
Kategorie: Kartenspiel
Autor: Michael Kiesling, Wolfgang Kramer
Zeichner: Marek Bláha
Verlag / Publisher: Abacusspiele
Genre: Familienspiel, Strategie
Spieleranzahl: 2 bis 6 Spieler
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 30 Minuten
Erscheinungsdatum: 03.10.2024
Sprache: Deutsch
Bei Amazon bestellen (Affiliate*)
Die beiden Autoren Michael Kiesling und Wolfgang Kramer haben schon häufiger unter Beweis gestellt, dass sie zusammen spannende Spiele entwickeln können, beispielsweise dieses HIER. In ihrem neuesten Gemeinschaftsprojekt Up or Down? dreht sich alles um Karten und deren Reihenfolge. Abacusspiele veröffentlicht den Titel, bei dem bis zu sechs Spieler versuchen, gewinnbringende Zahlenreihen zu bilden.
Was steckt drin?
Neben den vierseitigen Regeln in deutscher und englischer Sprache befinden sich in der kleinen Schachteln insgesamt 126 Karten. Die Gestaltung orientiert sich an linierten und karierten Schulheft-Seiten. Oben und unten sindsich die Zahlen von „1“ bis „126“ mit Richtungspfeilen und einer Markierung für die Spieleranzahl. Im Zentrum ist eine „Kritzelei“ abgebildet, die mit höherem Zahlenwert weiter ausufert.
Wie wird’s gespielt?
Je nach Anzahl der Teilnehmer müssen vor Beginn der Partie einige Karten aussortiert werden. Zu zweit kommen die Karten von „1“ bis „54“ zum Einsatz, bei drei Spielern sind es „1“ bis „78“ und zu viert „1“ bis „102“. Erst wenn fünf oder sechs Mitspieler am Tisch sitzen, sind alle Karten im Spiel.
Ist das Deck dermaßen zusammengestellt und gemischt, bekommt jeder Spieler drei Handkarten ausgeteilt. In die Tischmitte kommen kreisförmig sechs offene Karten. Die Reihenfolge richtet sich dabei nach ihrem Zahlenwert. Schließlich werden die restlichen Karten gleichmäßig in einen offenen und einen verdeckten Nachziehstapel aufgeteilt.
Damit ist der Grundaufbau abgeschlossen und die Partie beginnt. Wenn ein Spieler an der Reihe ist, legt er zuerst eine seiner Handkarten in den Kartenkreis in der Mitte des Tisches – dabei wird sie entsprechend der Reihenfolge eingeordnet. Anschließend nimmt er eine der Karten, die rechts oder links der grade ausgelegten liegen. Diese wird nun in die persönliche Auslage einsortiert bzw. damit eine weitere Spalte gebildet. Insgesamt darf ein Spieler drei Reihen auslegen. Kommt die Karte an eine bereits bestehende Kartenreihe, so muss sich der Spieler entscheiden, ob die gesamte Auslage auf- oder absteigend ist. Dies kann im Spielverlauf nicht mehr korrigiert werden. Alternativ kann eine Reihe aufgegeben werden.
Zum Abschluss seines Zuges nimmt er noch eine Karte, entweder vom offenen oder verdeckten Nachziehstapel. Damit ist der Zug abgeschlossen und der nächste an der Reihe.
Sind beide Stapel und die Handkarten aufgebraucht, endet die Partie. Für die Wertung multipliziert jeder Spieler separat für jede Reihe die Gesamtzahl der Karten mit der Anzahl der Karten der Farbe, die am häufigsten vorkommt. Dies wird für alle Reihen wiederholt und die Ergebnisse addiert. Sollte ein Spieler im Verlauf eine Reihe aufgegeben haben, so bekommt er für jede darin enthaltene Karte einen weiteren Punkt. Der Spieler mit dem höchsten Gesamtergebnis gewinnt die Partie.
Außerdem stellt der Verlag HIER noch eine Handvoll Regelvarianten vor.
Kann das Spiel was?
Mir hat Up or Down? insgesamt recht gut gefallen. Die Herren Kramer und Kiesling haben hier ein einfaches, spannendes Kartenablage-Spiel geschaffen, das sowohl Planung, Taktik aber auch Mut zum Risiko und Improvisationsfähigkeit belohnt. Je größer die Spielrunde, desto schwieriger wird es, passende Karten zu ergattern. Besonders der Kartentausch bzw. Nachziehmechanismus macht dabei für mich einen nicht unerheblichen Teil des Reizes aus. Hier lässt sich nicht nur die eigene Ablage beeinflussen, man kann auch den Mitspielern ein wenig das Leben schwer machen. Ablauf und Regeln sind so einsteigerfreundlich, dass es sich hervorragend für eine größere Familienrunde eignet – wobei es schon mindestens vier Teilnehmer sein sollten.
Zudem lohnt es sich, einen Blick auf die verschiedenen Varianten zu werfen. Diese ändern das „Sammelverhalten“ der Spieler teils erheblich und werten das Spiel damit zusätzlich auf.
Die Regeln lassen sich in wenigen Zeilen zusammenfassen, der Rest der Anleitung wird durch illustrierte Beispiele und Spielsituationen eingenommen. Die Illustrationen von Marek Bláha erinnern an Schulhefte mit ihren Kritzeleien. Diese sind hübsch anzuschauen, haben aber wenig Bezug zum Spielablauf. Hier gefällt mir die Idee der US-amerikanischen Auflage mit ihren Fahrstühlen tatsächlich etwas besser.
Neben den deutschen und englischen Regeln im PDF-Format haben Abacusspiele mehr Informationen zum Spiel auf ihrer Homepage gesammelt. Außerdem gibt es dort die bereits erwähnten Regelvarianten als kostenlosen Download.
Up or Down? ist ein gelungener Vertreter des Karten-Ablage-Genres und kann mit seinen Mechanismen voll überzeugen.
* Affiliate-Link: Mit einen Kauf bei Amazon über diesen Link unterstützt du die Redaktion. Das Produkt kostet dich dabei nichts extra.


