SPIEL ’16

21.10.2016 von Marcus Pohlmann

SPIEL '16

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Veranstaltungsdatum: 13.10.2016 bis 16.10.2016

Veranstaltungsort: Grugahalle Essen »

Nachdem in den letzten Jahren meine Besuche auf der SPIEL, der weltweit größten Messe für Gesellschaftsspiele aller Art, eher kurz und ein wenig planlos ausgefallen waren, sollte es in diesem Jahr wieder einmal das Hardcore-Programm mit Anreise schon am Mittwoch werden. Der nötige Urlaub (einschließlich ein paar Tage nach der Messe zur Erholung) wurde von meiner Chefin anstandslos durchgewunken, eine kostengünstige Unterkunft im nahe gelegenen Mülheim war ebenfalls schnell organisiert und auch die Akkreditierung mit Eintrittskarte und Parkticket ging problemlos über die Bühne. Da ich somit eine etwas stabilere Planungsgrundlage hatte konnte ich im Vorfeld schon einige Gesprächstermine machen, mir eine Liste der interessanten Spiele zusammenstellen und mir ein wenig Gedanken über das Abendprogramm machen.

Tatsächlich vergingen die Wochen bis zum Termin erschreckend schnell und beinahe hektisch musste ich dann meine Tasche und die benötigten Unterlagen für den Weg nach Essen packen. Ich hatte am Mittwoch zumindest einige der zahlreichen Verlagspräsentationen und die Neuheitenschau eingeplant, zudem wollte ich mir einen ersten Überblick über den Hallenaufbau verschaffen. Soweit verlief auch alles nach Plan und sowohl Fahrt, Parkplatzsuche und Termine funktionierten tadellos, selbst wenn ich die Hauptpressekonferenz an diesem Tag leider verpasste. Mit ersten Demospielen bei Amigo, einem kurzen Neuheitenüberblick bei Ulisses Spiele und netten Gesprächen am Stand von Freebooter Miniatures verging der inoffizielle erste Messetag recht schnell. Überall herrschte in den Hallen geschäftiges Treiben, Leute schleppten Kisten und Standdeko umher und die ersten Deals wurden bereits ausgehandelt. Ich konnte dabei schon auf meiner mentalen Karte einige Anlaufpunkte für den nächsten Tag markieren und den Blick auf manche vielversprechenden Spiele werfen.

Auf der Fahrt nach Mülheim zu meiner Unterkunft ergänzte ich noch die Vorräte für die kommenden Tage und wartete im Loft auf das Eintreffen meiner Mitreisenden. Diese trudelten nach und nach ein und während der gut eineinhalbstündigen Wartezeit auf die zwischenzeitlich bestellte Pizza ergaben sich dann auch Gelegenheiten für einen ersten Informationsaustausch.

War die Fahrt am Mittwoch, dem Aufbautag, noch sehr entspannt gewesen, so brach am frühen Donnerstag der Verkehr rund um die Messehallen komplett zusammen. Parkhäuser waren blockiert oder falsch zugewiesen, rücksichtslose Verkehrsteilnehmer versperrten zwei Fahrspuren oder gleich ganze Kreuzungen und auch der öffentliche Nahverkehr brach beinahe unter den spielewütigen Menschenmassen zusammen. Gegen 9 Uhr konnte ich vom Auto aus einen der Eingänge zu den Messehallen sehen, musste mich aber durch gewaltige Blechlawinen quälen und letztendlich einige obskure Schleichwege nutzen, damit ich deutlich nach 10 Uhr am Eingang war. Wie ich später erfuhr, lag ich damit gar nicht so schlecht in der Zeit, da andere Leute, auch das Personal vieler Stände, es teils erst gegen Mittag auf die Messe schaften.

Der erste Eindruck, den ich beim Betreten der Halle 1 hatte, war ein schier undurchdringlicher Menschenauflauf. Dies mag in erster Linie am „Schlauch“ gelegen haben, der Einkaufspassage des Heidelberger Spielerverlages. Die Tür zum Parkhaus öffnete sich genau auf die Ecke des Standes, an dem sich praktisch die ganzen vier Messetage über lange Schlangen bildeten und nur gruppenweise ins Innere gelassen wurden um Schnäppchen, aber auch Neuheiten, zu ergattern. Erst am Sonntag, kurz vor Ende der Messe, wagte ich ebenfalls einen Abstecher in das Areal, fand aber unter den, mittlerweile stark zusammengeschrumpften, Bergen von Spielen nichts, was mich wirklich angesprochen hätte. Deutlich stärkeres Interesse brachte ich dagegen der zweiten, offenen Seite des Verlagsstandes entgegen. Hier gab es an zahlreichen Demotischen die Möglichkeit aktuelle Messeneuheiten aber auch noch nicht veröffentlichte Spiele zu testen. Arkham Horror – The Card Game interessierte mich dabei naturgemäß besonders: Eine gelungene Mischung verschiedener Spielmechanismen, tolle Illustrationen und die gut umgesetzte Cthulhu-Thematik haben mich, zumindest in der kurzen Demorunde, sehr positiv überrascht und ich warte ungeduldig auf das Erscheinen der deutschen Version. Einen Ausflug in das Genre der Tabletop-Spiele wird es dann im nächsten Jahr mit RuneWars – Miniatures Game geben. Ob das Spiel tatsächlich etwas taugt war aber in der Kürze der Zeit nicht festzustellen, allerdings sehen die Figuren nicht übel aus.

