Secrets

17.02.2018 von Marcus Pohlmann

Secrets

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Spieleranzahl: 4 bis 8 Spieler

Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Spieldauer: ca. 20 Minuten

Erscheinungsdatum: 26.10.2017

Sprache: Deutsch/Japanisch/Griechisch/Niederländisch

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Von Bruno Faidutti und Eric M. Lang dürfte jeder Spielinteressierte zumindest schon einmal gehört haben, wahrscheinlich steht sogar das eine oder andere Spiel dieser Autoren im heimischen Schrank. Für Secrets, ein Spiel um verdeckte Identitäten von Repos Production, haben die beiden nun bereits zum zweiten Mal zusammengearbeitet. Übersetzung und Vertrieb der Agentenhatz für bis zu acht Spieler übernehmen dabei Asmodee.

Angesiedelt in den 1960ern, mitten im Kalten Krieg, schlüpfen die Spieler in die Rolle von Agenten der CIA und des KGB oder vertreten als Hippies die Friedensbewegung. Gespielt wird in Teams, allerdings wissen die Spieler zu Beginn nicht, wer zu wem gehört; erschwerend kommt hinzu, dass die Teamzugehörigkeit im Spielverlauf häufig wechselt.
In der kleinen Schachtel finden sich zehn, relativ große und schwere Identitätsmarker aus Kunststoff, jeweils vier für die beiden Geheimdienste und zwei für die Blumenkinder. Aus dem gleichen Material ist der UN-Marker, sowie zwei Hilfsmarker um Spieleffekte anzuzeigen. Hinzu kommen 29 Charakterkarten, sowie vier Patronenkarten mit Werten zwischen 0 und -3. Die achtseitige Anleitung liegt dem Spiel in vier Sprachen bei, die vier Übersichtskarten gibt es dagegen nur in englischer Sprache – englische Regeln gibt es allerdings nicht.
Der Aufbau der Charakterkarten folgt dem gleichen Schema: Unter einer großformatigen Illustration steht die Bezeichnung des Charakters, beispielsweise Diplomat, Doppelagent oder Journalist. Daneben steht die Punktzahl, die diese Karte in der Endabrechnung wert ist, sowie die Angabe, wie viele Exemplare im Spiel vorhanden sind. Schließlich erklärt ein Piktogramm die Aktion, die ausgeführt wird, wenn die Karte ausgelegt wird. Es gibt acht verschiedene Charaktere, die unterschiedlich oft im Spiel vorhanden sind. In der Regel ermöglichen die Aktionen es den Spielern, Identitätsmarker auszutauschen oder anzuschauen. Ausnahmen hiervon sind die Attentäterin, die einen Spieler dazu zwingt, eine Patronenkarte mit Minuspunkten zu ziehen und die Forscherin. Muss ein Spieler eine zweite Forscherin in seiner Auslage platzieren, so werden alle vor ihm ausliegenden Karten umgedreht und bringen keine Punkte.
Je nach Spieleranzahl werden einige Identitätsmarker aus dem Spiel entfernt. Die verbliebenen werden verdeckt an die Spieler verteilt, sowie ein Marker in die Mitte gelegt. Nun dürfen sich die Spieler ihre Marker und, je nach Spielerzahl den ihrer Nachbarn und in der Mitte anschauen. Die Patronenkarten werden gemischt und bilden einen Stapel, ebenso wie die Charakterkarten. Diese werden nun vor dem Startspieler abgelegt und die Runde kann beginnen.
Ist ein Spieler am Zug deckt er, für alle Spieler offen, so lange Charakterkarten vom Stapel auf, bis zwei unterschiedliche Karten vor ihm liegen. Etwaige gleiche Karten werden zurück unter den Stapel geschoben. Nun wählt er verdeckt aus diesen beiden Karten eine aus und legt die andere ebenfalls unter den Stapel. Anschließend bietet der Spieler die verbliebene Karte einem Mitspieler an, ohne dass dieser weiß, um was es sich handelt. Nimmt der ausgewählte Spieler das Angebot an, so muss er die Karte offen vor sich auslegen und die dazugehörige Aktion ausführen. Lehnt er das Angebot dagegen ab, muss der aktive Spieler selbst die Karte auslegen und abhandeln.
Sollte irgendein Spieler zu diesem Zeitpunkt des Spiels alleine die wenigsten Karten vor sich liegen haben, so erhält er den UN-Marker und kann intervenieren noch bevor das Kartenangebot angenommen oder abgelehnt wurde. In diesem Fall nimmt sich der Spieler, der das Veto eingelegt hat, die Karte und legt diese vor sich. Sollte ein Spieler durch einen Spieleffekt zwei identische Charakterkarten vor sich ausliegen haben, so werden beide Karten umgedreht und bringen keine Punkte. Damit endet der Zug und der Stapel mit den Charakterkarten wird an den nächsten Spieler weiter gegeben.
Legt ein Spieler eine fünfte Karte in seine Auslage, so endet die Partie. Die Spieler decken ihre Identitätsmarker und Patronenkarten auf und zählen ihre Punkte, wobei die CIA-Agenten und die KGB-Spione ihre Punktzahl jeweils addieren. Das Team mit den meisten Punkten gewinnt – hat jedoch der Hippie-Spieler weniger Punkte als jeder andere einzelne Spieler, so siegt dieser.

Secrets ist eines dieser Spiele, die nicht mit allen Spielern funktionieren. Lassen sich jedoch die Beteiligten auf diese gelegentlich verwirrende und fiese Agentenjagd ein, so macht diese ungemein Spaß. Vorausplanen lässt sich hier wenig und es kommt durchaus vor, dass ein Spieler mehrmals pro Runde die Identität wechselt. Haben sich die Teammitglieder (zumindest temporär) gefunden, so können sie sich recht gut Punkte zuschustern, allerdings wird der gegnerische Geheimdienst diesem Treiben nicht tatenlos zusehen. Wenig überraschend funktioniert das Spiel besser, je mehr Spieler beteiligt sind. Tatsächlich machten die Runden mit sieben oder acht Spielern am meisten Spaß. Die Spieldauer wird zwar dadurch ein wenig verlängert, was aber nicht negativ ins Gewicht fällt. Selbst bei voller Spieleranzahl ist eine Partie in weniger als einer halben Stunde durchgespielt.
Die Qualität des Spielmaterials kann sich durchaus sehen lassen. Vor allem die Identitätsmarker liegen angenehm schwer in der Hand und verleihen dem Spiel von Repos Production eine gewisse Wertigkeit. Die Karten haben ein ungewöhnliches Format, was den Einsatz von Kartenhüllen erschweren dürfte. Über Druckqualität und -material, sowei die Anleitung lässt sich nichts Negatives sagen. Die Illustrationen sind sehr passend und bedienen alle Erwartungen, die die Spieler an den Hintergrund des Kalten Krieges haben. Dagegen erschließen sich die Piktogramme leider nicht auf den ersten Blick. So müssen anfangs entweder die Anleitung (auf Deutsch) oder die Referenzkarten (auf Englisch) konsultiert werden. Entfällt dies jedoch nach einer kurzen Eingewöhnungszeit, dann läuft das Spiel sehr flüssig und intuitiv.
Weitere Informationen zum Spiel und einen kurzen Trailer gibt es auf der Seite des Verlages.

Grade größere Spielergruppen dürften mit Secrets ihren Spaß haben – hier bekommen sie ein lockeres, leichtes Spiel mit viel Interaktion.

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