When I Dream

22.07.2018 von Marcus Pohlmann

When I Dream

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Spieleranzahl: 4 bis 10 Spieler

Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Spieldauer: ca. 30 Minuten

Erscheinungsdatum: 26.10.2017

Sprache: Deutsch

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Repos Production aus Belgien haben in den letzten Jahren schon einige recht originelle Spielkonzepte vorgelegt. Auch die Präsentation von When I Dream auf verschiedenen Messen (mit einem richtigen Himmelbett) hat zumindest meine Neugier geweckt. Bis zu zehn Spieler können hier einen Abstecher in das Reich der Träume machen und in wechselnden Rollen und verschiedenen Teams Einfluss auf einen Träumenden nehmen. Übersetzung und Vertrieb auf dem heimischen Markt übernehmen dabei, wie gewohnt, Asmodee.

Das zentrale Element des Spielmaterials ist das Spielbrett, dass den Fußboden eines Schlafzimmers darstellt und Ablageflächen für die verschiedenen Karten enthält. In der Mitte dieses Raumes befindet sich ein dreidimensionales Bett aus Kunststoff, das den Nachziehstapel für die Traumkarten beherbergt. Von diesen großformatigen, doppelseitig bedruckten Karten gibt es in der Box 110 Stück. Jeweils oben und unten auf der Karte stehen zwei Begriffe, beispielsweise Bäcker und Würfel oder Heißluftballon und Salat. Die Illustration schafft dabei  zwischen den beiden so unterschiedlich anmutenden Begriffen eine Verbindung. Elf Karten legen die Teamzugehörigkeit der Spieler fest – dabei handelt es sich entweder um Feen (maximal 5), Nachtalben (höchstens 4) und bis zu zwei Sandmänner. Siegpunktmarker in Stern- oder Mondform und eine Sanduhr mit gut zwei Minuten Laufzeit gehören ebenso zum Spielmaterial wie die vierseitige Anleitung. Schließlich gibt es noch eine Schlafmaske, die der „Träumer“ tragen muss.
Zur Spielvorbereitung werden die Traumkarten gut durchgemischt und ins Bett gelegt, dabei wird einer der beiden Begriffe abgedeckt. Der Spielablauf teilt sich in eine Nacht- und eine Tag-Phase auf. In der Nacht wird ein Spieler als Träumer bestimmt und legt die Schlafmaske an. Die Karten zur Teambestimmung werden nach einem Schlüssel, entsprechend der Mitspielerzahl, zusammengestellt und zufällig unter den Spielern verteilt. Dabei wissen die Spieler, zumindest zu Beginn, nicht, wer Fee, Sandmann oder Nachtalb ist. Wenn alle Rollen verteilt und die Spielmaterialien vorbereitet sind, wird die Sanduhr umgedreht. Die Mitspieler beschreiben reihum den gesuchten Begriff nur mit einem Wort. Dabei müssen die Feen dem Träumer helfen, den richtigen Begriff zu erraten, die Nachtalben haben ein Interesse daran, dass ein falscher Begriff genannt wird. Die Rolle der Sandmänner wechselt – diese unterstützen mal die eine, mal die andere Seite. Glaubt der Träumer, dass er genug Informationen hat, sagt er, was seiner Meinung nach auf der Karte zu sehen ist. Die Karte wird, abhängig ob die Lösung richtig oder falsch war, auf eine Seite des Spielbrettes gelegt, ohne das der Träumer dies gesagt bekommt. Danach muss er den nächsten Begriff erraten, so lange, bis die zwei Minuten um sind. Damit endet die Nacht-Phase und der Träumer muss versuchen seinen Traum nachzuerzählen, indem er die Begriffe nutzt, die er im Laufe der zwei Minuten erraten hat. Erst dann darf er seine Maske abnehmen und die Punkte werden verteilt. Jede Fee erhält einen Punkt pro richtig erratener Karte, die Nachtalben dagegen für jede falsche Antwort. Der Träumer bekommt einen Punkt für jede richtige Karte und zwei zusätzliche Punkte, sollte er seinen Traum korrekt nacherzählen. Die Punktverteilung für die Sandmänner ist dagegen etwas umständlicher. Gibt es gleich viele richtige und falsche Antworten, so gibt es die Anzahl der richtigen Antworten plus zwei zusätzliche Punkte, Unterscheiden sich richtige und falsche Antwort nur um eine Karte, bekommen sie die größere Anzahl auf ihr Punktekonto. Ist die Differenz zwischen den Antworten mehr als eine Karte, so erhalten sie die kleinere Anzahl gut geschrieben.
Danach übernimmt der nächste Spieler die Rolle des Träumers und die Teamzugehörigkeiten werden neu verteilt. Es werden so viele Runden gespielt, wie Spieler an When I Dream teilnehmen. Der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt schließlich die Partie.

Es war vor allem die Aufmachung mit dem Bett, der Schlafmaske und den ungewöhnlich illustrierten Karten, die zuerst meine Aufmerksamkeit auf das Spiel von Repos Production gelenkt hat. Aber auch das Spielprinzip kann nach einigen Partien voll und ganz überzeugen. Die Idee hinter der Traumdeutung ist originell, die Abläufe schnell und einfach und funktionieren auch mit einer größeren Spielrunde. Zudem kommunizieren die Spieler ständig verbal (und auch nonverbal) miteinander, was vor allem Spaß macht, wenn sich die Mitspieler darauf einlassen. Die Abrechnung ist relativ einfach gehalten, allerdings müssen die Sandmänner ständig die aktuelle Situation im Auge behalten und häufig ihren Standpunkt wechseln. Sehr interessant finde ich die Wertung, bei der zwar die Teams gemeinsam Punkte kassieren, aber letztendlich nur einer gewinnen kann. Wirklich gut funktioniert When I Dream meiner Meinung nach mit sechs bis acht Spielern – mit mehr Spielern zieht sich eine Runde doch etwas zu sehr in die Länge und mit weniger Leuten macht es einfach nicht so viel Spaß.
Das Spiel ist ein echter Hingucker! Das Spielbrett mit dem dreidimensionalen Kunststoff-Bett sieht einfach gut aus, auch die Karten die unterschiedlichste Begriffe, die so gar nicht zusammen passen, sind gut umgesetzt. Zwanzig Illustratoren durften sich hier austoben, entsprechend vielfältig sind die Stile – von abstrakt bis cartoonhaft ist alles vorhanden. Auch das restliche Spielmaterial ist nett anzuschauen, stabil und rundet den sehr guten Gesamteindruck des Spiels ab.
Einen ersten Eindruck von den Artworks und den Regeln kann man sich aus der Homepage von Asmodee machen.

Mit When I Dream setzt der belgische Verlag ein originelles Konzept um und präsentiert ein sehr schnelles, kommunikatives und unterhaltsames Spiel.

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