Der Marsianer – Rettet Mark Watney

09.10.2015 von Joanna Müller-Lenz

Der Marsianer Filmplakat

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Regie:

Filmstudio:

Genre:

FSK: 12

Laufzeit: 144 Minuten

Erscheinungsdatum: 08.10.2015

Sprache: Deutsch

Mit Der Marsianer #RettetMarkWatney kommt ein SciFi-Nerd-Thriller auf die Leinwand, das sind schon drei Gründe für mich ebenfalls wieder ins Kino zu gehen. Da es in den letzten Wochen selten die Gelegenheit dazu gab, war auch hier im Blog Ruhe eingekehrt. Nun möchte ich das aber wieder ändern, unbedingt, daher steht heute Der Marsianer auf dem Plan.

Da wir uns den Film als BZ-Filmpremiere angesehen haben, gab es auch gleich etwas Rahmenprogramm: Die Braunschweiger Zeitung (BZ) macht mit dem C1-Cinema zusammen statt Werbung vor dem Film lieber ein Quiz mit den Besuchern, es werden Fragen gestellt und für die richtigen Antworten gibt es kleine Preise. In diesem Fall waren es gleich zwei Bücher zum Film (Debüt von Andy Weir!), ein Hörbuch und ein T-Shirt der Größe S. Die Fragen bezogen sich meist auf Filme, aber auch nach dem Namen des Mars-Rovers wurde gefragt. Statt der üblichen Filmvorschau gab es einen Kurzfilm der Deutschen Luft- und Raumfahrt über den Mars zu sehen, in 3D und wirklich beeindruckend! Wir hofften schlussendlich auf ein Happy-End des Films, um den Abend schön abzurunden.

#RettetMarkWatney

Mark Watney (Matt Damon) ist einer von 6 NASA-Astronauten, die auf dem Mars Forschungen betreiben. Sie sollen Erdproben sammeln und insgesamt 31 Sol auf dem roten Planeten verbringen (Sol = Mars-Tag). Nach der Hälfte der Expeditionszeit zieht ein starker Sturm auf, weshalb die Besatzung den Befehl hat den Mars schnellstmöglich zu verlassen. Auf dem Weg zum Shuttle wird Watney von umherfliegenden Trümmern getroffen und von der Mannschaft getrennt. Diese glaubt ihn für tot und so brechen sie ihre Mission nur zu fünft ab. Auf der Raumstation Hermes angekommen wird die schlechte Nachricht an die Erde gesendet, auf der kurz darauf eine Presseversammlung stattfindet bei der Mark Watney offiziell für tot erklärt wird. Was jedoch niemand weiß: Watney hatte Glück und überlebte den Zwischenfall. Angeschlagen und von einem Metallstab durchbohrt kämpft er sich zurück auf die Station, wo er sich zunächst selbst verarztet.

Nach einer kurzen Erholungsphase wird Watney bewusst, dass seine Chancen sehr schlecht stehen. Zwar hat ihn die Wunde nicht umgebracht, aber er ist allein auf dem Mars, auf dem bekanntlich nichts wächst. Die nächste Expedition würde ganze vier Jahre brauchen, um ihn von dem Planeten zu retten und die Nahrungsmittel reichen bei weitem nicht für diesen Zeitraum aus. Und dann bleiben noch die Restrisiken, wie defekte Technik, die ihm ebenfalls schnell das Leben kosten können und die Tatsache, dass er auch nicht mal eben der NASA Bescheid sagen kann, dass er überlebt hat. Es hilft nichts, er muss selbst anpacken und als Botaniker verfügt er über genug Wissen, um zumindest das Nahrungsproblem zu lösen – theoretisch. Praktisch sieht es da schon wieder ganz anders aus.

Der Marsianer: Nerd-Thriller oder doch nur Sci-Fi?

Wenn Ridley Scott als Regisseur für einen Science-Fiction-Streifen herhalten muss, denke ich automatisch an „Alien“, bei Der Marsianer ist aber die Thematik so weit von Außerirdischen entfernt wie der Mars von der Erde. Tatsächlich handelt es sich hier um ein recht realistisches Szenario! Wer weiß, ob nicht genau das sich auch in ein paar Jahren tatsächlich abspielen wird. Einzig die Tatsache, dass die Stürme auf dem Mars nicht so verheerend sein sollen, wie es im Film dargestellt wird, macht den Film dann doch etwas unglaubwürdig, nichts desto trotz bleibt es Fiktion und daher ist das mehr als nur verschmerzbar.

Der Marsianer - Allein auf dem Mars © 20th Century FOX

Allein auf dem Mars
© 20th Century FOX

Matt Damon hat mit dieser Rolle nicht zum ersten Mal die Weiten des Weltraums betreten und sich in einen SciFi-Film geschlichen, zuvor habe ich seine Rolle in Elysium gemocht, als Mark Watney macht er sich noch besser. Mit etwas Humor und einem starken Überlebenswillen trotz er seiner Umgebung und setzt alles daran wieder zurück zur Erde zu kehren. Das alles ist gut verpackt und auch die Momente, in denen die Verzweiflung für den Zuschauer fast schon greifbar ist, werden von ihm gut in Szene gesetzt. Leider gibt es aber von diesen Momenten sehr wenige und auch viel zu kurze. Für einen Thriller hätte hier mehr Dramatik rein gepasst, so ist es ein netter Film mit sehr klugen Ansätzen und genug Spannung, um nicht langweilig zu werden. Die Grafik ist zudem atemberaubend, die Effekte könnten kaum besser sein und im Gegensatz zu Filmen wie Gravity bleiben hier auch die nervtötenden Charaktere und Dialoge aus, was den Marsianer zu einem durchaus sehenswerten Film macht.

Der Marsianer - Anbau auf einem "toten" Planeten © 20th Century FOX

Anbau auf einem „toten“ Planeten
© 20th Century FOX

Bleibt noch die Frage offen, ob es ein Happy End gibt. Als in der ersten Hälfte des Films plötzlich Sean Bean auftaucht, stellt sich der filmerfahrene Zuschauer schon die Frage, ob dieser bis zum Ende (und darüber hinaus) überlebt, da er mit der Figur des Mitch Henderson aber nur eine Nebenrolle einnimmt, ist sein Schicksal nur bedingt mit einem guten Ausgang verbunden. Hervorgestochen hat zudem eine weitere Nebenrolle, die des Nerds und Astrodynamikers Rich Purnell. Ob es an der Rolle selbst liegt, oder an Donald Glover, der sie verkörpert, vermag ich nicht zu beurteilen (wahrscheinlich beides) aber sympathischer und auf die kurze Zeit reduziert, könnte man einen so klugen Kopf kaum darstellen.

Insgesamt hat mir der Marsianer also sehr gefallen, zwar gibt es hie und da Abzüge in der B-Note, aber im Großen und Ganzen hat sich der Abend absolut gelohnt und ich freue mich schon darauf die Blu-Ray in meiner Sammlung unterzubringen!

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