Zockende Zauberer

04.12.2018 von Marcus Pohlmann

Zockende Zauberer

Kategorie:

Autor:

Zeichner:

Entwickler:

Verlag / Publisher: ,

Genre: , , ,

Spieleranzahl: 4 bis 8 Spieler

Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Spieldauer: 15 bis 60 Minuten

Erscheinungsdatum: 25.10.2018

Sprache: Deutsch

Bei Amazon bestellen

Die letzte Spieleveröffentlichung von Lutz Stepponat liegt mittlerweile eine ganze Weile zurück. Daher war ich recht überrascht, als er mit seinem Verlag LuPri im Oktober auf der Messe in Essen mit einem Stand vertreten war. Mit im Programm war nicht nur eine überarbeitete Auflage von Kabale und Hiebe, sondern auch das ganz neue Zockende Zauberer. Bis zu acht Magier versuchen dabei, mehr Kleinode an ihre Konkurrenten an sich zu raffen und so an die wertvollen Zauberbücher zu kommen. Den Vertrieb übernehmen burst Spiele, die meines Wissens bisher hauptsächlich als Großhändler in Erscheinung getreten sind.

Was steckt drin?

Das zentrale Element des Spiels sind die Kleinodien. In diesem Falle 32 runde Pappmarker, auf deren Vorderseite der spitze Hut eines Zauberers abgebildet ist. Die Rückseiten teilen sich in 18 Perlen und 10 Imps, kleine geflügelte Dämonen, auf. Außerdem gibt es jeweils zwei Marker mit zwei Perlen und zwei Imps.

Der Grundaufbau

Der Grundaufbau

Die insgesamt 45 Zauberkarten ermöglichen es den Spielern, Einfluss auf das Spielgeschehen zu nehmen. Die aufgedruckten Runen geben an, wann die Karte eingesetzt werden kann. Neben dem Titel ist außerdem der Sprucheffekt erklärt. Hinzu kommen noch Marker für Bücher (die Siegpunkte) und Phiolen (die Lebenspunkte), sowie die vierseitige Anleitung.

Wie wird’s gespielt?

Die Spieler erhalten zu Beginn zwei Perlen-Kleinode und einen Imp. Zusätzlich gibt es für jeden noch drei Phiolen, sowie zwei zufällige Zaubersprüche. Das restliche Spielmaterial wird in Reichweite gelegt.
Eine Spielrunde teilt sich in vier Phasen auf. Beginnend mit dem „Ablegen“ platzieren die Spieler reihum eines ihrer Kleinode verdeckt vor sich. Haben alle Spieler einen Marker abgelegt, können sie nun ein zweites (und später ein drittes) Kleinod über das erste legen. Stattdessen kann ein Spieler darauf verzichten und das „Bieten“ beginnen, die zweite Phase der Spielrunde.

Verzockt!

Verzockt!

Dabei muss der Spieler ansagen, wie viele Kleinodien er unter allen ausliegenden Markern aufdecken möchte. Der folgende Spieler kann diese Anzahl entweder überbieten oder passen – in diesem Fall nimmt er nicht mehr an der Auktion teil. Haben alle Spieler, bis auf einen, gepasst, muss dieser seine Ansage „Bestätigen“. Dazu deckt er nacheinander die Marker der verschiedenen Mitspieler und auch seine eigenen auf. Erreicht er die angesagte Zahl oder deckt er ein falsches Kleinod auf, folgt das „Werten“. Hat ein Spieler die richtige Anzahl aufgedeckt, so erhält er als Belohnung ein Zauberbuch. Liegt er dagegen falsch, muss er eine Phiole abgeben. Hat ein Spieler zwei Zauberbücher erspielt, gewinnt er das Spiel. Ebenso wenn alle Spieler – bis auf einen – keine Phiolen mehr haben und damit ausgeschieden sind.
Die Spieler können in jeder Phase Zaubersprüche einsetzen – das entsprechende Symbol zeigt an, wann die Karte gespielt werden darf. Diese Zaubersprüche erlauben es beispielsweise, die verdeckten Kleinode eines Mitspielers zu betrachten, die aufgedeckten Imps zu verdoppeln, gegnerische Zauber abzuwehren oder beeinflussen das Bieten.

Kann das Spiel was?

Bereit für die letzte Runde

Bereit für die letzte Runde

Das „Push you Luck“-Prinzip kommt bei Zockende Zauberer genau so eifrig zum Einsatz wie Bluff-Elemente. Beides kombiniert würde ein leidlich spannendes, sehr zufallsabhängiges Spiel ergeben. Glücklicherweise hat es Autor Lutz Stepponat nicht dabei belassen, sondern dem Spiel mit den Zaubersprüchen eine weitere, zentrale, Komponente hinzugefügt. Mit diesen gestaltet sich eine Partie zwar ausgesprochen chaotisch, sorgt aber für jede Menge Spielspaß und bietet einen ordentlichen Ärgerfaktor. Grade bei größeren Spielrunden ist es kaum möglich zu planen – was allerdings den Reiz des Spiels ausmacht. Und gelegentlich gelingt es doch, die eigene Taktik erfolgreich umzusetzen. Sind die Spieler in den ersten Runden mit ihren Geboten noch recht zaghaft, so nimmt die Risikobereitschaft rasch zu und es beginnt ein gegenseitiges Hochschaukeln und der hemmungslose Einsatz von Zaubern.
Die Illustrationen beschränken sich leider nur auf wenige Zeichnungen, hier hätte ich mir ein wenig mehr Abwechslung gewünscht. Jedoch sagt grade das Titelbild alles über das Spielprinzip aus. Die Marker sind stabil und dürften auch einen dauerhaften Spielbetrieb unbeschadet überstehen, gleiches gilt für die Karten.
Weitere Informationen zu diesem und anderen Spielen von Lutz Stepponat gibt es auf der Homepage von LuPri.

An Strategen und „ernsthafte“ Spieler richtet sich Zockende Zauberer eher nicht. Dafür eignet es sich jedoch hervorragend für eine lockere, entspannte Runde – gerne auch mit vielen Spielern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert