Kategorie: Kartenspiel
Autor: Reiner Knizia
Zeichner: Roberto Freire
Entwickler: Amigo
Verlag / Publisher: Amigo
Genre: Familienspiel, Strategie
Spieleranzahl: 2 bis 6 Spieler
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 20 Minuten
Erscheinungsdatum: 27.01.2022
Sprache: Deutsch
Ich finde es immer wieder erstaunlich, in welchem Tempo Reiner Knizia Spiele entwickelt. Es vergeht (gefühlt) kein Monat, ohne das bei einem Verlag etwas von ihm erscheint. Im vorliegenden Fall handelt es sich um das Kartenspiel Ghosts, das beim Dietzenbacher Verlag Amigo. Bis zu sechs Spieler versuchen hier ihre Karten loszuwerden, ohne sich vor den Geistern zu fürchten.
Was steckt drin?
Im Kern besteht das Spielmaterial aus 54 Geisterkarten. Diese teilen sich in sechs Farben auf – dabei gibt es in jeder Farbe drei Karten mit einem, zwei und drei abgebildeten Geistern. Sechs Nebelkarten stellen eine Art „Joker“ dar und sind neutral. Hinzu kommen Furcht-Chips, mit Werten von „1“ und „3“, die für die Punktwertung benötigt werden. Außerdem liegt die doppelseitige Anleitung in der Schachtel.
Wie wird’s gespielt?
Die Spieler mischen die Geister- und Nebelkarten in einem Stapel zusammen. Anschließend erhält jeder fünf Handkarten und drei Furcht-Punkte.
Der Startspieler legt eine seiner Karten offen aus und sagt die aktuelle Furcht-Stufe an. Diese entspricht dem Wert der Geister auf der ausgespielten Karte – liegt also zwischen „1“ und „3“. Anschließend zieht er eine Karte vom Stapel nach und der nächste ist an der Reihe.
Der nachfolgende Spieler muss nun ebenfalls eine Karte auslegen. Dabei ergeben sich mehrere Möglichkeiten. Hat die gespielte Karte eine andere Farbe, wird der Wert addiert und die neue Furcht-Stufe angesagt. Haben beide Karten die gleiche Farbe, so erhöht sich die Furcht-Stufe nicht. Dafür ändert sich allerdings die Spielrichtung. Wenn der Spieler eine Nebelkarte ablegt, erhöht sich weder die Furcht-Stufe, noch ändert sich die Spielrichtung.
Übersteigt die Furcht-Stufe durch eine ausgespielte Karte den Wert von „7“, so muss der Spieler den Ablagestapel nehmen und erhält einen Furcht-Punkt. Anschließend legt der nächste Spieler eine Karte aus. Der komplette Durchgang endet, wenn der Stapel mit den Nachziehkarten aufgebraucht ist und einer der Spieler seine letzte Handkarte ablegt. Musste in einem Durchgang ein Spieler keinen Kartenstapel nehmen, darf er drei Furcht-Punkte ablegen.
Anschließend werden alle Karten gemischt und der nächste Durchgang beginnt. Am Spielablauf ändert sich dabei nichts.
Insgesamt werden drei Durchgänge gespielt. Der Spieler, der am Ende die wenigsten Furcht-Punkte hat, gewinnt die Partie. Bei Gleichstand teilen sie sich den Sieg.
Kann das Spiel was?
Das Konzept von Ghosts ist nicht sonderlich originell, aber sowohl spielerisch als auch optisch sehr schön umgesetzt. Die Regeln sind einfach gehalten und stellen auch an jüngere Spieler keine wirklichen Herausforderungen. Das macht das Spiel zu einer guten Wahl als Familienspiel; aber auch als „Absacker“ ist es interessant. Regelmäßige Wechsel der Spielrichtung und Nebelkarten lassen nicht viel Raum für Taktik. Dafür spielt sich eine Partie schnell und flüssig – auch bei mehr Mitspielern. Bei fünf oder sechs Spieler ist die Dynamik am größten, die Richtung wechselt häufig und es ist kaum möglich, Karten zu zählen.
Ich bin zuerst durch die Illustrationen von Roberto Freire auf das Spiel aufmerksam geworden. Dem Zeichner ist es gelungen, die Geister auf den Karten lustig, untot und auch ein wenig „spooky“ aussehen zu lassen. Eine Kombination, die mir ausgesprochen gut gefällt! Das Spielmaterial – also Karten und Marker – sind auf dem gewohnt hohen Niveau des Verlags und bieten keinen Anlass zur Kritik. Die Regeln werden durch Beispiel-Abbildungen ergänzt, so dass ein schneller Einstieg ins Spiel möglich ist.
Die Regeln in deutscher und englischer Sprache gibt es auf der Amigo-Homepage. Außerdem finden sich hier weitere Informationen zum Spiel.
Mit Ghosts veröffentlicht der Verlag ein sehr hübsches und unkompliziertes Kartenspiel für die schnelle Runde zwischendurch.