Kategorie: Würfelspiel
Entwickler: Ridley's Games, Wild and Wolf
Verlag / Publisher: Carletto, Game Factory
Genre: Familienspiel, Kinderspiel, Partyspiel
Spieleranzahl: 2 bis 8 Spieler
Altersempfehlung: ab
Spieldauer: ca. 15 Minuten
Erscheinungsdatum: 22.02.2019
Sprache: Deutsch / Französisch / Italienisch
Bereits bei meinem Rundgang über die Nürnberger Spielwarenmesse fiel mir die ungewöhnliche Verpackung von Sumo Slam! auf. Allerdings hat es dann doch etwas länger gedauert, bis das Würfelspiel für bis zu acht Spieler auf dem heimischen Spieltisch gelandet ist. Der Dietzenbacher Verlag Games Factory hat das ursprünglich von Ridley’s Games entwickelte Spiel übersetzt und für den deutschen Markt veröffentlicht.
Was steckt drin?
Die Schachtel erinnert entfernt an die Nudelbox vom Asia-Imbiss. Auch der Papierschuber für die beiden kleinen Bleistifte orientiert sich an der Verpackung von Essstäbchen.
In einer durchsichtigen Kunststoff-Kuppel liegen die beiden sehr kompakten Sumo-Ringer aus Hartgummi – das eigentliche Spielgerät. Zwei Übersichtskarten für die Punktewertung, eine rote Schnur (eigentlich ein Schnürsenkel mit 1,60 m Länge) mit zwei Clips und ein Block für die Würfelergebnisse gehören ebenfalls zum Spielmaterial. Die dreisprachige Anleitung liefert nicht nur die Regeln, sondern auch einige Fachbegriffe aus dem Sumo-Ringen.
Wie wird’s gespielt?
Mit der Schnur wird das Spielfeld, im Sumo-Slang Dohyo, ausgelegt. Die Größe kann hierbei beliebig variiert werden. Ein Spieler übernimmt die Rolle des Schreibers und notiert die Punkte der Spieler auf dem Block.
Ist ein Spieler am Zug, so wirft er seine beiden Sumo-Ringer. Der Wurf kann mit einer oder beiden Figuren bis zu zwei Mal wiederholt werden Je nachdem wie die Ringer aufkommen, kassiert der Spieler Punkte. Steht eine Figur beispielsweise auf beiden Füßen, so gibt es dafür satte 125 Punkte, liegt sie auf dem Bauch bringt es dagegen nur 25 Punkte, landet die Figur auf dem Rücken gibt es dafür überhaupt keine Punkte. Kommt einer der Sumo-Ringer außerhalb des Spielfeldes auf, so endet der Zug des Spielers sofort. Sollten gar beide Figuren nicht mehr im Dohyo sein, verliert der Spieler alle Punkte aus den vorangegangenen Spielrunden.
Es gibt zwei Spielvarianten: Beim normalen Turnier gewinnt der Spieler, der zuerst 500 Punkte erreicht hat. Beim Sumo-Nokku-auto scheidet jede Runde der Spieler mit der geringsten Punktzahl aus – bis nur noch ein Spieler übrig ist. Für ein schwierigeres Spiel empfiehlt die Anleitung Würfe mit verbundenen Augen oder die Änderung von Form und Größe des Dohyo.
Kann das Spiel was?
Natürlich handelt es sich bei Sumo Slam! um eine Variante des Klassikers Schweinerei. Mit der Spielfeldbegrenzung und den beiden Spielmodi kann dieses Würfelspiel jedoch durchaus eine gewisse Eigenständigkeit vorweisen. Auch die Umsetzung der Sumo-Thematik ist gut gelungen und trägt, ebenso wie die Aufmachung, zum Spielspaß bei. Letzten Endes handelt es sich jedoch um ein völlig zufälliges Würfelspiel mit zusätzlichem Risikofaktor. Die Art, wie die Sumo-Figuren aufkommen, ist kaum einzuschätzen, einzig sie in der Spielfläche zu halten ist relativ problemlos möglich. Dennoch macht das Spiel auch in großer Runde erstaunlich viel Spaß. Besonders die Spielvariante, bei der der Spieler mit den niedrigsten Punkten ausscheidet, hat mir dabei sehr gut gefallen und sorgt für einen schnellen Ablauf.
Die gesamte Aufmachung ist auf die Sumo-Thematik zugeschnitten und ausgesprochen gelungen umgesetzt. Die Spielfiguren sind niedlich und haben ein völlig willkürliches Rollverhalten – auch Schachteldesign und Ausstattung setzen das Thema fort. In der Plastikkuppel lassen sich die notwendigen Spielmaterialien für eine Partie unterwegs unterbringen.
Die Anleitung und einen kurzen Trailer zum Spiel haben Game Factory auf ihrer Homepage bereitgestellt.
Wer auf der Suche nach einem unkomplizierten, schnellen Würfelspiel ist, das auch in größerer Runde funktioniert, macht mit Sumo Slam! sicherlich nichts falsch.