Die Hölle auf Erden: The Others - 7 Sins bei Asmodee

Die Hölle auf Erden: The Others – 7 Sins bei Asmodee

Weiter ging mein Weg in Richtung des wirklich riesigen Standes von Asmodee, wo zahlreiche Demotische, eine Signierecke und mehrere Verkaufsflächen auf die Spieler warteten. Besonders die opulent ausgestatteten Spiel wie Zombicide mit seinen verschiedenen Ablegern oder der Wikinger-Epos Blood Rage zogen hier die Neugierigen an. Eher zufällig hatte ich die Gelegenheit eine Runde The Others: 7 Sins zu spielen, einen kooperativen Endzeit-Dungeon-Crawler, bei dem die Spieler verhindern müssen, dass eine Stadt von Dämonen überrannt wird. Die Backer, die das Spiel über Kickstarter finanziert haben (darunter auch ich) warten zwar immer noch auf ihre Boxen, aber die deutsche Version des Spiels ist offensichtlich vorrätig und verkaufte sich augenscheinlich recht gut. Einfache Spielmechanismen, sehr hübsche Figuren und Artworks sowie ein fast absurder Schwierigkeitsgrad haben einen etwas geteilten Eindruck bei mir hinterlassen. Sollte die Lieferung tatsächlich dann doch irgendwann einmal bei mir eintreffen, werde ich das Spiel aber sicherlich genauer unter die Lupe nehmen.
Der Rest der Halle bestand aus einer breit gefächerten Auswahl an größeren und kleineren Verlagen, mit durchaus interessanten Spielen, aber einen wirklichen Kracher konnte ich auf die Schnelle nicht entdecken. Einzig am Stand von Happy Game’s Factory die das Endzeit-Skirmish-Tabletop Eden im Gepäck hatten hielt ich mich doch etwas länger auf und bekam vom Autor einen kurzen Einblick in das demnächst erscheinende dazugehörige Rollenspiel.

Die Halle 2 war für mich schon immer die wichtigste Halle, finden sich doch hier traditionell Rollenspiele, Brettspiele, Tabletops und Comics dichtgedrängt nebeneinander. Und so begann ich meinen eigentlich Streifzug über die diesjährige SPIEL wie gewohnt bei Freebooter Miniatures, die in den vergangenen zwölf Monaten besonders fleißig waren. Gleich mit zwei neue Erweiterungen für das Piraten-Skirmish-Tabletop Freebooter’s Fate konnten Werner Klocke und seine Crew den Spielern eine Freude machen. Der Band Raging Rivers konzentriert sich dabei auf die Kämpfe und Entermanöver mit (kleinen) Booten und bringt einige neue Mechanismen sowie Figuren ins Spiel. Wie der Name vermuten lässt, erscheinen mit dem Regelwerk Big Trouble nun große Figuren auf den Spieltischen, beispielsweise der Piraten-Oger oder das spektakuläre Walross Franjo. Wie gewohnt wurde auch die Auswahl an normalen Figuren ausgeweitet und auch kleine Ruderboote mit den entsprechenden Accessoires finden sich mittlerweile im Programm des Miniaturenherstellers aus Oberhausen.

Der Konsolenklassiker Dark Souls unplugged

Der Konsolenklassiker Dark Souls unplugged

Nachdem Steamforged Games im letzten Jahr mit ihrem Fantasy-Football-Skirmish Guild Ball einen fulminanten Start hingelegt haben, wurde in diesem Jahr der nächste Kracher präsentiert: Die Umsetzung des Videospiels Dark Souls als Dungeon-Crawler war vor einigen Monaten als Crowdfunding-Projekt extrem erfolgreich. Interessierte Spieler konnten sich hier schon vorab einige Figuren anschauen und einen Kampf gegen den Endgegner wagen. Mich sprach das Design der Miniaturen allerdings nicht sonderlich an und auch die kleine Demorunde konnte mich nicht wirklich vom Spiel überzeugen. Ebenso erging es mir beim kleinen Kartenspiel Shadow Games, bei dem man sich ein Guild-Ball-Team zusammenkaufen muss. Den Spielablauf fand ich zu eintönig und vorhersehbar und auch die Aufmachung blieb hinter meinen, zugegeben recht hohen, Erwartungen zurück.
Nachdem es seit längerem vergriffen war, präsentierte die Redaktion Phantastik zur Messe das viktorianische Detektiv-Rollenspiel Private Eye in einer überarbeiteten und optisch ansprechenden neuen Auflage. Da ich das Spiel schon seit längerem meiner Sammlung einverleiben wollte, nutzte ich die Gelegenheit und packte es, einschließlich eines Abenteuers, in meinen merklich schwerer gewordenen Rucksack.

