Chez Cthulhu

27.06.2010 von Marcus Pohlmann

Chez Cthulhu

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Spieleranzahl: 2 bis 5 Spieler

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Spieldauer: ca. 30 Minuten

Erscheinungsdatum: 03.05.2010

Sprache: Deutsch

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Mit Chez Cthulhu erscheint ein weiterer Ableger der beliebten WG-Reihe von Steve Jackson Games in der deutschen Übersetzung von Pegasus Spiele. Nach normalen Studenten, Gruftis und Revolutionären sind es nun bis zu sechs Kultisten, die ein- oder auch niederträchtig zusammen in einer WG leben und versuchen sich zu entspannen.

Das Grundprinzip und auch der Hintergrund aller Spiele der Chez-Serie sind annähernd gleich: Die Spieler teilen sich Zimmer in einer Wohngemeinschaft und versuchen genug „Slack“ zu sammeln um das Spiel zu gewinnen. Dieser Slack ist eines der zentralen Elemente des Spieles und lässt sich nur schwer übersetzen, am ehesten trifft Entspannung den Sinn des Begriffes. Jeder Spieler in der Regel einem Beruf nach, der ihm Einkommen und Freizeit bringt. So finden sich in diesem Spiel z.B. Kammerjäger, Totengräber oder Straßenprediger und den Berufen, welche die Spieler wählen können. Die meisten der Berufe verfügen noch über Sonderfertigkeiten, die ein Spieler geschickt ausnutzen kann, um sich seinen Konkurrenten gegenüber einen Vorteil zu verschaffen. Eine Spielrunde beginnt damit dass ein Charakter seine Handkarten, die so genannten Leben-Karten, auf sechs aufstockt und seine Freizeit sowie sein Einkommen für diesen Zug ermittelt. Nun kann er versuchen durch bestimmte Aktivitäten wie Schlafen, Schäferstündchen oder Fernsehen Slackpunkte zu bekommen, er kann Einkaufen gehen, was ihm ebenfalls Punkte einbringt oder er kann Besucher oder Haustiere in sein WG-Zimmer einladen, was ihm einen weiteren Vorteil verschafft.
Natürlich versuchen die netten Mitbewohner zu verhindern, dass man das Slackziel erreichen kann, indem sie lästigen Gäste ins Zimmer schicken, die sich negativ auswirken, Haustiere den Großen Alten opfern oder sich einfach einen wichtigen Gegenstand „ausborgen“. So versucht nun jeder Spieler als Erster sein Ziel zu erreichen und so das Spiel für sich zu entscheiden.
Eine Besonderheit bei diesem Ableger des Spieles ist nun der Wahnsinn, so wie es sich für ein Spiel das den Großen Cthulhu im Namen führt auch gehört. Manche Aktionen oder Gegenstände verleihen einem Spieler Wahnsinnspunkte die sich zu Beginn ausgesprochen negativ auf das Slackziel auswirken. Doch je mehr Punkte ein Spieler ansammelt, desto weniger fallen sie ins Gewicht, bis er komplett durchdreht und sich der Wahnsinn positiv auf sein Slackziel niederschlägt.

Das Spiel lebt zum einen von den großartigen Zeichnungen die erneut John Kovalic (www.dorktower.com) beigesteuert hat und zum anderen von den skurrilen Einfällen der Spieleautoren, die kein Klischee auslassen und dem durchschnittlichen Rollenspieler/Studenten/Kultisten den Spiegel vorhalten. Jeder der schon einmal mit Wohngemeinschaften, Cthulhu, Comics oder anderen Errungenschaften der Popkultur zu tun hatte, wird sich zumindest in Ansätzen hier wieder erkennen. Im Gegensatz zu den Vorgängerspielen hat sich am Grundkonzept kaum etwas geändert, was in diesem Fall aber auch gar nicht nötig war. Lediglich der Wahnsinn ist als neues Spielelement hinzugekommen und kann unter Umständen die Herangehensweise an das Spiel beeinflussen, was aber nicht zwingend erforderlich ist. Und natürlich kann auch Chez Cthulhu mit anderen Spielen der Serie kombiniert werden um noch mehr Chaos, Spaß und Wahnsinn zu verbreiten.
Obwohl eine Partie schon geraume Zeit andauern kann, so ist Chez Cthulhu doch kein abendfüllendes Spiel und Spieler, die anspruchsvolle oder gar taktische Herausforderungen lieben sollten sich lieber nach etwas anderem umschauen. Für alle anderen bleibt ein lustiges, gemeines und unkompliziertes Spiel, das am Besten mit der richtigen Einstellung gespielt werden sollte um wirklich Spaß zu haben. Der einzige Kritikpunkt sind die Wahnsinnmarker, die auf recht dünnem Karton gedruckt wurden und deren Anzahl für eine Runde mit fünf Spielern recht knapp bemessen ist.

Wer die anderen Spiele der Serie mochte kann hier bedenken los zugreifen, aber auch Freunde nicht ganz ernst gemeinter Kartenspiele finden an Chez Cthulhu sicherlich gefallen.

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