Der Junge, der die Welt verschwinden ließ

09.10.2022 von Margarita

Der Junge der die Welt verschwinden ließ

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ISBN: 978-3-8458-504

Format: Hardcover

Seiten: 224

Preis: 13,00

Erscheinungsdatum: 30.08.2022

Sprache: Deutsch

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Harrison ist ein Junge, der eigentlich alles richtig macht. Er ist höflich und zuvorkommend, behandelt selbst seinen Erzfeind Hector nett, überlässt seine Spielsachen großzügig seiner kleinen Schwester und kostet jedes Essen dreimal, bevor er sich eine negative Meinung bildet. Nur manchmal geht die Wut mit ihm durch. “Alarmstufe rot!”, rufen seine Eltern dann und bringen alles in Sicherheit.

Der britische Autor, Schauspieler und Regisseur Ben Miller lässt in seinem fantastischen Kinderroman „Der Junge, der die Welt verschwinden ließ“ ein Kind agieren, das unter Wutanfällen leidet. Allein das wäre Grund genug, den Roman in jedes Kinderzimmer zu holen. Aber die Geschichte bietet noch viel mehr …

Was hinter Harrisons Wut steckt

Gegen Harrisons Wut scheint einfach kein Kraut gewachsen zu sein.  Also haben seine Eltern sich angewöhnt, sie wie heftige Gewitter vorüberziehen zu lassen. Danach scheint auch schnell wieder die Sonne und Harrison ist wieder der liebste Junge der Welt.
Aber warum wird Harrison eigentlich so oft wütend? Nun, meist sind es Angst oder Verunsicherung, die hinter seinen Anfällen stecken. Harrisons größte Angst besteht darin, sein Schulkollege Hector könnte ihn wieder quälen. Doch Harrison hält nicht viel davon, seinen Feind zu verpetzen – ganz abgesehen davon, dass ihm ein solches Verhalten ohnehin keine neuen Freunde einbringen würde.

Als Harrison auf Hectors Weltraum-Geburtstags-Party eingeladen ist, droht Hector, im Dunkeln sein Gummiband gegen Harrisons Hals schnalzen zu lassen. Also benimmt sich Harrison aus lauter Nervosität total daneben und vermiest allen den schönen Vortrag. Das ärgert vor allem Sternenforscherin Shelly, die in Harrison einen verwöhnten Jungen sieht. Deswegen bekommt Harrison von ihr keinen hübschen Planetenballon, sondern ein hässliches schwarzes Loch.
Doch was, wenn dieses Loch tatsächlich Dinge verschlucken kann?

Was Harisson alles zum Verschwinden bringt

Zuerst verschwindet der Hund der Nachbarn. Dann der Brokkoli auf Harrisons Teller und schließlich Harrisons Schulheft. Selbst das Nichtschwimmerbecken kann Harrison verschwinden lassen – so muss er gar nicht erst wütend werden.
Findet Harrison es anfangs noch cool, dass er ungeliebte Dinge einfach so verschwinden lassen kann, bereitet ihm das schwarze Loch jedoch bald schon zunehmend Angst. Vor allem, als zuerst Hector und dann noch das gesamte Nachbarhaus verschwinden.  Als schließlich sogar seine eigenen Eltern aufgesogen werden, muss Harrison handeln. Mit viel List und Tücke gelingt es ihm, ein Flugzeug nach Chile zu besteigen. Dort nämlich steht das größte Teleskop der Welt. Und genau zu diesem Teleskop wollte die Weltraumforscherin Shelly – und wenn jemand Harrison helfen kann, dann sie.
Aber kann man jemanden, der von einem schwarzen Loch verschluckt wurde, überhaupt wieder zurückholen? Um die richtigen Antworten zu finden, muss Harrison lernen, seine Wut im Zaum zu halten. Denn diese öffnet ihm weder die Türen noch die Herzen der Menschen. Viel weiter kommt er hingegen, wenn er seine Ängste offen anspricht. 

Eine Geschichte, die Kinder und Eltern helfen kann

„Der Junge, der die Welt verschwinden ließ“ ist eine fantasievolle, humorvolle Geschichte für Kinder ab etwa acht Jahren. Ben Miller erklärt in ihr nicht nur, wie schwarze Löcher entstehen, sondern zeigt vor allem viel Verständnis für seine Hauptfigur. Das kommt nicht von ungefähr. Wie der Autor im Nachwort verrät, gibt es den wütenden Harrison nämlich wirklich – er ist sein eigener Sohn, der ihm erlaubt hat, ein Buch über ihn zu schreiben  und sogar ein bisschen mitgearbeitet hat.

„Der Junge, der die Welt verschwinden ließ“ ist ein Buch, das Jungen und Mädchen gleichermaßen anspricht und das von Eltern unbedingt mitgelesen werden sollte. Vor allem von jenen, die vielleicht selbst unter den Wutanfällen ihrer Kinder leiden oder sich sogar für diese schämen. Millers Botschaft lautet nämlich ganz klar: Hinter kindlicher Wut steckt meist an anderes Gefühl. Und schämen sollte man sich sowieso nicht für seine Gefühle – weder als Kind, noch als Elternteil.

Abgesehen von der spannenden und vor allem wichtigen Geschichte ist dieses Buch auch optisch ein Hingucker. Was nicht nur am Cover liegt, das mit einer goldenen Glitzerschrift lockt, sondern auch an den Illustrationen im Innenteil.

Leseprobe

Der Junge, der die Welt verschwinden ließ S.104/105

Ben Miller: Der Junge, der die Welt verschwinden ließ, S.104/105; ©arsEdition

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