Forbidden Sky

20.12.2018 von Marcus Pohlmann

Forbidden Sky

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Spieleranzahl: 2 bis 5 Spieler

Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Spieldauer: ca. 60 Minuten

Erscheinungsdatum: 03.09.2018

Sprache: Deutsch

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Der US-amerikanische Spieleautor Matt Leacock dürfte Spielefans wohl vor allem durch seine kooperative Pandemie-Serie bekannt sein. In Forbidden Sky, seiner dritten Zusammenarbeit mit Schmidt Spiele, verlässt er nun die Erde und führt die Spieler auf eine Forschungsstation. Diese schwebt über einem Planeten und gerät im Spielverlauf in immer schwerere Turbulenzen. Bis zu fünf Spieler versuchen daher, die rettende Rakete zu erreichen und damit die Station zu verlassen, bevor der Sturm alles davon fegt.

Was steckt drin?

Beim Spielmaterial sind es vor allem die Kunststoffrakete und eine große blaue Plastikscheibe mit Metallbesatz, die auffallen. Neun weitere dieser Scheiben, viel kleiner, liegen ebenso in der Schachtel. Ebenfalls aus Kunststoff mit kleinen Metallplatten (und Magneten) versehen sind die sechs Blitzableiter und 16 Leitungsstücke. Die Forschungsstation setzt sich im Spielverlauf aus 36 quadratischen Plättchen zusammen. Auf diesen sind fester Untergrund, Wolken, Leitungen und Kondensatoren zu sehen sind.

Alles bereit zur Flucht

Alles bereit zur Flucht

Das etwas größer ausgefallene Startbrett beherbergt außerdem noch eine Anzeige für die Windrichtung. Hinzu kommt ein Gradmesser für die Windstärke (und damit den Spielfortschritt) mit Standfuß. Sechs Holzpöppel in verschiedenen Farben dienen als Spielfiguren. Passend dazu gibt es Charakterkarten wie Bergsteiger, Arzt oder Elektriker. Auf jeder Karte sind Lebenspunkte und die Länge des Sicherheitsseils angegeben. Geht einer der Werte auf Null, endet das Spiel mit einer Niederlage. Darüber hinaus verfügt jeder Charakter über eine besondere Fähigkeit, beispielsweise kann der Konstrukteur mehr Plättchen nutzen oder der Elektriker kostenlose Leitungen legen. Die 14 Ausrüstungskarten schützen die Spieler vor Blitzeinschlägen, heilen Verletzungen oder sorgen dafür, dass sie nicht von der Plattform geweht werden. 15 Wetterkarten setzen die Spieler unter Druck, außerdem gibt es noch vier Karten, die den Schwierigkeitsgrad angeben. Kunststoff-Marken zeigen die verschiedenen Zustände auf den Karten an. Ein achtseitiges Regelheft komplettiert das Spielmaterial.

Wie wird’s gespielt?

Nachdem sich die Spieler auf eine der vier Schwierigkeitsstufen geeinigt haben, wird das entsprechende Spielmaterial bereitgelegt. Die Plättchen, aus denen sich später die Plattform zusammensetzt, werden gemischt, ebenso wie die Wetter- und Ausrüstungskarten. Die Windanzeige wird entsprechend der Spielerzahl eingestellt und das Startplättchen platziert. Schließlich erhält jeder Spieler einen der sechs Charaktere sowie ein offenes Plattform-Plättchen.

Die Zeit wird knapp - die Kabel auch

Die Zeit wird knapp – die Kabel auch

Der Zug eines Spielers teilt sich in zwei Schritte auf. Im ersten Schritt kann er bis zu vier unterschiedliche Aktionen ausführen. Der Spieler kann seine Figur einen Schritt auf ein angrenzendes Plättchen bewegen. Er kann ein Plättchen vom Nachziehstapel nehmen und es offen vor sich ablegen – allerdings darf er nur maximal drei Plättchen ausliegen haben. Mit der „Entdecken“-Aktion legt ein Spieler eines seiner Plättchen an die bereits bestehende Plattform an. Dabei muss immer mindestens ein aufgedruckter Kabelstrang verbunden werden. Wird dadurch ein Kreis vervollständigt, platziert der Spieler anschließend das passende (Kunststoff-)Bauteil. Zudem haben manche Plättchen noch Sonderfunktionen, beispielsweise schützen sie vor Wind, bringen Ausrüstung oder lassen die Spielfigur teleportieren. Als letzte Aktion kann ein Spieler zwei passende Bauteile, Kondensatoren, Blitzableiter oder die Startplattform, mit einer Leitung verbinden. Im zweiten Schritt seines Zuges muss der Spieler eine Wetterkarte ziehen. Hier besteht die Möglichkeit eines Blitzschlages, der Charaktere verletzt. Durch einen Windstoß werden ungeschützte Spielfiguren um ein Feld verschoben (oder gleich von der Plattform geweht), auch kann der Wind drehen. Schließlich kann die Stärke des Sturmes zunehmen – was das Spielende näher bringt.
Gelingt es den Spielern, alle durch den Schwierigkeitsgrad vorgegebenen Bauteile zu verbauen, auf dem Feld der Rakete zu stehen und den Stromkreis zu schließen, haben sie gewonnen – die Rakete blinkt und gibt Startgeräusche von sich. Das Spiel ist dagegen verloren, wenn die Sturmstärke das letzte Feld der Skala erreicht, ein Charakter vom Blitz erschlagen oder von der Plattform geweht wird.

Kann das Spiel was?

Ready for Lift-Off!

Ready for Lift-Off!

Forbidden Sky ist kein einfaches Spiel! Selbst auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad braucht es mehrere Anläufe, bis alle Charaktere sicher mit der Rakete abheben. Die Spieler müssen ihre Aktionen sehr sorgfältig miteinander abstimmen, um die richtigen Leitungen zu legen. Die Diskussion um den Einsatz der Plättchen und der nächsten Schritte nimmt dabei viel Raum ein. Das sorgt für eine gelungene Interaktion zwischen den Spielern und gewährleistet, dass jeder ist zu jedem Zeitpunkt ins Spielgeschehen eingebunden ist. Daraus zieht das Spiel einen großen Teil der Spannung (und natürlich des Spaßes). Die Grundidee mit der Stromleitung finde ich recht originell und auch thematisch passend umgesetzt. Dazu gehören auch die unterschiedlichen Charaktere mit ihren Fähigkeiten und der blinkenden und piependen Rakete.
Das Spielmaterial ist qualitativ hochwertig und stabil, auch das Inlay der Box ist gut durchdacht. Die Illustrationen der Karten und das Cover-Artwork passen sehr gut zur Thematik, ohne dabei zu futuristisch zu wirken. Dagegen fällt leider die Gestaltung der Plättchen etwas ab – die wichtigen Spielelemente sind zwar eindeutig zu erkennen, wirken aber etwas lieblos. Auch die Kunststoff-Bauteile sehen, die Rakete ausgenommen, nicht übermäßig ansprechend aus.
Die Regeln, mehr Bildmaterial und einen kleinen Einführungsvideo gibt es auf der Homepage von Schmidt Spiele.

Spieler, die ein anspruchsvolles, kooperatives Brettspiel mit einem originellen Konzept suchen, werden bei Forbidden Sky sicherlich nicht enttäuscht werden.

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