Das großartige Fantasy-Football-Spiel Blood Bowl kehrt zurück

Das großartige Fantasy-Football-Spiel Blood Bowl kehrt zurück

Recht prominent in der Halle 2 war der Stand des Tabletop-Herstellers Games Workshop aus Nottingham. Wirklich viel geboten wurde jedoch nicht, denn von einer einzigen kümmerlichen Vitrine, einer kleinen Business-Ecke und drei winzigen Demoflächen abgesehen war die riesige Standfläche leer. Die bekannten Spiele und Figuren des Herstellers, Warhammer – Age of Sigmar und Warhammer 40.000, kamen ebenso wenig vor wie das umfangreiche Sortiment an Romanen und die dazugehörigen Brettspiele. Einzig für die (noch nicht erhältliche) Neuauflage von Blood Bowl, einem Fantasy-Football-Spiel wurde hier Werbung gemacht. Da ich jahrelang in einer Liga gespielt hatte, nutzte ich das mangelnde Publikum an dem Stand für ein kleines Testspiel. Die Regeln sind im Prinzip immer noch die gleichen wie vor 20 Jahren, allerdings haben die Autoren einige zusätzliche Optionen eingebaut, die mich doch sehr deutlich an ein Konkurrenzprodukt erinnern. Nach wie vor macht das Spiel Spaß, ist spannend und durchaus für eine Turnierszene geeignet, auch wenn mich die Standpräsentation, das übermotivierte Personal und die nicht vorhandenen Informationen zu Preis und Veröffentlichungsdatum etwas irritiert, wenn nicht sogar abgeschreckt, haben. Auf der Rückseite hatte sich die Schwesterfirma Forge World mit Shirts, Resin-Miniaturen und Büchern niedergelassen, allerdings gab es für mich hier außer einigen Miniaturen nichts Spannendes zu entdecken.
Direkt nebenan und ebenfalls aus Nottingham angereist waren Warlord Games, die sich mittlerweile als feste Größe im Bereich der historischen Tabletops etabliert haben und immer wieder in andere Bereiche vorstoßen. War es im letzten Jahr das SciFi-Spiel Beyond the Gates of Antares gewesen, wurden in diesem Jahr gleich zwei neue Systeme vorgestellt. Project Z lässt kleine Truppe Überlebender gegen gewaltige Zombiehorden und auch gegeneinander antreten, während Konflikt ’47 die (fiktive) Geschichte des Zweiten Weltkrieges mit Kampfläufern, Nazizombies und Exoskeletten weiterschreibt. Basierend auf dem sehr erfolgreichen Bolt Action-Regelwerk verbreitet sich grade letzteres System mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit. Auch die ersten Figuren für das kommende Doctor Who-Tabletop konnten schon in der Vitrine begutachtet werden. Allerdings war ich von diesen dann doch sehr enttäuscht, andere Miniaturenschmieden liefern da deutlich bessere Arbeit ab.

Wenige Figuren und ein innovativer Kartenmechanismus: Collision aus den Niederlanden

Wenige Figuren und ein innovativer Kartenmechanismus: Collision aus den Niederlanden

