unter anderem auf die Mordwaffe, das Motiv und natürlich den Täter ab, beschäftigen sich aber auch mit dem Umfeld des Falles. Für jede richtige Antwort erhalten die Spieler zwei Punkte. Jede offen ausgelegte Karte, die nicht zur Lösung gehört bringt einen Minus-Punkt. Anhand einer Tabelle können die Spieler schließlich ablesen, wie erfolgreich sie in ihren Ermittlungen waren.

Kann das Spiel was?

Das (spoilerfreie) Lösungsblatt

Das (spoilerfreie) Lösungsblatt

Sherlock – Der Fluch des Qhaqya ist ein sehr schönes, stimmiges Deduktionsspiel, das die Spieler vor einige schwierige Herausforderungen stellt. Je nachdem, in welcher Reihenfolge die Karten ausgespielt werden, können die Ermittlungen in eine völlig falsche Richtung laufen – wie beispielsweise in meiner Testrunde. Unwichtige Hinweise erscheinen dann plausibel und ruinieren später die Punktbilanz. Theoretisch wird das Spiel mit voller Spielerzahl einfacher, da beinahe alle Karte schon zu Beginn im Spiel sind. Allerdings stelle ich mir die Diskussionen mit acht Ermittlern etwas umständlich vor. Zu viert war die Lösung des Falles eine unterhaltsame Diskussionsrunde, bei der jeder Mitspieler seine Argumente gleichberechtigt einbringen konnte. Haben die Spieler den Fall einmal durchgespielt sind die Antworten bekannt, was einen zweiten Durchgang relativ reizlos macht.

Die Karten sind, trotz des kleinen Formates, übersichtlich gestaltet. Zudem passt die Aufmachung gut zum gewählten Thema und unterstützt die Spielatmosphäre. Alle Informationen sind gut zu erkennen – die Verwendung unterschiedlicher Schrifttypen hilft außerdem dabei, die verschiedenen Informationsquellen auseinanderzuhalten. Die kurzen Regeln sind klar und verständlich geschrieben und die Auflösung des Falles ist logisch und nachvollziehbar.
Mehr Informationen zum Spiel selbst finden sich auf der Homepage von Abacusspiele. Einen Ausblick (in englisch) auf kommende Titel gibt es auf der Interpräsenz des „Q System“.

Sherlock – Der Fluch des Qhaqya nutzt ein interessantes Konzept sowie eine originelle Story, und schafft es, darauf eine spannende Ermittlungsrunde aufzubauen.

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