Kategorie: Würfelspiel
Autor: Jannik Walter, Reinhard Staupe
Zeichner: Oliver Freudenreich, Sandra Freudenreich
Verlag / Publisher: KENDi
Genre: Familienspiel, Partyspiel
Spieleranzahl: 1 bis 15 Spieler
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 15 Minuten
Erscheinungsdatum: 01.02.2024
Sprache: Deutsche / Englisch / Französisch / Italienisch
KENDi ist zwar ein sehr junger Verlag, aber der Kopf dahinter ist in der Spielebranche kein Neuling. Über viele Jahre hinweg leitete Franz Jurthe die Geschicke von NSV bevor er nun seinen eigenen Weg geht. Bisher ist eine Handvoll Spiele erschienen, die sich vor allem durch kurze Spieldauer und Familienfreundlichkeit auszeichnen. Auch Tüfteln erfüllt, zumindest laut Pressetext, diese Kriterien. Ob das Würfelspiel für bis zu 15 Teilnehmer hält, was es verspricht, werden wir herausfinden.
Was steckt drin?
Zwei sechsseitige Würfel, vier Bleistifte und das viersprachige Regelheft liegen als Spielmaterial in der kleinen Schachtel. Der Kern des Spiels ist jedoch der zweiseitig bedruckte Block mit gut 80 Blatt. Ein Großteil der Seite wird dabei von neun Quadraten eingenommen, die in je vier Felder aufgeteilt sind. In einigen dieser Felder sind schon die Zahlen 1 bis 6 aufgedruckt. Optisch erinnert das Ganze ein wenig an ein Sudoku. Auf der linken Seite ist die Wertungstabelle aufgeführt, die neben den benötigten Zahlenkombinationen auch die damit zu erzielenden Punktzahlen enthält.
So gibt es beispielsweise für komplett unzusammenhängende Zahlen in einem Quadrat nur einen, bei vier gleichen Zahlen schon fünf Punkte und eine Straße wird gar mit sechs Zählern belohnt. Der Aufbau der Rückseite ist ähnlich, allerdings sind hier einige der Leerfelder farbig unterlegt. Dies kommt bei der zweiten Spielvariante zum Einsatz.
Wie wird’s gespielt?
Jeder Spieler erhält ein Blatt vom Block. Anschließend müssen sie sich entscheiden, ob sie Variante A oder B spielen wollen. Ist diese Frage geklärt, kann die Partie beginnen.
Nun würfelt der Startspieler mit beiden Würfeln – alle Spieler tragen die das Ergebnis beliebig in freie weiße oder miteinander verbundene blaue Felder auf ihrem Block ein (Variante A). Bei der alternativen Variante müssen die Zahlen auf Felder mit der gleichen Farbe verteilt werden. Nun würfelt der nächste Spieler. Ist ein Quadrat mit vier Werten voll, macht er auf der Wertungsleiste eine entsprechende Markierung.
Nach 15 Runden sind alle Felder gefüllt und die Partie endet. Nun addieren die Spieler ihre Punktzahlen. Haben sie in allen sechs Kategorien Punkte erzielt, so winken noch sieben Bonuspunkte. Der Spieler mit der höchsten Punktzahl ist der Sieger.
Zusätzlich ist noch eine Solo-Variante enthalten. Hierbei muss der Spieler so viele Punkte wie möglich sammeln. Anschließend kann er in einer Tabelle ablesen, wie erfolgreich er war.
Kann das Spiel was?
Tüfteln kann den ersten Eindruck voll bestätigen und reiht sich damit nahtlos in die anderen Titel des Verlags ein. Die Regeln sind schnell erklärt – unabhängig vom Alter der Spieler, der Ablauf ist flüssig und eine Partie dauert nicht so lange, als dass Langeweile aufkommen könnte. Die maximale Spielerzahl haben wir in den Testrunden nicht zusammen bekommen. Doch egal ob alleine, zu dritt oder zu sechst war die Spieldauer sehr ähnlich und der Sieg hart umkämpft. Wie bei (fast) allen Würfelspielen auch, hängt der Ausgang weitgehend von der Gunst des Glücks ab. Dennoch lohnt es sich, zumindest ein wenig über die richtige Platzierung der Zahlen nachzudenken. Dabei ist die zweite Spielvariante durchaus noch einen Ticken anspruchsvoller und erfordert mehr Gehirnschmalz. Nicht so viel, dass es anstrengend wird, aber genug, um Tüfteln aus der Masse ähnlich gelagerter Spiele hervorzuheben. Insgesamt haben Jannik Walter und Reinhard Staupe aus hinlänglich bekannten Zutaten ein recht spannendes, kurzweiliges Würfelspiel gemacht, dass sich hervorragend als Absacker eignet, oder um kurze Wartezeiten zu überbrücken.
Die Aufmachung ist eher zweckmäßig – was allerdings in diesem Falle nicht stört. Zahlen und Quadrate sind gut zu erkennen, auch die Farben für die zweite Variante weisen ausreichender Kontrast auf. Die Regeln nehmen pro Sprache nur vier Seiten ein und finden dabei noch Platz für Beispiele und die Wertungstabelle. Dabei lässt die Anleitung keine Fragen offen – im Prinzip kann man direkt losspielen.
Mehr Informationen zum Spiel haben KENDi HIER zusammengetragen. Dort findet sich auch der Link, um Ersatzblöcke zu ordern. Wer etwas über diesen jungen Verlag herausfinden möchte, kann einen Blick auf die Homepage werfen.
Tüfteln nimmt ein altbewährtes Spielkonzept und verpasst ihm eine sehr gelungene Frischzellenkur.