Sehr klein und etwas versteckt waren Code Orange Games untergebracht. Die junge niederländische Firma gab einen ersten Einblick in ihr Endzeit-Skirmish-Tabletop Collision. Ganz ohne Würfel, dafür mit einem Karten- und Bluff-Mechanismus treten hierbei kleine Trupps gegeneinander an. Dem Gelände kommt dabei eine ebenso große Bedeutung zu wie den Figuren selbst. Auf den ersten Blick ein interessantes, innovatives Spiel das derzeit, nicht wirklich überraschend, durch eine Kickstarter-Kampagne finanziert wird.
In einem der Durchgangsbereiche am Hallenrand hatten Monolith Board Games aus Frankreich ihren Platz gefunden und präsentierten mit Conan eine opulent ausgestattete Mischung aus Dungeon-Crawler, Strategiespiel und Ressourcenmanagement, der wahrscheinlich Ende des Jahres in den Handel kommt. Hier nahm ich mir tatsächlich die Zeit um eine kleine Einführung zu spielen, in der der Barbar und seine zwei Gefährten eine Prinzessin aus einem Dorf der Pikten befreien müssen. Sehr schön hat mir dabei das Ressourcen-Management gefallen, dass ich bei einem Spiel dieser Art eigentlich so nicht vermutet hätte. Ein sehr schön aufgemachtes, durchdachtes Spiel, dass auf den ersten Blick voll überzeugen kann und sicherlich in Kürze auf dem heimischen Spieltisch landen wird. Am gleichen Stand konnte ich schon einen ersten Blick auf Mythic Battles: Pantheon werfen, ein Skirmish-Tabletop, bei dem Götter und Sagengestalten ihre Schlachten gegeneinander austragen.
Der Uhrwerk Verlag hatte in diesem Jahr seine Standfläche mindestens verdoppelt um alle Neuerscheinungen für Splittermond und verschiedene anderen Rollenspiel-Systeme unterbringen zu können. Allerdings beließ ich es hier bei einer kurzen Unterhaltung mit dem Standpersonal. In drei Wochen auf der Dreieich Con, habe ich eine bessere Gelegenheit mir die Sachen in Ruhe anschauen zu können. Das Gleiche gilt auch für Ulisses Spiele, die nur wenige Meter weiter platziert waren. Das Schwarze Auge und Pathfinder standen in diesem Jahr wieder im Mittelpunkt, aber auch Tabletop-Spiele wie Warmachine/Hordes oder Brettspiele, beispielsweise Super Dungeon Explore und Ninja All-Stars konnten angetestet werden.
Auch die Comic Action war wieder in dieser Halle untergebracht, allerdings schrumpfte der Bereich mit den bunt bedruckten Heftchen im Vergleich zum letzten Jahr erneut. Ich kann nur vermuten, dass die Comic Con und die Buchmesse hier Ressourcen der Verlage binden. Einzig Panini Comics waren mit einem Verlagsstand vor Ort, boten Signierstunden und ihr umfangreiches Programm an. Ansonsten gab es noch die obligatorischen Stände einiger Händler zu sehen, bei denen Raritäten und Merchandise angeboten wurden. Die verschiedenen Zeichner und Illustratoren waren ungeschickterweise nicht an einer Stelle zu finden, sondern auf mehrere Standorte in der Halle verteilt und teilweise sehr versteckt. Neben einigen Postkarten und einem Poster für die Klotür hatten es mir die Zeichnungen von Ars Fantasio angetan und ich musste mir unbedingt zwei Kunstdrucke (natürlich mit cthuloider Thematik) mitnehmen.
Daneben gab es in der Halle zwar bei verschiedenen Händlern die Möglichkeit, kleine Skirmish-Tabletops anzuspielen, aber leider fehlte mir meist die Zeit. So konnte ich nur einen kurzen Blick auf die toll gestalteten Demotische für Wolsung, Dead Man’s Draw (beide jetzt auch in deutscher Version), Batman Arkham City, Bushido und Infinity werfen, bevor ich weiter musste.
Allerdings konnte ich die Halle nicht verlassen ohne mir das Würfelangebot von Chessex und Qworkshop anzuschauen, die in diesem Jahr jedoch ausnahmsweise nichts für mich dabei hatten, von einem Satz Halloween-Würfel einmal abgesehen.

