Godslayer – Halodynes Starter Box

29.11.2012 von Marcus Pohlmann

Godslayer - Halodynes Starter Box

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Spieleranzahl: 2 Spieler

Spieldauer: ca. 90 Minuten

Erscheinungsdatum: 01.10.2012

Sprache: Englisch

Um den Spielern den Einstieg in das Tabletop-Skirmish-Spiel Godslayer zu erleichtern, veröffentlichen Megalith Games für jede der sechs anfänglichen Fraktionen eine Box, die alles für den Spielbeginn enthält, von Würfeln einmal abgesehen. Die Spieler haben dabei, neben den Varianten gängiger Fantasy-Rassen, auch die Wahl zwischen zwei Fraktionen, die sich stark an antiken europäischen Kulturen orientieren. Die Armeen der griechischen Stadtstaaten, angereichert mit vielen mythologischen Kreaturen dieses Kulturkreises dienen bei der vorliegenden Godslayer – Halodyne Starter Box eindeutig als Vorbild.

Die kleine, kompakte Box umfasst ein zwölfseitiges Schnellstartregelheft im DIN A 5-Format, doppelseitig bedruckte Karten mit Charakteristiken für die drei Einheiten, Ausrüstungskarten und diverse Marker, die allerdings noch ausgeschnitten werden müssen. Wie bei Miniaturenspielen üblich liegt das Hauptaugenmerk jedoch auf den acht Figuren, die zur Halodyne-Unterfraktion der Stadtstaaten gehören. Vier normale Hopliten, jeweils zwei mit der gleichen Pose, bilden zusammen mit ihrem Anführer und einem Musiker das Gros der Truppe. Ausgerüstet mit Speer und Schild verfügen diese Figuren weder über herausragende Fähigkeiten noch Attribute, sind aber rundum sehr solide und können, dank ihrer Taktiken „Phallanx“ und „Combined Attack“, durchaus auch stärkeren Gegnern gefährlich werden. Für besonders heikle Missionen gibt es mit dem Syntarch einen Nahkampfspezialisten, der zudem auch über einige Möglichkeiten verfügt, den Kampfgeist der eigenen Truppen weiter zu stärken. Angeführt wird die kleine Armee von einem Demarchon, der zwar auch alleine bestehen kann, seine wirklichen Stärken aber erst im Zusammenspiel mit den Hopliten ausspielen kann. Um den Anführer etwas besser dem individuellen Spielstil anzupassen, kann der Spieler ihn mithilfe der Ausrüstungskarten zudem mit besonderen Waffen, Rüstungen und anderen Gegenständen ausstatten. Alle acht Figuren der Box stehen auf Rundbasen mit 30 mm Durchmesser.
Die Regeln selbst sind schon an anderer Stelle ausführlicher vorgestellt worden, hier nur noch eine kurze Zusammenfassung. Jedes Modell wird durch acht Attribute, wie beispielsweise Bewegungsweite, Kampfgeschick oder Rüstung definiert. Dazu kommen noch die Lebenspunkte und die Punktkosten, die nötig sind, um das Modell in die eigene Armee zu integrieren. Durch unterschiedliche Ausrüstungen werden diese Werte weiter modifiziert, außerdem stehen jedem Modell mehrere Fähigkeiten und Taktiken zur Verfügung, die im Spielverlauf eingesetzt werden können.
Modelle und Einheiten werden von den Spielern abwechselnd aktiviert, dabei kommen die sogenannten „Action Tokens“ zum Einsatz, mit denen jede Aktion bezahlt werden muss. Das Spielsystem setzt in weiten Teilen auf vergleichende Würfe, so versucht beispielsweise beim Kampf der Angreifer mit seinem Kampfwert plus dem Würfelwurf den Verteidigungswert des Gegners zu erreichen oder zu übertreffen.

Mit ihrem Spielsystem haben die Macher von Godslayer das Tabletop-Rad zwar nicht neu erfunden, können aber mit einigen sehr schönen Ideen aufwarten, die dem Spiel eine gewisse Eigenständigkeit verleihen. Vor allem der Einsatz der Taktiken und die Fähigkeiten der verschiedenen Einheiten sind sehr gut gelungen und passen zum Hintergrund der jeweiligen Figuren. Das kleine Heft enthält dabei zwar nicht die kompletten Regeln, ist jedoch ausreichend um die ersten Partien bestreiten zu können. Trotz des recht gradlinigen Spielsystems dauert es durch die zahlreichen Synergieeffekte zwischen den verschiedenen Truppentypen einige Zeit, bis alle Manöver sitzen und die eigenen Miniaturen als Einheit agieren.
Für meinen Geschmack schon fast zu dynamisch ist das Design der Figuren geraten. Mit Begriffen wie Hoplit oder Phallanx werden in der Regel geschlossene, disziplinierte Truppenformationen in Verbindung gebracht. Die vorliegenden Figuren sind dagegen alle in Bewegung, sei es nun springend, laufend oder kniend, was diesen Eindruck jedoch völlig zunichtemacht. Von dieser kleinen Unstimmigkeit abgesehen sind die Figuren sehr detailliert und stimmig umgesetzt. Die Rüstungen und Waffen orientieren sich stark am antiken Vorbild, sodass Freunde historischer Tabletops durchaus Gefallen an den Hopliten finden könnten. Wie schon bei der Troglodytes Starter Box gibt der Guss der Körper selbst keinen Anlass zur Klage. Nur selten muss hier zu Hilfsmitteln wie Skalpell und Feile gegriffen werden. Leider ist auch hier der Versatz bei den Kleinteilen, wie Armen, Waffen und Schilden wesentlich stärker ausgefallen. Zwar sind die Grate nicht so gravierend, als dass sie nicht mit ein wenig Arbeitseinsatz behoben werden könnten, doch ist dieser unnötige Mehraufwand ärgerlich. Die Klebestellen sind groß genug, sodass immerhin auf das Stiften der Arme verzichtet werden kann, was dann wieder etwas für den erhöhten Reinigungsaufwand entschädigt.

Die Box bietet einen einfachen, gelungenen Einstieg in das Godslayer-Spielsystem und kann nebenbei mit recht ansehnlichen Figuren aufwarten.

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