Kategorie: Würfelspiel
Autor: Daan Kreek
Zeichner: Franz Vohwinkel
Verlag / Publisher: Amigo
Genre: Familienspiel, Fantasy, Strategie
Serie: Wizard
Spieleranzahl: 2 bis 5 Spieler
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
Spieldauer: ca. 20 Minuten
Erscheinungsdatum: 23.07.2019
Sprache: Deutsch
Wizard dürfte zweifellos eines der beliebtesten Spiele im Programm des hessischen Verlages Amigo sein. Da verwundert es auch nicht, dass das Stichkartenspiel bereits einige Ableger hervorgebracht hat. Das neueste Kapitel im Wettstreit der Magier verabschiedet sich nun (fast) gänzlich von Karten. Wie der Titel Wizard Würfelspiel bereits vermuten lässt, stehen Würfel im Mittelpunkt des Geschehens.
Was steckt drin?
Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf den den sieben sechsseitigen Würfeln. Diese zeigen auf vier Seiten die Symbole und Farben der, bereits aus dem Kartenspiel, bekannten Völker. Hinzu kommt eine Narrenkappe, sowie ein „W“, das für Wizard steht. Auf dem beiliegenden Block vermerken die Spieler ihre Vorhersagen und Ergebnisse. Zehn Karten können optional eingesetzt werden. Mit diesen Karten werden die Regeln jede Runde modifiziert. So kann der Startspieler beispielsweise die Farbe einiger Würfel frei wählen, ohne zu würfeln, Minuspunkte dürfen gestrichen werden oder Narren sind vom Nachwürfeln ausgenommen. Schließlich gibt es noch das kleine Heft mit der 24seitigen Anleitung, und, wie bei Amigo üblich, einen QR-Code, der zu einem Tutorial-Video führt.
Wie wird’s gespielt?
Jeder Spieler bekommt ein Blatt um seine Ergebnisse zu notieren. Auf diesem gibt es fünf Spalten (von x1 bis x5) für die Anzahl der Würfel, sowie sechs Reihen. Vier Reihen für die verschiedenen Farben, eine Reihe für Narren und eine Reihe, um die Endergebnisse zu notieren.
Der Seher, der Startspieler, beginnt eine Runde, indem er Farbe und Anzahl der Würfel ansagt, die er erreichen möchte. Außerdem legt er fest, als welche Farbe die gewürfelten „W-„Symbole zählen. An der entsprechenden Stelle in seinem Wertungsblock macht er einen Kreis. Nun folgen reihum die anderen Spieler. Dabei dürfen in einer Runde keine zwei Spieler das gleiche Ergebnis voraussagen.
Haben alle Spieler ihre Voraussagen getroffen, würfelt der Seher die sieben Würfel. Er kann nun beliebige Würfel beiseitelegen, und den Wurf noch zwei Mal wiederholen, falls er sein Ergebnis noch nicht erreicht hat. Die anderen Spieler vergleichen nach jedem Wurf das Ergebnis mit ihrer Voraussage. Ist diese erfüllt, können sie aus der Runde aussteigen. In jedem Fall endet die Runde nach dem dritten Wurf. Jeder Spieler, der seine Voraussage erfüllt hat, darf in seinen Kreis auf dem Wertungsblatt ein „X“ machen. Lag er jedoch mit seiner Einschätzung daneben, trägt er die Differenz in den Kreis ein – dies ergibt in der Endabrechnung Minuspunkte. Alternativ kann ein Spieler auch die Anzahl der gewürfelten Narren eintragen, um so Minuspunkte zu vermeiden. Anschließend wird der Spieler mit der höchsten angesagten Würfelzahl neuer Startspieler und die nächste Runde beginnt.
Hat ein Spieler auf seinem Wertungsblatt neun (in einer Spielvariante zwölf „X“ eingetragen, endet das Spiel und die Spieler zählen ihre Punkte zusammen. Für jedes „X“ gibt Punkte entsprechend der Spalte, das heißt, ein „X“ in der vierten Spalte bringt vier Punkte. Von diesem Ergebnis werden anschließend die Minuspunkte abgezogen. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Kommen die optionalen Karten zum Einsatz, wird jede Runde eine neue Karte aufgedeckt. Deren Effekt gilt für alle Spieler.
Kann das Spiel was?
Das Wizard Würfelspiel behält die zentralen Elemente des Originals bei und setzt sie recht gelungen um. Natürlich ist es ein völlig glücksabhängiges Würfelspiel, aber der Voraussageaspekt ist ebenso gut getroffen, wie das Konkurrenzverhalten der Spieler untereinander. Es ist sogar möglich (natürlich nur für garstige Spieler), der Konkurrenz zahlreiche Steine in den Weg zu legen. Dabei kommt zudem auch ein wenig Taktik zum Tragen – für mich immer gerne gesehen bei Würfelspielen. Für die Spieler ist es immer ein Abwägen der Wahrscheinlichkeiten – zwei oder drei Würfel einer Farbe sind meist kein Problem. Allerdings gibt es dafür wenig Punkte, so dass auch etwas riskiert werden muss.
Die Rolle des Sehers hat dabei eine entscheidende Bedeutung, nur er kann eine Runde richtig steuern. Daher ist es auch wichtig, durch angesagte hohe Würfel selbst diese Rolle zu übernehmen. Die optionalen Karten beeinflussen den Spielablauf recht stark und bringen ein weiteres chaotisches, unberechenbares Element ins Spiel. Sowohl die Variante mit als auch ohne Karten sind reizvoll und haben ihre Berechtigung. In meinen Testrunden haben wir uns letztendlich fast immer für den Einsatz der Sonderkarten entschieden.
Die grafische Gestaltung des Spiels bewegt sich in einem eher überschaubaren Rahmen. Farben und Symbole sind klar zu erkennen, auch der Block ist übersichtlich gestaltet. Die Umstellung vom „Z“auberer zum „W“izard ist zwar, zumindest für mich als altgedientem Spieler, im ersten Moment merkwürdig, stört aber letzten Endes nicht weiter.
Ausführliche Informationen zum Spiel gibt es, wie immer, auf der Homepage von Amigo. Dort findet sich auch der Link zum Video-Tutorial.
Dem Wizard Würfelspiel wird es zwar nicht gelingen, das Kartenspiel in meiner Gunst zu ersetzen, dennoch liefert der Verlag hier eine sehr unterhaltsame Alternative ab.