Court of the Dead-Figuren für den solventen Sammler

Court of the Dead-Figuren für den solventen Sammler

In der Halle 3 hatten sich einige der größten Verlage der Branche versammelt, um die Spieler mit einer regelrechten Flut an Neuheiten zu überwältigen. Das Gedränge in dieser Halle war die meiste Zeit über so dicht, dass ich kaum durch die Gänge kam, geschweige denn an einen Tisch zum Spielen. Glücklicherweise hatte ich Mittwoch schon bei Amigo einige Sachen anspielen können, so die beiden Neuheiten für die stetig wachsende Bohnen-Familien, Bohnedikt und Bohnanza – Das Duell, aber auch eher Spiele, die sich an den Nachwuchs richten, beispielsweise die kooperative Sammeltour Mino & Tauri. Nicht nur, dass die Gänge in Halle 3 permanent verstopft waren, auch die Geräuschkulisse schwoll, besonders am Samstag, bedrohlich an. Vor allem die Demogeber der Rollenspielrunden am Stand von Pegasus Spiele hatten dabei eine extrem undankbare Aufgabe zu erfüllen. Dennoch waren die Tische bei Shadowrun, H.P. Lovecrafts Cthulhu und der längst überfälligen Neuauflage des Piratenrollenspiels 7te See meistens gut besetzt. Da ich weder Zeit noch Nerven für eine Runde hatte, begnügte ich mich mit einem kurzen Schwatz und nahm mir die Kurzregelwerke mit, um in Ruhe ein bisschen über die Spiele nachlesen zu können. Die anderen, ausgesprochen zahlreichen, Neuveröffentlichungen des Verlags ignorierte ich allerdings weitgehend, da ich mir diese im Spieleladen meines Vertrauens oder in Kürze auf anderen Veranstaltungen in Ruhe anschauen kann.
Iello präsentierten in diesem Jahr zum ersten Mal die deutschsprachigen Versionen ihrer Spiele selbst, in den Jahren zuvor hatten sie dafür immer einheimische Partner gefunden. Die Unterwasser-Expedition Oceanos, wieder ein Spiel mit einem Draft-Mechanismus, richtete sich vor allem an jüngere Spieler und war schnell ausverkauft. Das Interesse an Sea of Clouds war ebenfalls groß und die Demotische für die Himmelspiraten waren alle vier Tage lang ausgebucht. Daneben gab es am Stand des französischen Verlages noch viele weitere Neuheiten, zahlreiche Signierstunden und ein Glücksrad mit kleinen Gewinnen.
Mittlerweile haben Portal Games aus Polen den Sprung auf den deutschen Markt gewagt und waren mit einem erstaunlichen großen Stand vor Ort. Die imposanten Brettspiele 51st State und Cry Havoc nahmen dabei einen zentralen Platz ein, waren aber auch permanent belegt. Daher begnügte ich mich mit einer Demorunde des kleinen Zwei-Personen-Kartenspiels Tides of Madness. Die Spieler versuchen hier über einen Draft-Mechanismus Karten zu sammeln und die aufgedruckten Symbolen entsprechend ihrer Aufgabe zu kombinieren. Die stimmigen, an den Cthulhu-Mythos angelehnten, Illustrationen werten das Spiel dabei zusätzlich auf. Gerne hätte ich mir noch bei Days of Wonder das Bauspiel Quadropolis oder die neueste Zug um Zug-Erweiterung angeschaut, aber auch hier schreckten mich die Menschenmassen eher ab.
Erst am Ende der Messetage, als sich die Hallen schon merklich geleert hatten, traute ich mich zu einem Abstecher an den Stand vom Sphinx Spieleverlag um dort meine beiden vorbestellten Exemplare von IÄÄ! Cthulhu! Fhtagn! abzuholen und auch gleich zu testen. Zwar kein Strategie-Kracher, aber dafür ein hübsches kleines, einfaches Würfelspiel bei dem es die Möglichkeit gibt seine Mitspieler zu ärgern.

Die Gallerie - Das Nadelöhr der Messe

Die Gallerie – Das Nadelöhr der Messe

In der Galerie, dem Übergang zwischen den großen und kleinen Hallen, waren traditionell viele Stände mit Speisen und Getränken untergebracht. Mit Gummibären, Schoko-Döner, asiatische Nudelgerichte oder einer schnöden Currywurst konnten sich ausgehungerte Spieler hier stärken, während der Nachwuchs mit Hüpfgestellen, Holzklötzen und einigen Zaubershows bespaßt wurde. Der Ravensburger Spieleverlag hatte einen Teil der Galerie dazu genutzt um einen Puzzleweltrekord (knapp über 40.000 Teile) aufzustellen, scheiterte aber wohl an wenigen hundert Teilen. Ein kleiner, abgetrennter Raum beherbergte eines der zahlreichen Escape-Spiele, in diesem Fall von Noris. Auch hier standen sich über vier Tage lang Besucher die Beine in den Bauch, die ihr Glück, Können oder Talent nutzen wollten um zu entkommen. Amigo hatten hier ebenfalls einen winzigen Stand aufgebaut, an dem die Spieler bei Ice Cool Pinguine auf der Jagd nach Fischen schnippen oder die beiden magnetischen Außerirdischen Mino & Tauri durch ein senkrecht stehendes Labyrinth führen konnten.

Mutete in den vorangegangenen Hallen die Platzierung der Aussteller schon recht willkürlich an, so bekamen die Besucher dies nochmals in der Halle 4 in komprimierter Form geboten. Händler mit Gebrauchtspielen standen hier neben Freßbuden, Vereinen und zumeist ausländischen Kleinstverlagen. Auch die Bandbreite der ausgestellten Spiele war erstaunlich: auf der einen Seite das traditionelle Go, im krassen Gegensatz dazu ein Fußball, der an einer Gummischnur durch die Gegend gekickt und geworfen wird und dessen genau Bezeichnung ich schon wieder verdrängt habe. Doch gab es in der schmalen, kleinen Halle durchaus einige Perlen zu entdecken, beispielsweise den heimlichen Publikumsliebling Topoum. Als Anführer eines Maulwurfsclans versuchen die Spieler ihr Territorium auszudehnen und die gegnerischen Maulwürfe zurückzudrängen. Dies, zusammen mit den niedlichen Illustrationen und vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges, ergibt ein lustiges, manchmal boshaftes aber immer unterhaltsames Spielvergnügen. Das auch Fantasy-Figuren gelegentlich feiern wollen setzen die Macher vom Orctoberfest voraus. Bratwurst, Brezeln und Bier gilt es hier möglichst schnell an die eigenen Spielfiguren zu bringen, während die anderen in der Schlange warten müssen. Das Spiel von Meeples Inc. macht einen recht originellen Eindruck, die Kickstarter-Kampagne zur Realisierung startet dann wahrscheinlich aber erst im Laufe des nächsten Monats. Bei 2Geeks gab es dagegen Im Schatten des Throns tatsächlich auch zu kaufen. In dem schnellen Kartenspiel geht es um Macht, Einfluss und die Kontrolle über wichtige Karten an einem mittelalterlichen Königshof. Optisch auf jeden Fall sehr ansprechend gestaltet, landete das Spiel spontan in meinem Rucksack und kommt sicherlich in Kürze zu einem ausführlichen Test auf den heimischen Spieltisch.

