Kategorie: Brettspiel
Autor: Phil Lester
Entwickler: Big Potato
Verlag / Publisher: HCM Kinzel
Genre: Kommunikationsspiel, Partyspiel
Spieleranzahl: 4 bis 8 Spieler
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Spieldauer: ca. 20 Minuten
Erscheinungsdatum: 23.10.2019
Sprache: Deutsch
Häufig drehen sich Party-Spiele darum, seine Mitspieler richtig einzuschätzen – Truth Bombs bildet dabei keine Ausnahme. Bis zu acht Teilnehmer müssen bei diesem Ratespiel von HCM Kinzel Fragen zu ihren Mitspielern beantworten. Diese sind so angelegt, dass sowohl jüngere als auch ältere an einer Spielrunde teilnehmen können.
Was steckt drin?
Den Kern des Spiels bilden natürlich die 70 doppelseitig bedruckten Frage-Karten. Allerdings handelt es sich dabei nicht ausschließlich um Fragen sondern auch um Aufgaben. Diese reichen beispielsweise vom simplen „Beschreibe die Person mit einem Wort.“ über einen, eher aus Vorstellungsgesprächen bekannten, Klassiker „Wo siehst du die Person in 10 Jahren?“ bis zum hochspekulativen „Für was würde die Person am wahrscheinlichsten ins Gefängnis kommen?“. Die Frage-Karten verzichten dabei gänzlich auf schlüpfrige Anspielungen, was der Altersfreigabe ab 14 Jahren zu Gute kommt. Auf den Antwort-Bögen notieren die Spieler ihre Vermutungen. Von diesen liegen insgesamt 160 Blatt in der Schachtel – oben ist Raum um den Namen des Spielers zu vermerken, sieben farbige Felder stehen für die Antworten zur Verfügung.
Dazu passend gibt es Papp-Unterlagen, auf denen die Frage-Karten abgelegt werden. Acht kurze Bleistifte und ein Wertungsbogen vervollständigen, zusammen mit der vierseitigen Anleitung, das Spielmaterial.
Wie wird’s gespielt?
Je nach Spieleranzahl werden farbige Kartenunterlagen bereitgelegt. Bei vier Spielern nur drei, in einer Achter-Runde kommen dagegen alle sieben Unterlagen zum Einsatz. Außerdem erhält jeder Spieler einen Stift und ein Blatt des Antwort-Bogens. Die Frage-Karten werden gemischt und auf die Unterlagen gelegt. Schließlich notieren die Teilnehmer ihren Namen auf dem Antwort-Bogen und geben diesen an ihren linken Sitznachbarn weiter. Damit sind die Vorbereitungen abgeschlossen und die Spielrunde beginnt.
Jeder Spieler wählt nun eine der ausliegenden Fragen und beantwortet sie – immer mit Bezug auf den Mitspieler, dessen Bogen er ihm grade vorliegt. Ist die Antwort eingetragen, gibt er siensen an den linken Sitznachbarn weiter.
Sind alle ausliegenden Fragen beantwortet, geht es an die Auflösung. Dazu nimmt sich ein Spieler einen der Bogen (nicht seinen eigenen) und liest Name und Antworten vor. Der Spieler, auf den die Antworten bezogen sind, wählt nun die für ihn passendste aus – die Kriterien dafür legt er dabei selbst fest. Nun muss er erraten, von welchem Mitspieler die ausgewählte Antwort kommt. Ist der Tipp richtig, erhalten beide einen Punkt. Anschließend wird der nächste Bogen ausgewertet. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt die Runde.
Kann das Spiel was?
Truth Bombs gewährt einen teilweise recht detaillierten Eindruck, wie die Mitspieler jemanden einschätzen. Viele der Fragen sind eher oberflächlich und für Lacher in der Spielrunde gut. Andere sind recht persönlicher Natur und haben einen gewissen Tiefgang, beispielsweise „Worüber hat die Person Alpträume?“, „Welche illegale Handlung hat die Person zuletzt begangen?“ oder „Wen würde die Person von einer Klippe stürzen?“. Für ein lockeres Partyspiel sind diese Art von Fragen eher unüblich und heben Truth Bombs angenehm hervor. Wie bei den meisten Spielen ist der Sieg nicht wirklich wichtig – der eigentliche Spielablauf bringt hier den Spaß. Obwohl es auch schon mit einer geringeren Anzahl an Spielern auskommt, sorgt eine höhere Spieleranzahl einfach mehr Auswahl an Fragen und Antworten und steigert damit den Spielreiz ungemein.
Die Aufmachung des Spiels ist eher pragmatisch – lediglich die Verwendung der Farben sorgt für etwas Auflockerung. Allerdings hätte ich mir bei der Farbwahl größere Kontraste gewünscht. Bei schlechten Lichtverhältnissen müssen die Spieler schon genau auf die Antwort-Bögen schauen. Qualitativ gibt es dagegen nichts am Material auszusetzen. Die Unterlagen sind auf stabile Pappe gedruckt, die Bleistifte brechen nicht zu leicht und die Stärke der Karten ist für ihren Zweck ausreichend.
Auf ihrer Homepage stellen HCM Kinzel mehr Informationen zum Spiel bereit. Daneben finden sich dort sowohl die Anleitung als auch ein Tutorial-Video.
Truth Bombs funktioniert sehr gut als lockeres Partyspiel, gewährt aber auch einen tieferen Einblick in die Denkweise der Mitspieler.