The Legend of the Cherry Tree

21.04.2018 von Marcus Pohlmann

The Legend of the Cherry Tree

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Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Spieldauer: ca. 20 Minuten

Erscheinungsdatum: 28.02.2018

Sprache: Deutsch

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Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern und die Kirschbäume stehen in voller Blüte. Genau die richtige Zeit, um sich mit The Legend of the Cherry Tree zu beschäftigen. Eben jener Baum blüht, glaubt man einer japanischen Legende, nur alle zehn Jahre und erfüllt dem fleißigsten Blütensammler einen Wunsch. Der französische Verlag Iello und dessen deutscher Partner Hutter setzen diesen Mythos nun als Brettspiel um. Dabei müssen bis zu vier Spieler nicht nur möglichst viele der kostbaren Blüten sammeln, sondern auch auf die richtigen Farben achten.

Das zentrale Element des Spiels sind natürlich die 96 Blütenblätter aus Kunststoff. Diese gibt es jeweils 18 mal in Rosé, Gelb, Hellblau, Dunkel blau und Weiß, sowie sechs in Schwarz. Dazu kommt ein (PVC-)Beutel, aus dem die Blüten gezogen werden, drei doppelseitige Karten mit besonderen Aufgaben, für jeden Spieler einen Sichtschirm mit einer Punktübersicht auf der Innenseite sowie die zwölfseitigen Spielregeln. Zur Vorbereitung erhält jeder Spieler seinen Sichtschirm, die Meisterkarten mit den Aufgaben werden ausgelegt und die Blüten im Beutel verstaut.
In seinem Zug führt ein Spieler zwei Schritte aus: Zuerst muss er Blüten einsammeln, das heißt, aus dem Beutel ziehen. Dabei müssen drei Bedingungen beachtet werden: es muss mindestens eine Blüte gezogen werden, er darf bis zu drei Mal ziehen und es dürfen insgesamt höchstens acht Blüten gezogen werden. Nach jedem Zug wird überprüft, ob drei Blüten der gleichen Farbe oder fünf Blüten in unterschiedlichen Farben gezogen wurden. Ist dies zu irgendeinem Zeitpunkt der Fall oder möchte der Spieler nicht mehr weiter ziehen, so werden die Blüten im zweiten Schritt ausgelegt. Zieht ein Spieler eine oder gar mehrere schwarze Blüten, so kann dies dazu führen, dass der Schritt für ihn ebenfalls beendet ist.
Sollte beim ersten Schritt eine der eben genannten Bedingungen eingetreten sein, so gilt dieser als Fehlschlag. Jedoch darf der Spieler wenigstens zwei Blüten behalten und vor seinen Sichtschirm legen. Die restlichen Blüten kommen wieder zurück in den Beutel. Beendet der Spieler das Ziehen jedoch ohne die diese Bedingungen zu erfüllen, so kann er damit den Bonus einer Meisterkarte einsetzen, beispielsweise Blüten mit einem anderen Spieler vor dessen Sichtschirm tauschen oder zusätzliche Blüten ziehen. Außerdem darf er alle gezogenen Blüten einer Farbe hinter seinen eigenen Schirm und die restlichen davor legen. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe.
Gespielt wird so lange, bis die letzte Blüte aus dem Beutel gezogen wurde – danach werden die Siegpunkte der Spieler ermittelt. Abhängig von der Anzahl der Blüten einer Farbe VOR dem Sichtschirm bekommen die Spieler entsprechend Punkte, von -3 für nur eine Blüte bis zu 24 bei zehn Blüten. Bei den Blüten HINTER dem Sichtschirm bekommen die Spieler dagegen Punkte, abhängig davon wer die meisten Blüten der Farbe gesammelt hat. Der Spieler mit den meisten Punkten ist Sieger und darf sich, entsprechend der Legende, etwas wünschen.
Die Regeln für eine Partie mit zwei Spieler unterscheiden sich nur geringfügig von der normalen Variante.

Natürlich ist The Legend of the Cherry Tree durch das zufällige Ziehen der Blätter nur wenig taktisch planbar und bevorzugt eher risikofreudige Spieler. Dennoch ist es wichtig, die richtige Balance zwischen Gier und Zurückhaltung zu finden. Auch hilft es, die bereits gezogenen Blüten im Auge zu behalten um, zumindest grob, die Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Farben zu kennen. Der Wertungsmechanismus mit den Blüten vor und hinter dem Schirm mutet ein wenig umständlich an, ist aber nach Durchsicht der Regeln und Dank der Zusammenfassung auf den Spielerschirmen leicht nachvollziehbar. Ebenso lassen sich die vollständigen Auswirkungen der Karten und deren effektiver Einsatz erst nach zwei oder drei Partien richtig einschätzen und nutzen. Diese Meisterkarten sind es auch, die für ein klein wenig Interaktion zwischen den Spielern sorgen und die Möglichkeit bieten, den Vorsprung eines Spieler etwas zu negieren.
Das ganze Design des Spielmaterials orientiert sich natürlich an dem japanischen Thema, sehr stimmig, mit weichen Linien und warmen Farben umgesetzt. Auch sonst gibt es an der Qualität des Spielmaterials ganz und gar nichts auszusetzen. Allerdings hätte ich es passender gefunden, statt einem PVC- einen Stoff-Beutel zu nehmen und die Blüten aus Holz zu fertigen. Dies sind allerdings nur Kleinigkeiten, die dem eigentlichen Spiel keinen Abbruch tun. Das Regelheft setzt auf ausführliche, bebilderte Beispiele und liefert Erklärungen für viele Spielsituationen. Auch der etwas gewöhnungsbedürftige Mechanismus zur Bestimmung der Siegpunkte und Spielerplatzierungen wird ausführlich erläutert.
Einen Blick auf das Spielmaterial kann der Spieler auf der Homepage des Verlages werfen. Dort gibt es auch die Regeln.

The Legend of the Cherry Tree ist ein hübsch anzuschauendes, nicht übermäßig komplexes Spiel für risikofreudige Zocker, die zudem gerne Improvisieren.

2 Gedanken zu “The Legend of the Cherry Tree”

  1. AaaaaaSteffi AaaaaaSteffi sagt:

    Wenn ich bei dem Spiel zwei schwarze Blüten, eine Pinke und eine blaue Blüte ziehe ist es dann eine fehlgeschlagene Sammlung oder eine erfolgreiche Sammlung?

    1. Das ist eine interessante Frage…

      Aus einer Spielsituation heraus hatte ich das jetzt noch nicht.

      Wenn man allerdings nach den Regeln geht, nehmen beide schwarzen Blüten die entsprechende Farbe(n) an, um den Zug fehlschlagen zu lassen.
      Die Situation wird, wenn ich das richtig verstanden habe, im zweiten Beispiel auf Seite 6 so beschrieben.

      Ich hoffe, das hilft Dir weiter!

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