Xibalba - direkt vom Drucker auf die Messe

Xibalba – direkt vom Drucker auf die Messe

In meiner To-Do-Liste fanden sich nur wenige Einträge für die Halle 6, die etwas abseits vom Trubel lag und nur zur Hälfte genutzt wurde. Mein erster Anlaufpunkt waren die Herrschaften von Voodoo Games, bei denen ich ein (pünktlich fertig gestelltes) Kickstarter-Projekt, abholen konnte. Xibalba und die dazugehörige Generäle-Erweiterung waren erst am Tag vor der Messe angeliefert worden, zwei kleine Karten-Erweiterungen hatten es dagegen nicht mehr rechtzeitig nach Essen geschafft. Beide Autoren signierten, nachdem sie ihre anfängliche Zurückhaltung aufgegeben hatten, mein Exemplar und ich ließ mir vom Standpersonal eine kurze Einführung in das Spiel geben. Der Ausbau der eigenen Basis, die Rekrutierung von Soldaten und Zivilisten sowie die Ausbeutung einer außerirdischen Ressource stehen bei dem Spiel im Mittelpunkt. Die Kombination aus Würfel- und Kartenmechaniken funktioniert recht gut und alleine die Diesel-Punk-Optik, was auch immer man jetzt darunter verstehen mag, rechtfertigen zumindest einen Blick auf das Spiel. Meine zweite Anlaufstelle war der, nur wenige Meter daneben liegende, Stand von Scale75, einem spanischer Miniaturenhersteller. Neben zahlreichen Farbsets und der Figurenserie Smog Riders, niedliche Steampunk-Miniaturen in Chibi-Optik, gab es noch das SciFi-Tabletop Fallen Frontiers zu sehen. Gerne hätte ich hier eine kleine Demo angespielt, doch leider war der Tisch entweder besetzt oder kein Personal vorhanden und so musste ich mich mit einigen Fotos und einem Flyer begnügen. Davon abgesehen schlenderte ich relativ planlos durch die Halle und versuchte einen Bogen um den Stand mit den sehr geruchsintensiven Knoblauchbroten zu machen. Spiele wie Drinkopoly, Schmuseduell oder Die Partykracher sprachen mich ebenfalls nicht sonderlich an, auch das Programm der anderen Aussteller konnte mich nicht wirklich überzeugen und so machte ich mich nach einigen kurzen Gesprächen auf den weiteren Weg.

Die Halle 7 hatte dagegen schon ein paar interessante Anlaufstellen mehr zu bieten. So beispielsweise den Stand von Osprey Games. Eigentlich ein Ableger des auf militärhistorische Bücher spezialisierten Verlags haben sie in den letzten zwei Jahren ihr Spielsortiment extrem ausgebaut. Neben dem Skirmish-Tabletop Frostgrave oder der Neuauflage des über 40 Jahre alten Klassikers Escape from Colditz konnten hier auch einige, deutlich weniger militärisch orientierte Spiele angetestet werden. So versetzt Let them eat Cake die Spieler in die Wirren der französischen Revolution wo sie versuchen ihren Kopf vor der Guillotine zu retten, die Mitspieler ans Messer zu liefern und nebenbei auch noch das größte Stück vom Kuchen abzugreifen. Mit der richtigen Spielergruppe sicherlich sehr vergnüglich und schon für den nächsten Spielabend bereitgelegt. Daneben gab es noch einige kleinere Spiele, beispielsweise Odin’s Ravens oder Secret Santa zu sehen, doch leider reichte meine Zeit dafür nicht aus. Viel mehr zog es mich zum Stand von Titan Forge, wo ich am Samstag endlich das heiß ersehnte Lobotomy abholen konnte, dass ich via Crowdfunding unterstützt hatte. Die Auslieferung hatte sich um einige Wochen verzögert und nur wenige Exemplare waren nach Essen geliefert worden. Auf ein Testspiel verzichtete ich jedoch und warf lieber einen intensiven Blick auf Vengeance. Das Spiel setzt Filme wie Kill Bill, Dirty Harry oder Ein Mann sieht rot recht treffend als Brettspiel um und mischt dabei Dungeon-Crawler- und Tabletop-Elemente. Die Spielrunde lief flüssig, machte Spaß und brachte das Film-Feeling ziemlich gut rüber; sicherlich ein Spiel, dass ich weiter im Auge behalten werde. Direkt nebenan drängten sich die Spieler bei Gray Fox Games um die kooperative viktorianische Verbrecher-/Monsterjagd London Dread. Auch hier wurde sehr viel Wert auf eine stimmige Optik gelegt, die Spielabläufe sind dagegen etwas gewöhnungsbedürftig. Den zahlreichen Testspielern schien es jedoch zu gefallen, war das Spiel doch bereits nach zwei Tagen ausverkauft. Leider waren auch hier die beiden Demo-Tische permanent belegt, aber nach Gesprächen mit den Autoren (und natürlich auch einigen Testspielern) packte ich die schwere Kiste ebenfalls in meine Tasche. Natürlich bot auch diese Halle viel mehr, beispielsweise das kuriose Kacke: Das Spiel, das extrem taktische Zwei-Personen-Kartenspiel Styx 666, oder Schäferstündchen (in dem die Spieler tatsächlich Schäfer oder eben Schafsräuber spielen). Recht versteckt in Halle 7 war auch die Packstation untergebracht, ein neuer Service des Messeveranstalters. Hier konnte die Besucher, die sich mit ihren Einkäufen leicht übernommen hatten, die Spiele direkt von der Messe aus nach Hause schicken lassen. Im Prinzip ein großartiger Einfall und eine echte Hilfe für obsessive Spielekäufer, nach den Preisen für diese Dienstleistung habe ich allerdings nicht gefragt…

