Zombicide: Black Plague – Wulfsburg

06.07.2016 von Marcus Pohlmann

Zombicide - Black Plague: Wulfsburg

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Erscheinungsdatum: 16.06.2016

Sprache: Englisch

Während die Fortsetzung der kooperativen mittelalterlichen Zombie-Metzel-Orgie Zombicide: Black Plague in der deutschen Version von Asmodee schon seit Februar in den Läden steht, mussten sich die Backer der ursprünglichen Kickstarter-Kampagne noch bis Juni gedulden bis sie endlich Wulfsburg in den Händen halten konnten. Produziert wurde das Spiel wie gewohnt vom französischen Entwicklerteam Guillotine Games, während der Vertrieb und die Abwicklung des Crowdfunding von Cool Mini Or Not übernommen wurden.

Die Rezension zum Grundspiel findet sich unter diesem LINK. Die Besprechungen anderer Teile der Serie, die sich den modernen Zombies widmen, kann der interessierte Leser ebenfalls auf unserer Seite finden.

Die Box in der die Erweiterung geliefert wird ist ebenso voluminös wie das Grundspiel, enthält allerdings deutlich weniger Material. Zwei neue, doppelseitige Kartenteile, die Türme, ergänzen den Spielplan und bringen neue Regeln mit sich. Als Gegner stehen 21 Zombie-Wölfe und die Wolfbomination bereit, auch die Spieler bekommen vier neue Charaktere. Die Dunkelelfe Morrigan versteht sich auf den Kampf mit Klingenwaffe aller Art, auch Theo konzentriert sich eher auf den Nahkampf. Bei Ariane dreht sich alles um Beweglichkeit und Schnelligkeit, angereichert mit einigen Fernkampfoptionen, Karl schließlich ist ein solider Magieanwender, der auf höheren Erfahrungsstufen auch als passabler Fernkämpfer eingesetzt werden kann. Jeder dieser Charakter kommt mit den dazugehörigen Karten und dem, schon aus dem Grundspiel bekannten, Tableau sowie den entsprechenden Markern. Acht Zombiekarten, die ganz normal in das entsprechende Deck gemischt werden sorgen dafür, dass die Wölfe ins Spiel kommen. 22 Ausrüstungskarten komplettieren die Ausstattung und sorgen dafür, dass sich die Charaktere zur Wehr setzen können. Die 24seitige Anleitung enthält neben den Regeln für die neuen Spielelemente auch zehn Questen, die sich in erster Linie um die Bedrohung durch die untoten Raubtiere drehen.
Die offensichtlichste Neuerung sind natürlich die Zombie-Wölfe, die über drei Aktionen während ihrer Aktivierung verfügen und damit erstaunlich schnell sind. Dies gilt ebenso für die Wolfbomination, die außerdem noch genau so widerstandsfähig ist wie eine normale Abomination. Ebenfalls neu sind die Türme, die es einem Spieler ermöglichen, das ganze Spielfeld zu überblicken und durch ihren einzelnen Zugang gut zu verteidigen sind. Bei den neuen Ausrüstungskarten fallen dagegen die zehn magischen Gegenstände besonders ins Auge. Von der vampirischen Armbrust, die in der Lage ist Wunden zu heilen über die Drachenklinge, die ein ganzes Feld voller Zombies zerstören kann bis hin zum Schild der Zeitalter mit dem der Charakter in der Lage ist, Zombies zu verschieben. Die Szenarien reichen vom (relativ) einfachen Tutorial über die Jagd nach der Wolfbomination bis hin zum Sturm auf den Turm des finsteren Nekromanten.

Für eine „große“ Erweiterung ist der Inhalt von Wulfsburg ein wenig dürftig ausgefallen; praktisch die Hälfte der Schachtel wird von leeren Papp- und Kunststoff-Platzhaltern eingenommen. Die Regelergänzungen sind ebenfalls sehr überschaubar; lediglich Kleinigkeiten sind neu hinzu kommen, unter anderem der schon bekannte Ultra-Rot-Modus. Die neuen Charaktere spielen sich recht ausgeglichen, ohne dabei die Spielbalance nachteilig zu beeinflussen und ergänzen die Charaktere des Grundspiels recht gut. Etwas anders sieht es mit den magischen Gegenständen aus, die teilweise schon zu übermächtig sind. So wird beispielsweise der Chaos-Langbogen in der Hand des Elfen zu einer verheerenden Waffe während der Parierdolch die Nahkampffähigkeiten eines Charakters erheblich aufwertet. Dieses Problem wird ein wenig durch die neuen Zombies egalisiert, die durch ihre vielen Aktionen ausgesprochen gefährlich sind. Die zehn Questen sind recht abwechslungsreich und legen sehr viel Wert auf das koordinierte Zusammenspiel der Charaktere, ansonsten sind schnell die ersten Verluste zu beklagen. Alles in allem liefern Guillotine Games eine sehr stimmige, gelungene Erweiterung zu Zombicide: Black Plague ab, die allerdings ein wenig umfangreicher hätte ausfallen können.
Neben den im Regelheft enthaltenen Missionen finden sich auf der Homepage des Verlags noch weitere einzelne Missionen, eine komplette Kampagne sowie ein Editor, mit dem die Spieler eigene Szenarien entwerfen können.
Optisch knüpft das Spiel nahtlos an die anderen Teile der Serie an, wobei diesmal einige andere Illustratoren beteiligt waren. Anleitung, Karten und Pläne geben keinerlei Anlass zur Kritik und sind wieder hochwertig produziert. Das gleich gilt auch für die 25 Miniaturen, die detailliert modelliert und aus einem recht stabilen Kunststoff gegossen sind.

Die Spieler bekommen mit Wulfsburg deutlich mehr Material für die Zombiejagd im finsteren Zeitalter, wobei der Inhalt die, zugegebenermaßen, sehr hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen kann.

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