Crown of Emara

31.01.2019 von Marcus Pohlmann

Crown of Emara

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Spieleranzahl: 1 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Spieldauer: 45 bis 75 Minuten

Erscheinungsdatum: 13.12.2018

Sprache: Deutsch / Englisch

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Wenn der König einen Nachfolger sucht, müssen normalerweise Drachen befreit, mystische Artefakte gefunden oder Prinzessinnen besiegt werden. Nicht so der alte Monarch Thedorius! In Crown of Emara will er die Königswürde dem Spieler vermachen, dem es gelingt, die Gunst der Bevölkerung zu gewinnen. Pegasus Spiele veröffentlichen diesen ungewöhnlichen mittelalterlichen Wettstreit für bis zu vier Spieler als Kennerspiel.

Was steckt drin?

Es gibt zwei große Spielfelder, zusammengesetzt aus jeweils vier Teilen. Auf dem Land werden Rohstoffe produziert, in der Stadt gilt es Ansehen und Einfluss zu gewinnen. Eine zusammensteckbare Punkteleiste, eine Ablage und vier Spielertableaus gehören ebenfalls zum Spielmaterial. Papp-Marker für Gold, Siegelringe, Bücher und Brote wechseln im Spielverlauf ebenso den Besitzer wie Gunstplättchen. Weitere Marker dienen der Übersicht bei Spenden, Geschenken und Steinen. 36 Aktions- und 22 zweisprachige Beraterkarten kommen im Verlauf zum Einsatz, ebenso wie die 20 Adels- und 14 Ereigniskarten. Für die vier verschiedenen Rohstoffe (Holz, Tuch, Stein, Getreide) gibt es jeweils 11 Holz-Marker. Ebenfalls aus Holz sind die Figuren der Spieler: Handwerker, Ratsmitglieder, Bürger und Häuser. Schließlich findet sich noch die zwölfseitige Anleitung in Deutsch und Englisch in der Schachtel.

Wie wird’s gespielt?

Aufbau für drei Spieler

Aufbau für drei Spieler

Die beiden Spielpläne für Stadt und Land werden zufällig zusammengelegt. Papp- und Holz-Marker kommen auf die jeweiligen Felder. Die Berater-Karten werden gemischt und je zwei auf ein Stadtfeld gelegt. Die anderen Karten kommen auf die entsprechenden Nachziehstapel. Jeder Spieler erhält die Marker seiner Farbe, ebenso wie die neun Aktionskarten. Ratsmitglieder kommen auf beide Pläne, Bürger- und Haus-Spielsteine die Wertungsskala und die Handwerker vorerst auf das Spielertableau.

Eine Partie dauert sechs Runden, jede Runde besteht dabei aus drei Phasen. Die erste Phase beginnt mit dem Aufdecken einer neuen Ereigniskarte. Die Ereignisse betreffen immer alle Spieler und bringen kostenlose Rohstoffe, ermöglichen den Tausch von Markern in Punkte oder liefern weitere Boni. In der folgenden Phase spielen die Spieler abwechselnd ihre drei Aktionskarten, die sie auf der Hand haben, aus. Damit können sie Rohstoffe einsammeln, ihre Figuren auf andere Felder bewegen oder die Aktion der Orte nutzen, auf denen ihre Figuren stehen. So können die Spieler auf der Baustelle beispielsweise Baupunkte bekommen, in der Kirche spenden oder dem König ein Geschenk machen. Außerdem ist es noch möglich zusätzliche Aktionen auszuführen. Diese lassen die Spieler neue Handwerker platzieren, Berater rekrutieren oder bringen Adelstitel. In der Endphase wechselt der Startspieler und jeder zieht drei neue Aktionskarten. Anschließend beginnt die nächste Runde.

Alle Aktionen im Überblick

Alle Aktionen im Überblick

Nach der sechsten Runde erfolgt eine Schlusswertung. Hier bekommen die Spieler Punkte für die verschiedenen Marker in ihrem Besitz. Diese Punkte können beliebig zwischen der Bürger- und der Bauwertung verteilt werden. Für den Spielsieg zählt allerdings nur der niedrigste dieser beiden Werte. Der Spieler, der hier mehr Punkte hat als seine Mitspieler, gewinnt.

Kann das Spiel was?

Die Idee, die Thronfolge nicht durch militärische Machtdemonstrationen oder unsinnige Questen zu regeln, sondern durch die Zufriedenheit der Bürger finde ich ausgesprochen charmant. Auch die Umsetzung ist durchaus gelungen – selbst wenn die beiden Punkteskalen etwas gewöhnungsbedürftig sind. Die Auswahlmöglichkeiten einer Runde sind relativ eingeschränkt, dennoch ergeben sich häufig längere Denkpausen. In der Spielvariante, in der die Spieler alle Aktionskarten auf der Hand haben, verstärkt sich dies noch weiter. Mit etwas Vorausplanung lassen sich jedoch recht schöne (und gewinnbringende) Kombinationen zusammenstellen. Die Spieler müssen darauf achten, die Balance zwischen den einzelnen Elementen des Spiels zu wahren – viele Bürgerpunkte nutzen nichts ohne die entsprechenden Baupunkte. Die Interaktion zwischen den Spielern beschränkt sich zumeist auf das Wegschnappen begehrter Berater – ansonsten ist jeder mit der Planung des nächsten Zuges vollauf ausgelastet. Die unterschiedliche Zusammenstellung der Spielbretter, die wechselnden Berater und die optionalen Regeln (einschließlich einer Solovariante) sorgen zudem für einen recht hohen Wiederspielwert.

Ratgeber und Ereignisse

Ratgeber und Ereignisse

Die Illustrationen von Dennis Lohausen passen sehr schön zum friedlichen, beinahe idyllischen Spielgeschehen. Die Idee mit den doppelseitigen Spielplanelementen ist recht originell, und sorgt ebenfalls für etwas mehr Übersicht und Abwechslung – auf der Rückseite der Pläne sind die „unwichtigen“ Elemente abgebildet. Das Spielmaterial sieht nicht nur gut aus, auch die Qualität ist durchgängig hoch – sogar an eine ausreichende Menge an Zip-Beuteln wurde gedacht.
Auf ihrer Homepage stellen Pegasus Spiele die Spielregeln als Download zum Querlesen bereit. Zusätzlich bekommen interessierte Spieler hier einen Einblick in die Entwicklung des Spiels.

Neben der schicken Aufmachung kann Crown of Emara mit einem durchdachten Spielablauf und einem originellen Thema überzeugen.

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