Zeitalter des Krieges

11.06.2015 von Marcus Pohlmann

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Erscheinungsdatum: 16.10.2014

Sprache: Deutsch

Reiner Knizia zählt sicherlich zu den bekanntesten und produktivsten deutschen Spieleautoren und ist mittlerweile für rund 400 Spiele verantwortlich. Seine neueste Zusammenarbeit mit dem Heidelberger Spieleverlag versetzt die bis zu sechs Spieler als mächtige Kriegsherren in das Japan der Feudalzeit, wo sie im Würfelspiel Zeitalter des Krieges darum ringen, die verschiedenen Adelshäuser und Clans unter ihrem Banner zu vereinen.

Das Spielmaterial in der kleinen Schachtel ist überschaubar: eine kurze Anleitung, 14 quadratische Karten für die verschiedenen Burgen und sieben Würfel, mehr braucht es für dieses Spiel nicht.
Auf jeder der Burgkarten sind verschiedene Angaben, die im Spiel von Bedeutung sind. So ist neben dem Namen ist auch die Anzahl der Siegpunkte aufgedruckt, die diese Burg ihrem Eroberer bringt, der farbige Hintergrund bestimmt, zu welchem Clan die Burg gehört und schließlich sind noch zwischen einer und drei Gefechtsreihen abgebildet die sich aus unterschiedlich angeordneten Symbolen für Infanterie, Bogenschützen, Kavallerie und den Daimyo zusammen setzen. Eben diese Symbole ersetzen auch die Zahlen auf den Würfeln, so gibt es Seiten mit einem, zwei und drei Schwertern, Pfeil & Bogen, einem Pferd und einem Helm für den Daimyo.
Um eine Burg einzunehmen muss der Spieler alle geforderten Symbole der Gefechtsreihen würfeln. Die Burg Azuchi wird beispielsweise von drei Gefechtsreihen verteidigt. Die erste Reihe besteht aus einem Bogenschützen-Symbol, die zweite Reihe aus zwei Reitern und die letzte Reihe aus fünf Schwertern. Ist der Spieler nun am Zug, so wirft er die sieben Würfel und legt dann die entsprechenden Symbole auf die Gefechtsreihe, nun wird mit dem entsprechend reduzierten Würfelpool erneut gewürfelt und hoffentlich die nächste Reihe besiegt. Gelingt dies bei einem Wurf nicht, so kann der Spieler einen Würfel ablegen und erneut würfeln. Dies wird so lange fortgesetzt, bis entweder alle Reihen der Burg besiegt sind oder die Würfel ausgehen. Nun ist der nächste Spieler an der Reihe, der ebenfalls mit den Würfeln sein Glück versucht. Solange ein Spieler noch nicht alle Burgen eines Clans kontrolliert, können ihm die anderen Spieler außerdem die Karten auch wieder abnehmen. Dazu müssen sie nicht nur die ursprünglich geforderten Symbole erwürfeln, sondern noch einen zusätzlichen Helm auf die Karte legen können.
Dieser Ablauf wird so lange fortgesetzt, bis die letzte Burg in der Tischmitte erobert wurde und somit das Spiel endet. Die Spieler zählen abschließend die Punkte der von ihnen eroberten Burgen und/oder Clans und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.

Die Regeln von Zeitalter des Krieges sind in wenigen Minuten gelesen und auch der Aufbau ist kaum der Rede wert, damit die Würfelei schnell starten kann. Auch der Spielablauf gestaltet sich flüssig und so nimmt der Kampf um die Burgen seinen Lauf. Während die ersten Karten rasch in die Hände der Spieler übergehen, gestaltet sich die zweite Phase des Spieles dagegen etwas zäher. Nun sind nicht mehr die Burgen in der Tischmitte interessant, sondern diejenigen die vor den anderen Spielern liegen, sei es, um selbst einen Clan zu vervollständigen oder aber um die Mitspieler daran zu hindern das gleiche zu tun. Natürlich ist bei einem Würfelspiel vieles dem Zufall überlassen, allerdings lassen sich durchaus verschiedene Taktiken entwickeln, die zum Erfolg führen können.
Die grafische Aufmachung des Spiels ist ansprechend, gut leserlich und auch die Symbole lassen sich eindeutig zuordnen. Auch an der kurzen Anleitung gibt es nichts auszusetzen, klar formuliert und logisch strukturiert ermöglicht sie nach kurzer Lektüre den Einstieg ins Spiel. Etwas gestört haben mich dagegen die Karten der Burgen, auch hier gibt es weder an Design noch Lesbarkeit etwas auszusetzen, allerdings „tellern“ die Karten, wie man in der Druckindustrie sagt. Das bedeutet, dass sich sämtliche Karten an den Rändern hoch biegen und nicht plan auf dem Tisch liegen. Auf das Spiel selbst wirkt sich dieser kleine Makel natürlich nicht aus, aber es stört doch etwas das Gesamtbild.

Reiner Knizia liefert hier ein kurzweiliges, unkompliziertes Würfelspiel ab, das durchaus Raum für die eine oder andere taktische Überlegung bietet.

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