Würfelhelden

13.10.2022 von Marcus Pohlmann

Würfelhelden

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Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Spieldauer: ca. 30 Minuten

Erscheinungsdatum: 06.10.2022

Sprache: Deutsch

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Richard Garfield scheint eine Vorliebe für Spiele mit einer Jagd-Thematik zu haben. Ging es HIER noch darum, möglichst „saftige“ Dörfler auszusaugen, müssen die Spieler bei Würfelhelden als anthropomorphe Kopfgeldjäger ein Fantasy-Königreich von allerlei Schurken befreien. Veröffentlicht wird das Spiel beim Dietzenbacher Verlag Amigo, die bereits früher mit dem Autor zusammen gearbeitet haben.

Was steckt drin?

Im Kern besteht das Spiel aus einer Würfelmechanik – entsprechend umfassen diese auch das Gros des Spielmaterials. Es gibt jeweils zwölf sechsseitige Würfel in den Farben Weiß, Gelb und Rot. Auf den Seiten sind keine Ziffern abgebildet, sondern verschiedene Symbole – je nach Farbe in unterschiedlicher Verteilung. So gibt es zwischen einem und drei Schwertern, Goldmünzen, Würfel oder ein „X“. Für jeden der vier Kopfgeldjäger, Bär, Otter, Falke und Steinbock liegt ein Charaktertableau in der der Schachtel. Dies bietet, neben einer großformatigen Illustration auch Ablageflächen für die Würfel. Für das Spiel zu zweit liegen außerdem zwei Duellmarker bei. Sieben Steckbriefe zeigen die Schurken, die es dingfest zu machen gilt. Auf diesen ist außerdem noch die entsprechende Belohnung vermerkt. Papp-Marker für die Münzen und eine achtseitige Anleitung vervollständigen das Spielmaterial.

Wie wird’s gespielt?

Für die Vorbereitung wählt jeder Spielern einen Helden, nimmt sich das dazugehörige Tableau und je vier Würfel der drei Farbe. Zu Beginn stehen allerdings nur die weißen zur Verfügung – die gelben und roten liegen vorerst noch auf dem Tableau. Die Steckbriefe kommen in die Tischmitte, mit dem niedrigsten Wert oben auf dem Stapel. Auch die Münzen werden gut erreichbar bereitgelegt.

Die Vorbereitung ist schnell erledigt

Die Vorbereitung ist schnell erledigt

Ist ein Spieler an der Reihe nimmt er alle seine zur Verfügung stehenden Würfel (zu Beginn nur die weißen) und wirft diese. Ist er mit dem Ergebnis nicht zufrieden, kann der Wurf noch bis zu zwei Mal wiederholt werden. Beendet der Spieler seinen Zug, wertet er anschließend den Wurf aus. Entscheidet er sich, den Schurken zu verfolgen, legt er alle gewürfelten Schwerter neben den Steckbrief. Begibt er sich auf Schatzsuche, erhält er für jedes Münzsymbol eine Münze aus dem Vorrat. Hat er keine Schwerter in dem Wurf, verdoppelt sich die Anzahl der Münzen. Ist dagegen ein Würfelsymbol zu sehen, nimmt der Spieler den entsprechenden Würfel von seinem Tableau und kann ihn in der folgenden Runde einsetzen. Bei einem „X“ muss er ihn stattdessen abgeben.
Anschließend ist der nächste Spieler am Zug. Auch er macht seinen Wurf – kann nun aber versuchen, die Gesamtzahl der Schwerter, die am Steckbrief liegen, zu übertreffen. Gelingt ihm dies, legt er seine Würfel an, der andere Spieler nimmt sie wieder zurück.

Der Otter war erfolgreich

Der Otter war erfolgreich

Ist ein Spieler erneut an der Reihe, ohne dass sein Wurfergebnis übertroffen wurde, darf er sich den Steckbrief nehmen, bevor sich der Rundenablauf wiederholt.

Gespielt wird, bis alle Schurken dingfest gemacht sind. Nun zählen alle Spieler ihre Goldmünzen von gesammelten Steckbriefen und Schätzen zusammen. Derjenige mit den meisten Münzen gewinnt die Partie.

Der Ablauf in der Zwei-Spieler-Variante bleibt weitgehend unverändert. Es kommen jedoch nur fünf Steckbriefen zum Einsatz. Außerdem müssen die Würfel zwei Durchgänge liegen bleiben.

Kann das Spiel was?

Mit Würfelhelden bekommen die Spieler ein einfaches und schnelles Würfelspiel. Durch die geringe Vorbereitungszeit und die wenig komplexen Regeln eignet es sich hervorragend als Familienspiel für zwischendurch. Ein taktischer Anspruch ist (fast) nicht vorhanden – der Spielverlauf ist komplett glücksabhängig. Dennoch erfüllt das Spiel seinen Zweck und es macht Spaß immer mal wieder auf Schurkenjagd zu gehen. Das Konkurrenzdenken zwischen den Spielern ist dabei die treibende Kraft – einschließlich gegenseitigem Ansporn und Frotzeleien. Durch die einfachen Abläufe und die Thematik eignet es sich auch gut für jüngere Spieler. Je nach Spieleranzahl, und natürlich Würfelglück, variiert die Dauer einer Partie teils deutlich. So kann es vorkommen, dass sich die Würfelei eine Spur zu lange hinzieht, ohne das viel passiert.

Kein Entkommen für den Ninja-Hasen

Kein Entkommen für den Ninja-Hasen

Die Gestaltung trägt ihren Teil zum familienfreundlichen Eindruck des Spiels bei. Die Kopfgeldjäger, aber auch die Schurken, sind ausgesprochen niedlich gezeichnet. Der Aufbau der Regeln, einschließlich dazugehöriger Beispiele, ist übersichtlich und stellt keine Hürde für den schnellen Einstieg dar.

Die Regeln in deutscher und englischer Sprache finden sich auf der Homepage von Amigo. Dort gibt es auch andere Spiele vom gleichen Autor zu entdecken, beispielsweise dieses HIER.

Wer auf der Suche nach einem schnellen, unkomplizierten Spiel für zwischendurch ist, sollte sich Würfelhelden etwas genauer anzuschauen.

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