Ein Spieltisch der Luxusklasse

Ein Spieltisch der Luxusklasse

Natürlich ist es hier nicht möglich alles aufzulisten, was es in den Hallen zu sehen gab – zu viele obskure, spannende, lustige oder auch einfach überflüssige Dinge hatten die Aussteller mitgebracht. So beispielsweise einen handgefertigten Spieltisch für den anspruchsvollen Brettspieler zum Preis eines Kleinwagens, Würfel in jeder erdenklich Form, Farbe und Seitenanzahl, LARP-Zubehör für jedwedes Setting oder auch Schaumstoffeinlagen für den Schutz der wertvollen Tabletop-Miniaturen. Während manche Aussteller, auch die kleinen, mit aufwändigen Ständen, Gewinnspielen und kostümiertem Personal versuchten auf sich aufmerksam zu machen begnügten sich andere mit einer Flipchart sowie einigen Buntstiften. Vom chaotischen Donnerstag abgesehen war die Stimmung an allen Tagen, trotz des Gedränges, sehr entspannt und ausgelassen. Zwar gab es immer wieder rücksichtslose Zeitgenossen, die mit ihren vollgepackten Bollerwagen oder Trolleys durch die Gänge walzten, aber auch daran hat man sich mittlerweile (leider) gewöhnt. Wirklich unangenehm wurde es jedoch, wenn man in einer Schlange hinter jemandem festgeklemmt war, der es mit der Körperhygiene nicht so genau nahm. Mehr als einmal stockte mir der Atem und ich konnte mich durch nur mit Mühe in einen der Innenhöfe retten. Ansonsten gab es pelzige Yetis zu sehen, die Flyer verteilten, junge Damen mit Regenbogensöckchen und einem Horn auf der Stirn gaben Demos und „fürsorgliche“ Eltern packten ihren Nachwuchs auf den Arm um den Kinderwagen vollladen zu können. Auffällig war, im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren, der Mangel an Gewandeten und Cos-Playern. Nur vereinzelt waren aufwändige Kostüme zu bestaunen, und wenn, dann meist nur beim Standpersonal.

