Verflucht!

21.01.2018 von Marcus Pohlmann

Verflucht!

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Spieleranzahl: 1 bis 5 Spieler

Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Spieldauer: ca. 15 Minuten

Erscheinungsdatum: 19.12.2017

Sprache: Deutsch

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Während mittlerweile gefühlt jedes zweite Brettspiel kooperativ gespielt wird, ist es im Bereich der Kartenspiele eher die Ausnahme. Um diesen Umstand ein wenig zu lindern schicken Amigo Spiele nun ein bis fünf Geisterjäger gemeinsam in den Kampf. Bei Verflucht! müssen sie eine Villa von den vielfältigen übernatürlichen Bedrohungen befreien, die den Hausherrn heimsuchen.

In der kleinen, für Amigo Spiele typischen, Schachtel liegt neben 85 Karten auch noch die doppelseitige Anleitung. Fünf der Karten stellen Siegel dar, die den Spielern als Rückversicherung dienen. Bei den restlichen 80 Karten handelt es sich entweder um Monster, wie beispielsweise Geister, Werwölfe oder Zombies oder Waffen, um eben jene zu bekämpfen. Beide Kartentypen sind jeweils von 1 bis 40 durchnummeriert und je fünf Karten verfügen über die gleiche Illustration.
Zur Spielvorbereitung werden einige Siegel bereit gelegt; dies ist von der Spieleranzahl abhängig. Die restlichen Karten werden gemischt und in einem, laut Spielanleitung, wilden Haufen auf dem Tisch verteilt. Allerdings sollte noch eine Ablagefläche für die erscheinenden Monster freigehalten werden.
Ist ein Spieler an der Reihe, so zieht er verdeckt eine Karte vom Tisch und schaut sie sich an. Handelt es sich um eine Waffe, nimmt er sie auf die Hand; wird dagegen ein Monster gezogen, so wird dies offen auf den Tisch gelegt. Danach hat der Spieler noch die Möglichkeit mit einem oder mehreren seiner Gegenstände bereits ausliegende Monster zu vertreiben. Dazu muss er, für jedes Monster einzeln, Karten ablegen und damit den Wert des Monsters erreichen oder überbieten. Anschließend werden alle genutzten Karten sowie die Monster abgelegt. Dabei können sich die Spieler durchaus absprechen, wer welches Monster übernimmt – allerdings dürfen sie ihren Mitspielern nicht sagen, welche Karten sie auf der Hand haben.
Anschließend ist der nächste Spieler an der Reihe und führt die gleichen Schritte aus. Treten zwei Spielsituationen auf, so kommt es zum Angriff der Monster. Liegen bereits fünf Monster auf dem Tisch und ein Spieler deckt das sechste auf, so attackiert das stärkste ausliegende Monster den Spieler und dieser muss es mit seinen Gegenständen abwehren. Landen zwei (oder gar drei) Monster mit nebeneinander liegenden Zahlen auf dem Tisch, so bilden sie eine Gruppe und attackieren alle Spieler. In diesem Fall kann jeder Spieler mit den entsprechenden Karten ein Monster vertreiben. Gelingt es nicht, ein Monster mit Gegenständen zu vertreiben, so kann immer noch ein Siegel genutzt werden. Dadurch wird die Kreatur allerdings nicht aus dem Spiel entfernt, sondern wandert zurück auf den Nachziehstapel.
Das Spiel endet mit einem Sieg der Spieler, wenn es ihnen gelingt, alle Karten aufzudecken. Anschließend ist jeder Spieler noch einmal an der Reihe um mit seinen verbliebenen Handkarten ausliegende Monster zu vertreiben. Schließlich wird für jedes nicht genutzte Siegel noch eine Kreatur (jeweils die, mit dem geringsten Wert) entfernt. Sollte das letzte Siegel genutzt worden sein, und die Spieler können den folgenden Monsterangriff nicht abwehren, so ist das Spiel dagegen verloren.

Wie viele andere Spiele von Amigo zeichnet sich Verflucht! nicht unbedingt durch komplexe Regeln und übermäßigen Tiefgang aus. Stattdessen bekommen die Spieler hier ein kurzes und kurzweiliges Kartenspiel, bei dem die Kommunikation und Koordination zwischen den Spielern im Vordergrund steht. Dabei sind durchaus taktische Möglichkeiten gegeben, meist scheitern diese jedoch an der unglücklichen Kartenverteilung. Vor allem Monstergruppen mit hohen Werten, die (zumindest gefühlt) übermäßig häufig vorkommen sorgen grade in der Anfangsphase sehr schnell für gebrochene Siegel. Dennoch ist der Spielverlauf meist recht knapp und niemals wirklich unfair. So bleibt der Spielspaß erhalten und es kommt kein Frust auf – stattdessen stachelt eine Niederlage eher den Ehrgeiz an. Die Monsterhatz funktioniert zwar schon mit einem Spieler, aber eine wirkliche Dynamik entwickelt sich erst zu dritt. Durch den größeren Diskussionsbedarf zieht sich eine Partie mit mehreren Spielern allerdings etwas länger. Auf Grund der einfachen Regeln und des schnellen Ablaufs eignet sich Verflucht! durchaus auch für jüngere Spieler.
Trotz der eher gruseligen Thematik sind die Illustrationen von Jan Bintakies familientauglich. Die Zeichnungen sind alle in einem comichaften Stil gehalten und sehr stimmig; ein paar Bilder hätten es vielleicht mehr sein können. Die Auswahl, sowohl von Monster als auch an Waffen, kann sich durchaus sehen lassen und bietet alles, was sich der angehende Monsterjäger wünscht – einschließlich dem einen oder anderen Verweis auf einschlägige Filme. Einen kleinen Überblick über das Spielmaterial (und wahrscheinlich auch demnächst ein Tutorial-Video) findet der interessierte Spieler wie gewohnt auf der Homepage des Dietzenbacher Verlages.

Mit Verflucht! bekommen die Spieler eine schnelle, unkomplizierte und kommunikative Monsterhatz – ein klassisches Spiel für zwischendurch.

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