Yro

15.06.2025 von Marcus Pohlmann

Yro

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Spieleranzahl: 1 bis 5 Spieler

Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Spieldauer: ca. 20 Minuten

Erscheinungsdatum: 30.01.2025

Sprache: Deutsch

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Wirft man einen Blick auf das Schaffen von Autor Masato Uesugi, so drängt sich der Eindruck auf, dass er eine Vorliebe für Fantasy-Thematik hat. Fast alle seine Veröffentlichungen, unabhängig vom Verlag, drehen sich um Verliese, klassische Schwert-und-Magie-Helden oder fiese Monster. Das vorliegende Yro, konzentriert sich auf die Zusammenstellung (und Finanzierung) einer schlagkräftigen Abenteuergilde. Dabei erweitert der Autor das Thema zudem noch um eine Steampunk-Komponente. Veröffentlicht wird das Spiel für bis zu fünf Gildenoberhäupter von HeidelBÄR Games. Ursprünglich ist es beim italienischen Verlag Studio Supernova erschienen.

Was steckt drin?

Die Box enthält ein größeres Spielbrett, das dazu dient, einen Überblick über Punkt und Kampfstärke der beteiligten Teams zu behalten. Zudem hat jeder Spieler ein Gilden-Tableau. Dieses umfasst neben Anzeige von Magie, Technik und der jeweilige Ausbaustufe auch eine Zusammenfassung des Rundenablaufs. Dazu passend gibt es vier runde Wertungsmarker aus Holz pro Gilde. Papp-Münzen mit Werten von „1“, „3“ und „6“ dienen als Währung und zum Erwerb der Helden. Diese bilden, mit 106 Karten, das Gros des Spielmaterials. Im Zentrum steht die Abbildung des jeweiligen Charakters. Die Bandbreite reicht dabei von Grubenzwergen und Buchhaltern über Dryaden bis hin zu Drachenritter.

Der Wettstreit ist eröffnet

Der Wettstreit ist eröffnet

Darüber hinaus gibt es verschiedene Angaben, beispielsweise die Bezeichnung, die Rekrutierungskosten oder die Kampfstärke. Jeder Abenteurer verfügt über einen oder mehrere Effekte, die zu unterschiedlichen Gelegenheiten im Spielablauf aktiviert werden. So bringt die Totengräberin einen Technikpunkt für die Gilde, wenn sie rekrutiert wird. Der windige Händler erhöht das Einkommen dagegen jede Runde um zwei Goldmünzen. Und die Druidin verstärkt die Kampfkraft abhängig von der Ausbaustufe. Weiter gibt es Angaben zu Herkunft und Profession, die später wichtig sind. Diese bestimmen die farbigen Balken, die an jeder der vier Seiten zu sehen sind. Auf diese sollten die Spieler ein besonderes Augenmerk haben, da die richtige Kombination Einfluss die Siegpunkte hat. Schließlich gibt es acht Questkarten (drei davon sind Promos) mit Aufgaben, die in einer optionalen Spielvariante zum Einsatz kommen. Die Regeln finden in der zwölfseitigen Anleitung Platz – wer möchte kann sich auch ein Tutorial-Video anschauen.

Wie wird’s gespielt?

Jeder Spieler erhält während der Vorbereitung sein Gilden-Tableau, die dazugehörigen Marker, sechs Goldmünzen und fünf Karten. Die restlichen Abenteurer-Karten und das Spielbrett kommen gut erreichbar in die Tischmitte.

Die wackeren Helden

Die wackeren Helden

Das Spiel erstreckt sich über eine unbestimmte Anzahl Runden, von denen jede in sechs Phasen aufgeteilt ist. Die Spieler agieren dabei gleichzeitig und unabhängig voneinander. In der ersten dieser Phasen tauschen die Spieler Handkarten gegen Abenteurer vom Stapel aus oder füllen ihre Kartenhand wieder auf. Im anschließenden Spielabschnitt rekrutieren sie neue Kämpfer für die Gilde. Dazu zahlt der Spieler die entsprechenden Kosten und darf die Karte vor sich auslegen. Dabei entsteht im weiteren Verlauf ein 3 x 3 Karten großes Feld.

