Next Station Tokyo

04.05.2025 von Marcus Pohlmann

Next Station Tokyo

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Serie:

Spieleranzahl: 1 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Spieldauer: ca. 25 Minuten

Erscheinungsdatum: 03.10.2024

Sprache: Deutsch

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Nachdem die Spieler bereits den öffentlichen Personennahverkehr in London und Paris auf Vordermann gebracht haben, verlagern HCM Kinzel das Geschehen nun weit gen Osten. Wie schon bei den Vorgängern, so geht es bei Next Station Tokyo darum, die Bahnhöfe eines Verkehrsnetzes effektiv (und punkteträchtig) miteinander zu verbinden – diesmal in der japanischen Hauptstadt. Ursprünglich haben Blue Orange Edition aus Frankreich auch diesen Ableger der Serie veröffentlicht. Spielkonzept und Regeln stammen von Matthew Dunstan, während Maxime Morin für die grafische Präsentation verantwortlich ist.

Was steckt drin?

Der Inhalt ist nahezu identisch mit den ersten beiden Teilen der Serie. Gut 100 doppelseitig bedruckte Blatt umfasst der Block. Dabei ist jede Seite in zwei Bereiche aufgeteilt. Das Gros des Raumes nimmt der Stadtplan ein. Auf diesem sind verschiedenste Stationen zu finden, gekennzeichnet durch unterschiedliche geometrische Formen. Verbunden werden diese Wegpunkte durch gestrichelte Linien, die im Spielverlauf als Grundlage für die Strecken dienen. Eine fertige U-Bahn – die Yamanote-Linie, ist schon im Plan vorgegeben. Insgesamt durchquert das potentielle Streckennetz 13 Bezirke, in die die Stadt aufgeteilt ist. Der untere Teil der Seite ist dagegen der Punktewertung vorbehalten und tritt erst am Runden- bzw. Spielende in Aktion.
Die Stationskarten, elf Stück an der Zahl, sind in ober- und unterirdische Anfahrtspunkte aufgeteilt. Neben den Formen (Kreis, Fünfeck, Quadrat und Dreieck) gibt es auch drei Sonderkarten. Optional ist der Einsatz zusätzlicher Effekt-, Symbol- und Zielkarten. Schließlich gehören zum Spiel noch vier Buntstifte, deren Farben den Startpunkten auf dem Streckenplan entsprechen und die 24seitige Anleitung.

Wie wird’s gespielt?

Und los gehts!

Und los gehts!

Jeder hat einen Plan des Schienennetzes vor sich liegen und einen Stift in einer zufälligen Farbe. Die Spieler können sich nun entscheiden, ob sie die optionalen Regeln nutzen wollen. Zu Beginn einer Runde werden die elf Stationskarten gemischt und die oberste Karte aufgedeckt. Ausgehend von ihrem Startbahnhof müssen sie nun eine Verbindung zu einer Station ziehen, deren Symbol auf der Karte abgebildet ist.
Dabei gilt es einige Regeln zu beachten. Beispielsweise dürfen keine anderen Stationen auf diesem Streckenabschnitt durchfahren werden, es dürfen keine zwei Verbindungen parallel laufen (mit Ausnahme einer Sonderkarte). Zudem müssen die Verbindungen gerade den gestrichelten Linien folgen und nicht abknicken, auch darf eine Station nicht zwei Mal mit der gleichen Linie angefahren werden.

Eine Runde endet, nachdem die fünfte unterirdische Stationskarte aufgedeckt wird. Nun folgt die Ermittlung der Punkte. Die Anzahl der angebundenen Stadtbezirke wird multipliziert mit den meisten Stationen in einem Bezirk. Anschließend reicht jeder Spieler seinen Stift weiter und eine neue Runde wird gespielt.

Nach der vierten Runde endet die Partie und es erfolgt eine Abschlusswertung. Darin fließen zum einen die erreichten Punkte aus den vorangegangenen Durchgängen ein. Zudem gibt es weitere Siegpunkte für Touristen-Hotspots (Stationen, die von mehreren Linien angefahren werden) und Umsteigemöglichkeiten. Schließen bekommen die Spieler Abzüge, für die Stationen der Yamanote-Linie, die sie nicht mit ihrem eigenen Netz verbunden haben. Diese ganzen Ergebnisse werden addiert und geben schließlich die Gesamtpunktzahl. Der Spieler mit dem höchsten Wert hat gewonnen.

