Neoville

13.06.2022 von Marcus Pohlmann

Neoville

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Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Spieldauer: ca. 45 Minuten

Erscheinungsdatum: 23.12.2021

Sprache: Deutsch

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Das utopisch angehauchte Legespiel Neoville steht aktuell bei der Verleihung des Deutschen Spielzeugpreises in der Kategorie „Für die ganze Familie“ in der engeren Auswahl. Der Verlag HCM Kinzel lässt hier bis zu vier Spieler als Städteplaner gegeneinander antreten. Das Ziel ist dabei nicht die effektivste Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Baugeländes, sondern die harmonischste.

Was steckt drin?

Das Spielmaterial setzt sich aus drei unterschiedlichen Komponenten zusammen. Dabei bilden die 78 Stadtplättchen die Basis für die Bauprojekte der Spieler. Jedes Plättchen ist in vier Sektoren unterteilt, die eine der vier Geländearten (Wasser, Fels, Erde und Gras) darstellen. Zusätzlich sind auf manchen Feldern Parks oder Sportplätze aufgedruckt. 28 Wolkenkratzer werden im Laufe des Spiels verbaut. Die Häuser bestehen aus zwei Papphälften, die vor Spielbeginn zusammengesteckt werden. Jeweils sieben Gebäude gibt es pro Geländeart – diese haben außerdem unterschiedliche Höhen und Punktwerte. Dazu gibt es noch Bioprojekte – je Art (Eco Mobile, Windräder und Biodome) gehören 12 Aufsteller zum Spielumfang. Schließlich liegt noch die achtseitige Anleitung in der Schachtel.

Wie wird’s gespielt?

Bauherren unter sich

Bauherren unter sich

Abhängig von der Spieleranzahl kommen einige Bioprojekte und Wolkenkratzer aus dem Spiel. Die verbliebenen Gebäude stehen für den Städtebau zur Verfügung. Außerdem erhält jeder Spieler zwei zufällige Stadtplättchen sowie eines der Ausgleichsplättchen. Vier weitere, aufgedeckte Plättchen stehen in den kommenden Runden zur Verfügung. Die restlichen Stadtplättchen bilden den verdeckten Nachziehstabel. Danach kann die Partie beginnen.

Jeder Spielzug besteht aus drei Schritten. Zuerst legt der Spieler eines seiner Stadtplättchen aus. In den folgenden Runden werden an dieses erste Plättchen weitere angelegt. Ziel ist es dabei, zusammenhängende Flächen der gleichen Geländearten zu erhalten. Im zweiten (optionalen) Schritt nimmt sich der Spieler entweder einen der noch zur Verfügung stehenden Wolkenkratzer oder ein Bioprojekt. Dieser Marker wird entsprechend den Regeln auf einem der Felder des aktuell gelegten Stadtplättchens platziert. Dabei muss das Gebäude auf einem Feld mit der passenden Geländeart stehen. Anschließend zieht der Spieler entweder ein zufälliges Stadtplättchen oder nimmt eines der vier ausliegenden. Nun ist der nächste an der Reihe.
Die Partie endet, wenn jeder Spieler 16 Stadtplättchen, angeordnet im Raster von 4 x 4, vor sich liegen hat. Nun folgt die Endauswertung.

Die fertige Stadt

Die fertige Stadt

Die Spieler erhalten Harmoniepunkte für Wolkenkratzer, wenn die Anzahl der zusammenhängenden Geländearten der Zahl auf dem Gebäude entspricht. Die Bioprojekte bringen Punkte, wenn die Anordnung der Felder dem Aufdruck auf dem jeweiligen Marker entspricht. Zusätzliche Vorteile gibt es für Plättchen mit aufgedruckten Sportanlagen und Parks.
Hat ein Spieler die Bedingungen für ein Gebäude nicht erfüllt, so bekommt er die entsprechende Anzahl an Harmoniepunkten abgezogen.
Der Spieler mit den meisten Punkten ist der erfolgreichste Städtebauer und Gewinner des Bauprojektes.

Kann das Spiel was?

Die Spielmechanik von Neoville greift auf das bewährte Legeprinzip zurück, das schon bei zahllosen Spielen zum Einsatz kam. Die Platzierung der Wolkenkratzer und Bioprojekte ist dagegen ein origineller Aspekt. Zum einen müssen die Spieler große Flächen einer Geländeart anlegen, um „teure“ Häuser darauf zu stellen, zum anderen sind bestimmte Anordnungen nötig, um Punkte durch die Projekte erhalten. Durch die Auswahl an drei Stadtplättchen in jeder Runde und die offenen Plättchen ist man im Spielverlauf nicht vom Zufall abhängig und kann ein wenig planen. Nach einigen Partien wissen die Spieler auch, wie sie große Flächen zusammenstellen, entsprechend schnell sind die Hochhäuser vergriffen. Die effektive Nutzung der Bioprojekte erfordert dagegen mehr Planung – bringt aber eine höhere Punkteausbeute. Eine Interaktion findet leider nicht statt. Jeder Spieler werkelt an seiner Stadt – einzig bei der Wahl der Gebäude kommt es zu einer Art Konkurrenzdenken. In den späteren Partien kam es häufiger vor, dass wir erst nach Spielende ein Auge auf die Städte der Mitspieler geworfen haben, da jeder mit seinem nächsten und übernächsten Zug beschäftigt war.

Gebäude und Bioprojekte

Gebäude und Bioprojekte

Die Illustrationen passen sehr gut zur futuristisch-utopischen Thematik des Spiels und haben einen leichten Comic-Charakter. Die Gebäude lassen sich gut ihrer jeweiligen Geländeart zuordnen, Die Bedingungen für Bioprojekte erschließen sich nicht immer auf den ersten Blick. Hier hilft die Anleitung jedoch gut weiter. Diese liefert außerdem eine ausführliche Beschreibung der Regeln mit Beispielillustrationen. Die Aufsteller und Plättchen sind aus stabiler Pappe und sollten zahlreiche Partien schadlos überstehen.

HCM Kinzel stellen neben weiteren Informationen zum Spiel auf ihrer Homepage auch die Regeln als Download in verschiedenen Sprachen bereit. Einen kurzen Trailer kann man sich HIER anschauen.

Neoville kombiniert das Legen von Geländeplättchen gelungen mit einer optisch ansprechenden Bau-Thematik und einer Prise Taktik.

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