Hier können bis zu zwei Abenteurer ausgespielt werden. Verzichtet ein Spieler darauf, so erhält er zwei Goldmünzen. Eventuell gibt es in dieser Phase Rekrutierungseffekte oder Verbindungsboni. Dies treten ein, wenn drei Charakter mit gleicher Profession oder Herkunft in einer Reihe oder Spalte liegen.
Haben alle ihre neuen Gilden-Mitglieder rekrutiert, bestimmen sie ihre derzeitige Kampfstärke – dabei zählen allerdings nur die Karten, deren Oberseite frei ist. Die Spieler erhalten nun Siegpunkte entsprechend ihrer Rangfolge. In den Phasen „Produktion“, „Einkommen“ und „Siegpunkte“ kommen die meisten Fähigkeiten der Abenteurer zum Einsatz.

Das Spiel kann auf zwei unterschiedliche Arten enden: Zum einen, wenn ein Spieler 40 oder mehr Siegpunkte gesammelt hat, zum anderen, wenn eine Gilde neun Mitglieder umfasst. In der sich anschließenden Endabrechnung wird überzähliges Gold in Punkte gewandelt. Wer die höchste Punktzahl hat, verfügt über die erfolgreichste Helden-Gilde und gewinnt damit die Partie.

Das Gilden-Tableau

Das Gilden-Tableau

In einer Solo-Variante wird ein Gegner simuliert und der Spieler versucht, möglichst hohe Punktzahlen zu erzielen.
Optional können Questen zum Einsatz kommen. Hier erhalten die Gilden zusätzliche Siegpunkte für das Erfüllen von Zielen, beispielsweise vier unterschiedliche Professionen sammeln oder das Erreichen einer bestimmten Stärke. In einer weiteren Spiel-Variante kommt ein Draft-Mechanismus zum Einsatz.

Kann das Spiel was?

Yro liefert ein sehr hübsches, einfach zu erlernendes und recht schnelles Spielerlebnis. Die simplen Regeln sollten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass meist nur die richtige Kombination von Karten und Synergieeffekten zum Sieg führt. Nach einigen Spielen fällt es leichter, die passenden Charaktere zusammenzustellen, um gute Ergebnisse zu erzielen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten an Punkte zu kommen. Die Spezialisierung auf einen bestimmten Aspekt wie Stärke, Magie oder Technik bringt die eigene Gilde schnell voran. Aber auch das Abdecken eines breiten Spektrums kann funktionieren. Letztlich liegt dies am eigenen Spielstil und natürlich an den gezogenen Karten. Wobei die Auswahl hier meist so weit gefächert ist, dass kein Zug verschwendet wird.

Für mich der einzige Kritikpunkt am Spiel ist, dass praktisch jeder alleine spielt. In unseren Testrunden wurde dies durch die Nutzung der beiden optionalen Regeln zu Questen und dem Draft deutlich abgemildert. Damit ergibt sich nicht nur eine gewisse Interaktion zwischen den Spielern, es kommt sogar noch eine strategische Komponente hinzu.

Die Kartenauswahl

Die Kartenauswahl

Die Illustrationen von Takashi Konno sind im Chibi-Manga-Stil gehalten. Die Mischung aus niedlichen Charakteren, klassischen Fantasy-Elementen und gelegentlichen Steampunk-Anleihen finde ich sehr hübsch und gelungen – wobei dies natürlich Geschmackssache ist. Das Spielmaterial macht einen soliden, hochwertigen Eindruck. Besonders haben mir die Box selbst und die Tableaus mit ihren Vertiefungen gefallen. Auch wenn ich die Holzmarker als ein wenig zu klein empfinde – was an meinen dicken Fingern liegen könnte. Die Anleitung ist übersichtlich geschrieben und sinnvoll gegliedert, so dass es kein Problem ist, sich im Spielablauf zurechtzufinden.

HeidelBÄR Games stellen auf ihrer Homepage zusammen mit weiteren Informationen auch die Spielregeln als Download zur Verfügung. Hier gibt es außerdem das Tutorial-Video. Einen Link zum italienischen Verlag gibt es HIER.

Yro spielt sich schnell, sieht sehr gut aus, macht Spaß und stellt durchaus spielerische Ansprüche. Ein rundum gelungenes Spiel – nicht nur für Manga- und Fantasy-Freunde.

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