Kategorie: PC (Steam), PC / Konsole, Playstation4, Xbox One
Entwickler: SEGA
Verlag / Publisher: SEGA
Genre: 3rd Person, Rollenspiel, Strategie
Serie: Valkyria Chronicles
Spieleranzahl: 1 Spieler
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Spieldauer: mehr als 20 Stunden
Erscheinungsdatum: 25.09.2018
Sprache: Deutsch
Seit dem 25. September steht der jüngste Spross der Valkyria Chronicles Serie in den echten und virtuellen Verkaufsregalen. Er tritt in die Fußstapfen des erfolgreichen ersten Teils welches vor ca. einer Dekade auf der PlayStation 3 (2008) debütierte. Seitdem folgten weitere Veröffentlichungen für PC (2014) sowie als Remaster auf PS4 (2016) und Nintendo Switch (2018). Auch wenn der Spieltitel offensichtlich den 4. Eintrag in der Serie anzeigt, so ist es erst der zweite Teil für Konsole und PC. Teil 2 und 3 kämpften 2010 und 2011 an der Front der PlayStation Portable. Nun geht der Kampf an allen Fronten auf PS4, Xbox One, Nintendo Switch und PC weiter!
Es war einmal…
Alle Teile von Valkyria Chronicles kämpfen den gleichen fiktiven Kampf in einem alternativen Europa um die Zeit des 2. Weltkriegs. Dieses ist gespalten in die East European Imperial Alliance im Osten und der Atlanic Federation Nationengemeinschaft im Westen. Beide Mächte sind abhängig vom vielseitigen Ragnite Mineral, dessen Knappheit Auslöser des zweiten europäischen Kriegs wurde. Die militärische übermacht der Empire zwingt die westlichen Nationen schnell in die Defensive. Jeder Teil der Valkyria Chronicles Serie spielt an einer anderen Front in diesem Krieg. In Valkyria Chronicles 4 übernimmt der Spieler die Verantwortung über die Einheit E, welche unter Führung von Claude Wallace versucht ihre Heimat gegen das Empire zu verteidigen.
Die Geschichte entblättert sich Absatz für Absatz in Claude Wallace Tagebuch, welche der Spieler als Zwischensequenzen und Kampfeinsätze erlebt. Wie in den Vorgängern erscheint die Spielwelt in einem Effekt, wodurch alles wie gemalt erscheint. Gemeinsam durch die Darstellung von Geräuschen in Schrift (wie in einem Comic) und der vollständigen Vertonung aller Dialoge wirkt Valkyria Chronicles 4 wie eine Mischung aus Anime, Manga und Visual Novel.
Krieg. Krieg ändert sich nie.
Gefechte erfolgen in dem bereits aus dem ersten Teil bekannten rundenbasierten Kampfsystem. Vor einem typischen Einsatz kann der Spieler auswählen, welche Kameraden er entsenden will um das Missionsziel zu erfüllen. Im Einsatz werden alle Einheiten auf einer Übersichtskarte koordiniert. Mit Kommandopunkten bringt der Spieler einzelne Einheiten zum Zug.
Für Aktionen einer Einheit wechselt das Spiel in eine 3rd-Person Ansicht. Nun kann der Spieler die Einheit bewegen, handeln und natürlich Gegner angreifen und ausschalten. Hierbei ist jedoch zu beachten das während des Handelns der ausgewählte Kammrad durch Feinde ebenfalls angegriffen werden kann. Daher sollte beim vorrücken auf Deckung geachtet werden. Ein Angriff auf einen Feind ist nur einmal pro Zug möglich. Es ist möglich mehrere Handlungen (und damit auch Angriffe) mit der gleichen Einheit auszuführen, wenn diese mehrfach mittels Kommandopunkten mobilisiert. Diese zusätzliche Belastung senkt jedoch ihre Ausdauer und damit ihre Handlungsreichweite.
Sind alle Kommandopunkte aufgebraucht, oder möchte der Spieler diese Aufsparen, so gibt er an den Feind ab. Dieser setzt ebenfalls Kommandopunkte ein um seine Einheiten Handeln zu lassen. Wenn der Spieler seine Kameraden zum Rundenende strategisch koordiniert hat, dann hat der Gegner es schwer. Sie werden vorrückenden Feinde bei Sicht-/Reichweite automatisch aufs Korn nehmen.
Wir waren wie Brüder (und Schwestern)
Die Kameraden der Einheit E sind keine gesichtslosen Ressourcen. Sie haben individuelle Namen, Erscheinungen, Persönlichkeiten, Beziehungen und Ängste. Ist der Spieler aufmerksam, kann er Potenziale wecken welche im Kampf den unterschied ausmachen können. Andersherum können unbeachtete Ängste oder Rivalitäten zwischen Kameraden den Einsatz unnötig gefährden.
Die Fähigkeiten eines Kameraden hängt primär von ihrer Klassentyp ab. Ein Aufklärer ist sehr Mobil und kann wesentlich weitere Strecken in einem Zug zurück legen als andere Infanterieeinheiten. Die andere Seite der Medaille ist jedoch seine wesentlich geringere Feuerkraft. Neben verschiedenen Infanterie-Klassen umfasst die Einheit E auch Fahrzeuge wie Panzer. Durch Training und Fortschritte in der Forschung und Entwicklung können die Fähigkeiten der Kameraden und Fahrzeuge weiter gesteigert werden.
Krieg fordert Opfer. Kameraden werden früher oder später kritisch verletzt. Kritisch verletzte Kameraden können sich dann nicht aus eigener Kraft zurückziehen. Sie können nur durch erreichen mit einer anderen Einheit gerettet werden. Vergeht zu viel Zeit in diesem Zustand, oder wird er während dessen vom Feind aufgelesen, so sind seine Tage gezählt. Der Kamerad stirbt und ist entsprechend nicht mehr spielbar. Dies kann nur durch das laden eines früheren Spielstands rückgängig gemacht werden.
Robuster Spätzünder
Valkyria Chronicles 4 braucht einige Stunden um Fahrt aufzunehmen. Die ersten Stunden sind gefüllt mit Tutorial-Textboxen und langatmigen Zwischensequenzen. In feinster Salamitaktik wird der Spieler scheibchenweise an die Hintergründe und Beziehung der Hauptcharaktere herangeführt. Leider sind diese ziemlich vorhersehbar und lassen zunächst wenig Spannung aufkommen. Wer die epischen Kämpfe aus dem Intro erleben will, der muss sich in Geduld üben.
Veteranen der Serie werden sich sofort zurecht finden und Perfektionisten dürfen sich weiterhin am Punkte- und Bewertungssystem für Gefechte messen. SEGA geht kein Risiko ein und liefert das robuste Spielprinzip der Vorgänger mit einer neuen Geschichte, in die jeder einsteigen kann. Zusammen mit der zeitlosen ikonischen Optik erneuert Valkyria Chronicles 4 seinen Position als taktisches Rollenspiel abseits typischer JRPGs und Visual Novels.