Star Wars Rebellion

24.11.2016 von Marcus Pohlmann

Star Wars Rebellion

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Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Spieldauer: 3 bis 4 Stunden

Erscheinungsdatum: 14.07.2016

Sprache: Deutsch

Der Heidelberger Spieleverlag hat den Spielern in den letzten Jahren die Möglichkeit gegeben auf kleinster Ebene mit Karten-, Brett- und Rollenspielen die Konflikte im Star Wars-Universum auf den heimischen Spieltisch zu übertragen. In dem neuesten Spiel vor diesem Hintergrund gibt sich Autor Corey Konieczka nicht mit Gefechten zwischen einzelnen Raumjägern oder einer Rebellentruppe in einem imperialen Stützpunkt zufrieden. Bei Star Wars Rebellion geht es um nicht weniger als die Herrschaft über ganze Planetensysteme. Bis zu vier Spieler können dabei versuchen die imperiale Kontrolle mit Waffengewalt zu erzwingen oder als Rebellen Unruhe unter der Bevölkerung stiften und die gegnerischen Maßnahmen sabotieren.

Wieder ist das Spielmaterial sehr umfangreich und sollte vor Spielbeginn sorgfältig gesichtet werden. Vor allem die ausgesprochen große, zweiteilige Sternenkarte fällt hier auf, sprengt sie doch beinahe den Rahmen jedes Spieltisches. Diese ist in verschiedene Raumsektoren unterteilt, von denen jeder eine Welt enthält, die dem <b>Star Wars</b>-Kenner allesamt bekannt sein dürften. Dazu kommen über 150 Kunststoffminiaturen, vom winzigen Rebellenkommando bis hin zum Sternzerstörer und dem berüchtigten Todesstern (in beiden Ausführungen). Eine Vielzahl Marker dient der Anzeige von Schaden, Loyalität und anderen Spieleffekten, es gibt Papp-Aufsteller für die verschiedenen Anführer und Generäle der verfeindeten Truppen. Karten für Missionen, Suchaktionen, Taktiken und Aktionen komplettieren das Spielmaterial. Schließlich gibt es für jede der beiden Fraktionen einen Übersichtsbogen mit wissenswerten Informationen, zehn sechsseitige Würfel, bei denen die Zahlen durch Symbole für Erfolge und Fehlschläge ersetzt wurden sowie zwei Hefte mit den Regeln.
Durch das umfangreiche Spielmaterial nehmen die Spielvorbereitungen vor der eigentlichen Partie auch etwas mehr Zeit in Anspruch. Jeder Spieler nimmt, entsprechend seiner Fraktion, Anführer, Figuren und die anderen Dinge, platziert einen Marker auf der Zeitleiste und stellt den Stapel mit seinen Missionszielen zusammen.
Ist auch diese Hürde genommen stellt sich der Spielablauf erstaunlich simpel dar und gliedert sich in drei Phasen. In der ersten Phase weisen die Spieler ihre Anführer verdeckt den Missionen zu. Im Detail entscheidet sich beispielsweise der Rebellenspieler dazu Prinzessin Leia die Pläne für den Todesstern stehlen zu lassen, während Luke Skywalker auf Dagobah versucht Meister Yoda zu finden. Im Anschluss darf der imperiale Spieler seine Anführer ebenfalls auf Missionen schicken. Dabei besteht für beide Spieler zudem die Möglichkeit diese auch in der Reserve zu halten.
Sind alle Anführer zugeteilt werden in der Kommandophase die Truppen von einem System ins nächste bewegt und Schlachten geschlagen. Dazu zieht jeder Spieler eine gewisse Anzahl Taktikkarten, abhängig vom jeweilige General, und würfelt. Die Würfelanzahl wird dabei von den beteiligten Truppen bestimmt und kann durch Taktikkarten modifiziert werden. Wurden genug Treffer erzielt werden die entsprechenden Einheiten zerstört und vom Spielfeld entfernt. Der Kampf endet schließlich mit der Vernichtung oder dem Rückzug einer der beteiligten Fraktionen. Ebenfalls in dieser Phase versuchen die Spieler ihre zu Beginn ausgewählten Missionen zu erfüllen. Normalerweise gelingen diese automatisch, es sei denn, der Mitspieler interveniert und zieht einen seiner eigenen Generäle von seiner Basis auf den Planeten mit der Mission. Nun stehen jedem General entsprechend der Mission eine bestimmte Anzahl an Würfeln zur Verfügung. Der Spieler mit der größeren Anzahl an Erfolgen erfüllt oder verhindert die Mission.
In der letzten Phase holen die Spieler ihre Generäle wieder in ihre Basis zurück und ziehen Missionskarten nach. Der imperiale Spieler darf zwei Suchdroiden losschicken und damit die Systeme ausschließen, in denen sich das Rebellenhauptquartier befindet, während der Rebellenspieler eine neue Zielkarte zieht. Schließlich wird der Rundenmarker vorgerückt und die Spieler können neue Einheiten für die nächste Runde rekrutieren.
Gespielt wird entweder solange, bis der imperiale Spieler die (zu Beginn versteckte) Rebellenbasis erobert oder die Rebellen genug Sympathiepunkte in der Bevölkerung gesammelt haben um das Imperium zu stürzen.

Der Heidelberger Spieleverlag legt hier ein spannendes und sehr forderndes Spiel für zwei Taktiker vor, dass eine recht steile Lernkurve aufweist. Erst nach mehreren Partien wissen die Spieler die eigenen, aber auch die gegnerischen, Missionen und Fähigkeiten richtig einzuschätzen und können dann mit der ernsthaften Planung ihrer Spielzüge beginnen. Die Option für drei oder vier Spieler funktioniert zwar auch, wirkt aber letztendlich aufgesetzt und kann nicht wirklich überzeugen. Star Wars Rebellion ist kein Spiel, dass sich einfach so nebenbei spielen lässt – es erfordert die volle Konzentration und Aufmerksamkeit der Spieler, auch über einen längeren Zeitraum hinweg. Wer sich davon nicht abschrecken lässt bekommt ein wirklich großartiges Spiel, dass auch nach der achten oder neunten Partie immer noch nichts von seinem Reiz verloren hat. Nebenbei ist es dem Autor sehr gut gelungen, die Atmosphäre der ursprünglichen Film-Trilogie umzusetzen; die meisten Missionen orientieren sich sehr direkt an Szenen aus Episode IV bis VI.
Die Ausstattung des Spiels lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Toll illustrierte Karten, detaillierte Miniaturen und qualitativ hochwertige Marker bestätigen nur das hohe Niveau, auf dem der Heidelberger Spieleverlag seine Spiele produziert. Ich bin zwar immer noch kein großer Fan der Regelaufteilung in zwei Hefte, aber anscheinend hat sich dies mittlerweile durchgesetzt. Davon abgesehen sind die Regeln sehr verständlich erklärt und mit ausführlichen Beschreibungen und Beispielen versehen. Ein Index erleichtert dabei die Suche nach konkreten Fragen.

Freunde anspruchsvoller, komplexer Strategie-Spiele bekommen mit Star Wars Rebellion ideales Spielefutter für lange, kalte Winterabende.

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