Eine mäßig erfolgreiche erste Runde

Eine mäßig erfolgreiche erste Runde

In der „Variante für Fortgeschrittene“ kommen die Karten für „Gemeinsame Ziele“, die Symbol- und Effektkarten zum Einsatz. Die Ziele, beispielsweise der Anschluss aller Bezirke ans Netz oder die Entstehung von mindestens vier Hotspots bringen am Ende zusätzlich Punkte. Jeweils eine Karte mit Symbol und Effekt decken die Spieler pro Runde auf. Die Effekte entsprechen weitgehend den Sonderkarten aus dem regulären Spielablauf und können eingesetzt werden, wenn eine Stationskarte aufgedeckt wird, die mit der Symbolkarte übereinstimmt.

Ein Solo-Modus mit Punktetabelle und Kombinationsmöglichkeiten mit Next Station London oder Next Station Paris runden die Regeln schließlich ab.

Kann das Spiel was?

Wie bereits bei den Vorgängern, so setzt der Autor das Konzept bei Next Station Tokyo konsequent fort. Der Spielablauf ist immer noch recht einfach gehalten – um die maximale Punktausbeute zu ergattern sind jedoch einige Partien Übung notwendig. Es kann durchaus vorkommen, dass man sich selbst in eine Sackgasse manövriert, wenn man zu gierig wird. Durch die variable Rundendauer ist nie sicher sein, ob eine weitere Station angefahren wird. Tatsächlich gab es in den Testrunden mehrere Durchgänge, in denen nur sechs oder sieben Strecken eingezeichnet wurden. Daher kann man, finde ich zumindest, dem Spiel ein gewisses „Push-your-Luck“-Element nicht absprechen. Spannend sind die Sonderkarten, da diese völlig neue Streckenführungen ermöglichen und bereits abgeschnittene Teile des Netzes wieder öffnen können.

So simpel die Spielmechanik auch ist, so sperrig wirkt auf mich dagegen das Abrechnungssystem. Strecken und Bezirke zu multiplizieren funktioniert noch hervorragend. Aber Touristen-Hotspots, Umsteigemöglichkeiten und die Yamanote-Linie zusätzlich im Blick zu halten erfordert etwas Erfahrung. Wer eine Steigerung möchte, bekommt mit den optionalen Regeln mehr Dinge zu beachten und eine deutlich größere Herausforderung. Bis man sich damit angefreundet hat, benötigt es noch einige weitere Partien.
Lässt man sich dadurch jedoch nicht abschrecken, so erhält der Spieler ein recht anspruchsvolles „Flip’n’Write“-Spiel, dass auch im Solo-Modus zu gefallen weiß.

Das eigenwillige Design

Das eigenwillige Design

Die Anleitung (die es auch in Form eines Video-Tutorials gibt) erklärt die verschiedenen Regeln und Wertungsmöglichkeiten umfassend, wenn auch nicht immer ganz klar strukturiert. Das Design des Spielmaterials ist etwas abstrakt, farbenfroh und ansprechend – grade so viel, um nicht von den wichtigen Symbolen abzulenken. Der Wiedererkennungswert zu den Vorgängern bleibt zudem erhalten, liefert aber auch einen Bezug zur japanischen Hauptstadt.

Wer mehr über das Spiel (und natürlich anderen Vertreter der Serie) wissen möchte, wird auf der Homepage von HCM Kinzel fündig. Dort gibt es zudem die Anleitung als Download in verschiedenen Sprachen. Wem die Wertungsbögen ausgehen, kann sich HIER eine entsprechende PDF-Datei herunterladen und selbst ausdrucken.

Mit Next Station Tokyo legt der Verlag den dritten und bislang anspruchsvollsten Vertreter der Serie vor, der sich eher an fortgeschrittene Spieler richtet.

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