Star Trek Catan

29.04.2012 von Marcus Pohlmann

Star Trek Catan

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Spieleranzahl: 3 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Spieldauer: ca. 75 Minuten

Erscheinungsdatum: 01.02.2012

Sprache: Deutsch

Es ist sicherlich nicht übertrieben Die Siedler von Catan aus dem Jahr 1995 als eines der erfolgreichsten Brettspiele überhaupt zu bezeichnen. Mehrere Millionen verkaufte Exemplare und eine weltweite Verbreitung sprechen für das Spiel von Klaus Teuber. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass Kosmos dazu passend in mehr oder minder regelmäßigen Abständen Erweiterungen oder neue Varianten veröffentlicht. Star Trek Catan, das neuste Mitglied der Serie entführt die Spieler nun in die unendlichen Weiten des Weltraums auf den Spuren von Kirk, Spock und Co.

Zumindest inhaltlich weist die Box einige Parallelen zum großen Vorgänger auf. 19 Hexfelder bilden zusammen mit einer dazu passenden Umrandung das Spielfeld. Dargestellt sind auf diesen Feldern jedoch keine Wälder, Wiesen und Lehmgruben, sondern Planeten in unterschiedlichen Farben. Diese Planeten liefern fünf verschiedene Rohstoffe, die mit den entsprechenden Rohstoffkarten dargestellt werden. Auch Zahlenchips mit den Werten von zwei bis zwölf liegen bereit, um das Würfelergebnis anzuzeigen, bei dem ein Planet Erträge abwirft. Jeder Spieler verfügt zudem über einige Raumstationen um die Ressourcen auszubeuten und Raumschiffe, die neue Welten erschließen. Dazu kommen die 25 Entwicklungskarten, die entweder Siegpunkte bringen, den Klingonenangriff zurückschlagen oder anderweitige Vorteile bringen. Auch die Unterstützungskarten sind in dieser Form neu, hilft doch ein Mitglied der USS Enterprise-Besatzung dem Spieler ein oder zwei Mal während des Spieles. So sorgt Spock z.B. für Rohstofferträge, selbst wenn keine passende Zahl gewürfelt wurde oder Uhura zwingt Spieler zum Rohstofftausch. Eine vierseitige Kurzanleitung und der wesentlich umfangreichere Almanach mit allen Regeln und zahlreichen Beispielen sowie einige Übersichtskarten und zwei Würfel runden das Spielmaterial schließlich ab.
Bevor sich die Spieler jedoch daran machen können ihre Überlegenheit im All zu demonstrieren müssen noch einige Vorbereitungen abgeschlossen werden. Die Planeten werden verdeckt in den Rahmen gelegt und anschließend die Zahlenchips darauf verteilt. Hier können fünf Rohstoffe abgebaut werden, die wiederum in Schiffe, Raumstationen oder Entwicklungskarten investiert werden können. So liefern beispielsweise blaue Planeten Wasser oder auf grünen Planeten wird das Element Dilithium abgebaut. Lediglich das Asteroidenfeld generiert im Spielverlauf keine Erträge sondern stellt die Startposition des Klingonenkreuzers dar. Jeder Spieler platziert nun seine beiden anfänglichen Raumstationen und Raumschiffe auf dem Spielfeld.
Der Ablauf einer Spielrunde dürfte jedem bekannt sein, der schon einmal eine Partie Siedler gespielt hat. Der Spieler, der an der Reihe ist, wirft die zwei sechsseitigen Würfel. Durch dieses Ergebnis werden die Planeten bestimmt, die in dieser Runde Rohstoffe produzieren. Alle Spieler die eine Raumstation im Orbit des Planeten haben erhalten so ihren Ertrag, wobei es durchaus vorkommen kann, das Spieler leer ausgehen. Danach kann der Spieler Rohstoffe mit seinen Mitspielern oder aber mit den verschiedenen Handelsposten, also der „Bank“, tauschen. Hat er genug Material zusammen, so kann er dieses zum Ende seines Zuges verwenden, um weitere Raumschiffe oder -stationen zu bauen oder Entwicklungskarten zu erwerben. Ein Sonderfall tritt ein, wenn eine „7“ gewürfelt wird, dann werden keine Rohstoffe generiert, sondern ein Klingonenangriff findet statt. Hierbei müssen alle Spieler mit mehr als sieben Rohstoffkarten die Hälfte ihrer Karten ablegen und der Klingonenkreuzer wird vom aktiven Spieler auf einen beliebigen Planeten versetzt und blockiert so die zukünftige Produktion. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe und der Ablauf wiederholt sich. Gelingt es einem Spieler zehn Siegpunkte anzusammeln, entweder durch den Bau von Raumstationen oder den Kauf von Sonderkarten, so gewinnt er das Spiel.

Das Spielprinzip wurde nahezu identisch vom Ursprungs-Spiel übernommen, was nach wie vor sehr gut funktioniert und ein flüssiges, spannendes Spiel für drei oder vier Spieler ermöglicht.
Etwas lieblos wirkt leider die Umsetzung der Star Trek-Thematik. Für mich handelt es sich hier eher um eine Neuauflage der Siedler von Catan, die zufällig optisch auf Science Fiction getrimmt wurde, anstatt eine adäquate Umsetzung des Themas abzuliefern. Hier hätte der Hintergrund der Fernseh-Serie sicherlich wesentlich mehr Material hergegeben um einen eigenständigen Charakter zu entwickeln, anstatt ein altbekanntes Spielprinzip nur mit neuer Gestaltung auf den Markt zu werfen.
Wie von Kosmos nicht anders gewohnt sieht das Spielmaterial gut aus und wurde in hervorragender Qualität produziert. Der Zeichner Franz Vohwinkel hat wieder einige schmucke Illustrationen abgeliefert und auch die Figuren der Raumstationen und -schiffe sind ordentlich modelliert. Leider bieten diese jedoch wenig Abwechslung, so gibt es sechzig Mal die USS Enterprise und lediglich einen Klingonenkreuzer. Dafür ist die Aufteilung der Schachtel gut durchdacht und bietet die Möglichkeit sämtliche Karten und anderes Spielmaterial ordentlich zu sortieren.

Mit wirklich viel Neuem kann Star Trek Catan im Vergleich zum Original-Siedler leider nicht aufwarten, wird aber sicherlich trotzdem seinen Weg in manche Sammlung finden.

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