Königsgambit in Kamborn

10.06.2019 von Marcus Pohlmann

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Erscheinungsdatum: 02.01.2019

Sprache: Deutsch

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Das Cthulhu-Rollenspiel schickt die Spieler immer wieder hinaus in die große weite Welt, um sich den Bedrohungen des Mythos entgegenzustellen. Doch auch vor der eigenen Haustür treiben finstere Kultisten ihr Unwesen. Pegasus Press veröffentlicht mit Königsgambit in Kamborn einen 64seitigen Softcover-Band mit zwei Abenteuern, die in einem verschlafenen norddeutschen Städtchen angesiedelt sind.

Um was geht es?

Ort des Geschehens ist die (fiktive) Stadt Kamborn, irgendwo in der Nähe von Paderborn. Der Leser bekommt einige rudimentäre Informationen über die Stadt, beispielsweise Verkehrsanbindungen, besondere Merkmale und geschichtlichen Hintergrund.
Im Sommer des Jahres 1921 verschlägt es die Investigatoren in „Der Monolith“ nach Hubbüttel, einem abgelegenen Vorort von Kamborn. Alarmiert durch den örtlichen Pfarrer sollen die Spieler herausfinden, warum seine Schäfchen nicht mehr in die Messe kommen. Die mürrischen Eingeborenen bleiben lieber unter sich und so liegt es an den Investigatoren, die Geheimnisse des Dorfes herauszufinden. Beispielsweise müssen sie der Frage nachgehen, warum die Dorfbewohner so schwächlich sind, was es mit dem Läuten im Moor auf sich hat und woher die Ablehnung gegen den Arzt kommt.
Ein gutes Jahr später ist „Blutrausch“ angesiedelt. Der bestialische Mord an einem alten Professor (und engagiertem Mythos-Forscher) ruft die Charaktere auf den Plan. Rasch sollten sie das Verbrechen mit einer Auktion in Verbindung bringen. Diese führt wiederum in das Umfeld der Karl-Justus-Universität, dem renommierten Lerninstitut der Stadt. Ob es nur bei dem einen Toten bleibt, oder ob das Abenteuer in einem Blutbad endet, hängt maßgeblich davon ab, wie schnell die Spieler die richtigen Schlüsse ziehen können.

Gehört der Band in die Sammlung?

Die Idee, mit Kamborn quasi ein deutsches Arkham einzuführen finde ich durchaus originell und gelungen. Grade die heimische Spielerschaft ist doch sehr detailverliebt. Daher gibt diese fiktive Stadt den Autoren die Möglichkeit, sich ein wenig von den engen realen Vorgaben zu lösen. Die Informationen zur Stadt sind in dem Band sehr vage gehalten. Allerdings sollen künftige Publikationen diesen Hintergrund weiter ausbauen.
Der Plot von „Der Monolith“ entlockt erfahrenen Investigatoren bestenfalls ein müdes Lächeln. Ein abgeschiedenes Dorf im Moor, eigenbrötlerische Bewohner, ein blasphemischer Kult und ein Großer Alter sind die bekannten Zutaten. Die Spieler haben mehrere Ermittlungsansätze, die aber alle sehr bald dem gleichen Pfad folgen. Der Showdown im Sumpf ist dann auch relativ vorhersehbar. Das Abenteuer bietet Mythos-Neulingen jedoch einen sehr guten, stimmigen Einstieg – für altgediente Spieler ist es eher ein Routine-Einsatz.
Auch „Blutrausch“ nutzt einen bekannten Hintergrund: Ein mysteriöses Artefakt zieht den Besitzer in seinen Bann und lässt ihn grässliche Riten vollführen. Auch dieses Abenteuer ist relativ gradlinig und eignet sich mehr für Einsteiger denn erfahrene Investigatoren. Der Einblick in die Universität und das örtliche Auktionshaus liefert dafür mehr Informationen zu Kamborn. Damit erhält der Spielleiter gleichzeitig Ansatzpunkte für spätere Szenarien.
Beide Abenteuer sind nicht zwingend ortsgebunden und können beinahe beliebig an eine bereits bestehende Kampagne angepasst werden.
Die Gestaltung des kleinen Abenteuerbandes folgt dem bekannten Schema: ein schmuckes Titelbild von Mark Freier und zahlreiche historische Fotografien im Innenteil. Dazu kommen (vergleichsweise wenige) Handouts und gezeichnete Karten der wichtigsten Örtlichkeiten. Im Text haben sich einige Fehler eingeschlichen. Pegasus Press bieten – gewohnt vorbildlich – dafür ein Errata als Download an, ebenso wie weiteres Material zu den beiden Abenteuern.
Allgemeine Informationen zu dem Band erhält der interessierte Leser auf der Homepage des Verlages.

Königsgambit in Kamborn liefert ein neues, interessantes Setting für cthuloide Ermittlungen und zwei einsteigerfreundliche Abenteuer.

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