Terror Germanicus

07.08.2018 von Marcus Pohlmann

Terror Germanicus

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Erscheinungsdatum: 01.07.2018

Sprache: Deutsch

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Nachdem es in den letzten Jahren immer wieder längere Durststrecken gab, schaffen es Pegasus Press mittlerweile sehr konsequent, ihre Rollenspielsparte regelmäßig mit neuem Material zu versorgen. So ist für das Horror-Rollenspiel H.P. Lovecrafts Cthulhu nun mit Terror Germanicus eine Sammlung von drei Abenteuern erschienen, mit denen die Spielleiter ihre Spielrunden in den Wahnsinn trieben können.

„Khumbu“, das erste Abenteuer des 80 Seiten starken Softcover-Bandes stammt aus der Feder von Jaana Redflower und führt die Investigatoren auf den Mount Everest (was ein wenig am Titel dieser Abenteuersammlung vorbei geht). Als Mitglieder eines Bergsteigerteams machen sich die Spieler im Frühjahr 2017 daran, einem 90 Jahre zuvor verschwundenen Bergsteiger und vor allem dessen Kamera nachzuspüren. Beinahe 20 Nichtspielercharaktere, die Strapazen der Kletterpartie und ungewöhnliche geologische Phänomene dürften die Investigatoren vor erhebliche Schwierigkeiten stellen – ganz abgesehen vom grassierenden Wahnsinn unter den Kletterern.
Etwas klassischer, sowohl was den Schauplatz als auch die Epoche angeht, wird es mit „Seegras“ von Alexander Simm. Im Sommer 1928 gehen merkwürdige Dinge am und vor allem im Bodensee vor sich. Anstatt den wohlverdienten Urlaub im Dorf Nonnenhorn zu genießen, müssen sich die Investigatoren um einen verschwundenen Fischer kümmern. Zu allem Überfluss scheint das Wasser des Sees stark verschmutzt und weist einige chemische Anomalien auf. Schließlich sorgt die Rückkehr des Fischers für noch mehr Probleme, bevor die Charaktere (hoffentlich) auf die Lösung des Abenteuers kommen.
Kaid Ramdani und Ralf Sandfuchs haben sich für das letzte Abenteuer des Bandes zusammen getan. „12 Apostel“ orientiert sich am SciFi-Klassiker 12 Monkeys mit Bruce Willis und Brad Pitt, gibt dem Ganzen allerdings eine cthuloide Wendung. Die beiden Autoren siedeln das Abenteuer im Jahre 1929 in den Dämmerlanden an, einer dystopischen Versions Deutschlands. Sieben Jahre zuvor wurden große Teil der Menschheit durch okkulte Rituale und deren Folgen getötet. Albert Einstein, brillanter Wissenschaftler und Oberhaupt einer der wenigen verbliebenen zivilisierten Städte plant einige Überlebende (die Investigatoren) in die Vergangenheit zu schicken um die Katastrophe zu verhindern. Neben dem eigentlichen Abenteuer finden sich hier auch die notwendigen Angaben, um das Setting auch für weitere Einsätze nutzbar zu machen.

Die Verwaltung der Nichtspielercharaktere und der Abläufe bei „Khumbu“ dürfte unerfahrene Spielleiter auf eine harte Probe stellen. Richtig gespielt entwickelt es allerdings eine sehr beklemmende, verstörende Atmosphäre und sorgt für eine oder zwei sehr intensive Spielsitzungen. Das Abenteuer selbst lässt sich mit wenig Aufwand in eine andere Zeit oder an einen anderen Ort verlagern. Es dagegen in eine längere Kampagne zu integrieren, dürfte sich als schwierig erweisen, da doch ein gewisser Schwund bei den Investigatoren zu erwarten ist. „Seegras“ bietet dagegen klassische cthuloide Unterhaltung; mit außerirdischen Wesenheiten, besessenen Dörflern, Ermittlungsarbeit und uralten, verborgenen Schrecken. Dieses Abenteuer kann nahezu problemlos den Bedürfnissen der eigenen Spielrunde angepasst werden und ist mein persönlicher Liebling in Terror Germanicus. Bei „12 Apostel“ liefern die Autoren dem Spielleiter nicht nur ein Abenteuer, sondern gleich das dazugehörige Setting dazu. Das Grundthema des Films ist dabei stimmig in den cthuloiden Hintergrund eingearbeitet und auch die Idee gefällt mir recht gut. Allerdings kann ich mich als Spielleiter mit dieser Art von Abenteuer nicht wirklich anfreunden. Letztendlich bieten alle drei Szenarien unterschiedliche thematische und spielerische Schwerpunkte, so dass für jede Gruppe etwas dabei sein sollte.
An der Qualität des Bandes (und natürlich am Preis) gibt es rein gar nichts auszusetzen. Pegasus Press liefern hier die bewährte Kombination aus übersichtlichem Layout, zeitgenössischen Fotografien und Illustrationen, sowie zahlreichen Handouts. Wirklich gut gefällt mir zudem das Cover-Artwork von Mark Freier, dass dem Leser die richtige Stimmung vermittelt. Neu hinzugekommen ist, meines Wissens nach, ein Übersichtskasten zu Beginn des jeweiligen Szenarios, dass Informationen wie Setting, Zeitraum, Thema, Spieldauer und Spieleranzahl zusammenfasst. So kann sich der Spielleiter sehr schnell einen Überblick verschaffen und das passende Abenteuer auswählen.

Wie gewohnt gibt es einen kurzen Einblick in den Band, sowie zusätzliches Material zum Download, auf der Homepage von Pegasus Press.

Mit Terror Germanicus bekommt der Spielleiter drei spannende, atmosphärische Abenteuer, die sehr unterschiedlichen Ansätzen folgen.

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