Kategorie: Comic
Autor: Eckart Breitschuh
Herausgeber: Schlagzeilen, Weissblech Comics
Zeichner: Eckart Breitschuh
Verlag: Weissblech Comics
Genre: Abenteuer, Erotik, Humor, Science Fiction
Serie: Doris Daydream
ISBN: 978-3869590769
Format: Softcover
Seiten: 52
Preis: 10,00
Erscheinungsdatum: 28.11.2019
Sprache: Deutsch
Vor ziemlich genau einem Jahr haben Weissblech Comics den ersten Teil der Abenteuer von Doris Daydream veröffentlicht. In der Zwischenzeit war Zeichner und Autor Eckart Breitschuh nicht müßig und hat nachgelegt. Die Erstveröffentlichung der einzelnen Strips war dabei wieder dem Schlagzeilen-Magazin vorbehalten. Mittlerweile hat sich jedoch genug Material angesammelt, um einen zweiten Band mit zehn Episoden zu füllen.
Um was geht es?
Wer die Suche nach Akte 369/B im ersten Teil verpasst hat, bekommt HIER eine Zusammenfassung der Ereignisse. Doris Daydream hat im großen Finale des Vorgängerbandes ihren Job als sittsame Sekretärin spektakulär gekündigt. Mittlerweile verdient die sommersprossige Blondine als tolldreiste Dimensions-Detektivin ihren Unterhalt.
Als Angestellte des Büros für dimensionale Stabilität im Multiversum (BDSM) befreit Doris in ihrem ersten Einsatz Pastor Fertilus van Kampen aus den Fängen der Schurkin Virginia Payne. Sie absolviert die Mission erfolgreich und liefert den Geistlichen im Hauptquartier ab. Dort erfährt Doris von ihrer Vorgesetzten, Estafania Stiletto, das der Pastor über das „Spermium der Macht“ verfügt. Mit diesem wird er das oberste Wesen des Multiversums, den Pandynasten, zeugen. Daher muss das Büro alles daran setzen, dass der Pastor (bzw. sein Erbgut) nicht in falsche Hände gerät. Am nächsten Morgen stellt Doris jedoch fest, dass Virginia Payne mit drei Gehilfinnen in das Hauptquartier eingedrungen ist. Fertilus ist verschwunden und ihre Vorgesetzte gibt der Protagonistin den Auftrag, ihn unter allen Umständen zurückzubringen.
Die erste Spur führt in einen abgelegenen Winkel des Universums. Dieser wird bewohnt von primitiven Höhlenmenschen, die versuchen, über Doris herzufallen. Die deutlich weiter entwickelten Urzeit-Frauen retten die Detektivin in letzter Minute. Auch der Pastor findet sich in der Höhle des Clans und soll die Anführerin begatten. Doch bevor es zum Äußersten kommt, tritt Virginia Payne erneut auf den Plan. Die Schurkin packt van Kampen kurzerhand in den Kofferraum ihres Achtzylinders und liefert Doris im Institut der Madame Ubreta ab. Mit Hilfe des Fluktuanten Frollo, einem kleinen knubbeligen Außerirdischen, kann sie aus der misslichen Lage entkommen. Die Verfolgungsjagd geht weiter durch ein Western-Szenario und eine dystopische Stadt. Dort organisiert Virginia Payne einen Wettkampf – mit dem Pastor als Hauptpreis!
Diesmal gelingt es Doris, zusammen mit Fertilus, zu flüchten – der Dimensionssprung führt jedoch direkt in die Hölle. Satan will, dass die Detektivin die Mutter des Pandynasten wird, doch diese weigert sich standhaft. Bevor sich die versammelte Dämonenschar über Doris hermachen kann, nimmt die Geschichte eine letzte und unerwartete Wende.
Den Abschluss des Bandes bildet ein kurzer Blick, auf die anderen Schöpfungen von Eckart Breitschuh, beispielsweise Wanda Caramba.
Gehört der Comic ins Regal?
Wie auch schon beim ersten Band, verschlägt es Doris Daydream in die unterschiedlichsten Szenarien: Höhlenmenschen, Western, ein Internat oder die Hölle. Allerlei skurrile Charaktere tummeln sich in den einzelnen Episoden – allen voran Frollo, der kleine Fluktuant. Dabei gibt es für Doris genug Gelegenheiten, sich ihrer Kleidung zu entledigen und in pikante Situationen zu geraten. Im Gegensatz zum Vorgänger tritt jedoch der Fetisch- und SM-Anteil der Geschichten etwas in den Hintergrund. Die meisten Episoden erstrecken sich über vier Seiten, wodurch der erzählerische Aspekt mehr Raum erhält. Dabei bleibt die Story ziemlich abstrus, aber durchaus unterhaltsam. Die Charaktere sind herrlich überdreht, wobei Herr Breitschuh sehr erfolgreich die verschiedenen Klischees bedient. Die Internatsleiterin, der mexikanische Bandit oder Doris‘ Chefin erfüllen beispielsweise alle Vorstellungen, die der Leser von diesen Stereotypen hat.
Das Gleiche gilt im Prinzip auch für die Zeichnungen – diese sind so überzogen, dass man sie gar nicht ernst nehmen kann. Natürlich gibt es viel nackte Haut zu sehen, allerdings bleibt der Comic dabei überraschend jugendfrei. Lediglich einige Szenen, beispielsweise in der Hölle, sind etwas expliziter. Jede Episode beginnt mit einem schmalen Pin-Up, der einen Teil der Handlung vorwegnimmt.
Auf der Homepage von Weissblech Comics gibt es einige Probeseiten zum Comic zu sehen.
Der zweite Band von Doris Daydream bietet wieder ein gelungenes, wenn auch überdrehtes, Lesevergnügen für aufgeschlossene Comic-Freunde.