Wie in jedem Jahr, so waren auch diesmal wieder einige Trends zu beobachten, auf die sich die Spielehersteller anscheinend alle gleichzeitig stürzten. Obwohl die Zombie-Welle mittlerweile eigentlich abgeklungen ist, kommen immer noch zahlreiche Spiele mit dieser Thematik auf den Markt. Einige davon sind wenig mehr als ein lauwarmer Aufguss schon bekannter Veröffentlichungen, andere punkten tatsächlich mit innovativen Ansätzen oder außergewöhnlicher Aufmachung, wie beispielsweise Z War One: Damnation oder das Kartenspiel Totenstadt.
Ein weiteres beliebtes Thema waren Spiele, die irgend einen Bezug zu Wikingern oder der nordischen Mythologie herstellten. Gefühlt an jedem dritten Stand gab es irgend etwas mit „Vikings“, „Odin“ oder „Norse“ im Titel zu kaufen. Die Bandbreite reichte dabei von Deckbuilding-Spielen über Tabletops und Strategiespielen bis hin zu kindgerechten Würfelspielen. Nach kurzen Runden mit dem wirklich sehr guten Blood Rage und dem etwas schwächeren In the Name of Odin hatte ich allerdings von Drachenschiffen und Methörnern genug und widmete mich einem anderen Trend, den sogenannten Escape-Spielen.
Bei dieser Art von Spiel sind die Spieler in einem Raum eingeschlossen und müssen unter Zeitdruck Aufgaben lösen um wieder zu entkommen. Ursprünglich als Event- oder Party-Spaß in speziellen Räumlichkeiten gedacht, machten sich mehrere Firmen daran, dieses Konzept auch in die heimischen vier Wände zu übertragen. Die Bandbreite reichte dabei, je nach Verlag, von winzig kleinen Schachteln mit ein paar Blatt Papier, beispielsweise Exit – Das Spiel bei Kosmos, bis hin zu ausgeklügelten technischen Apparaturen in die die Spieler Kunststoffschlüssel in der richtigen Kombination stecken mussten, so gesehen bei Escape Room – Das Spiel von Noris. Gemein war aber allen Spielen, dass sich lange Schlangen vor den Demo-Tischen und -Räumen bildeten und ich keine Möglichkeit sah, ohne übermäßig lange Wartezeiten, eine Testrunde zu ergattern. Sind die Rätsel allerdings erst einmal geknackt, so kennen die Spieler die Lösung, was die Angelegenheit ziemlich reizlos macht und mich bisher auch von Spielen dieser Art abschreckt.
Der Cartoonist John Kovalic hat vor einigen Jahren gesagt, dass alles besser wird mit Cthulhu. Und tatsächlich haben die Spieleverlage die Schöpfung des Autors H.P. Lovecraft für sich entdeckt. Ob dies nun eine neue Version von Pandemie ist oder das Kartenspiel Tides of Madness, das schnelle Würfelspiel IÄÄ! Cthulhu! Fhtagn! oder das CoSim Shadows over Normandie, überall hat der Große Alte seine Tentakel im Spiel. Im Rollenspielbereich kümmerten sich Pegasus Press und Chaosium um diese Thematik und sogar die Deutsche Lovecraft Gesellschaft war mit einem kleinen Stand vor Ort um ihr Vereinsmagazin zu präsentieren. Einigen dieser Spiele gelingt es tatsächlich so etwas wie einen Bezug zum Cthulhu-Mythos herzustellen, sei es nun inhaltlich oder optisch, doch die meisten scheitern daran und versuchen wahrscheinlich nur mit dem Namen ein paar schnelle Euros zu machen.
Ein letzter Trend der mir in diesem Jahr verstärkt auffiel war die schon beinahe inflationäre Präsenz von Dungeon-Crawlern. Bei dieser Art von Spiel bewegt sich eine Handvoll Helden durch ein mittelalterliches Verlies, ein havariertes Raumschiff oder eine verlassen Stadt, besiegt Gegnerhorden und sammelt dabei Schätze ein. War vor einigen Jahren das altehrwürdige HeroQuest praktisch der einzige Vertreter dieser Spielegattung, so gibt es mittlerweile eine riesige Auswahl. Die Hersteller liefern sich regelrechte Materialschlachten um Figuren, Bretter, Marker und die Komplexität der Spielregeln und ich bin sicher, in den kommenden Jahren wird dieser Trend noch weiter eskalieren. Die Konsolenspielumsetzung Dark Souls, die Endzeitvision The Others, das bereits erwähnte Conan, das Kampagnenspiel Star Wars: Imperial Assault oder das wahnsinnige Lobotomy aus Polen waren dabei nur einige, wenn auch besonders auffällige, Vertreter.

Die Ausbeute von vier Tagen exzessiver Messe

Die Ausbeute von vier Tagen exzessiver Messe

Laut den offiziellen Angaben des Messeveranstalters, dem Friedhelm Merz Verlag, kamen in diesem Jahr rund 174.000 Besucher und über 1.000 Aussteller mit fast 1.200 Neuheiten auf die Messe, was wiederum einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Von den nackten Zahlen abgesehen war auch für mich, rein subjektiv, die Steigerung deutlich spürbar. Ich fahre nun seit über 20 Jahren auf die Messe und habe nie ein solches Gedränge erlebt. In den Hallen der „großen“ Verlage war es kaum möglich einen Platz an den Demotischen zu ergattern und selbst der Weg durch die Gänge war mühsam. Erst am späten Nachmittag gab es hier die Möglichkeit Spiele ohne längere Wartezeiten auszuprobieren und sich die Neuheiten in Ruhe anzuschauen.
Eine besondere Erwähnung verdient die chaotische Anreisesituation am Donnerstag. Die Messehalle in Sichtweite mussten viele Besucher, aber auch zahlreiche Aussteller, mitunter stundenlang warten bis sie sich zu einem Parkplatz vorgearbeitet hatten. Für wenige Kilometer Anreise wurden durchaus zwei Stunden oder mehr benötigt. Selbst der Öffentliche Nahverkehr war mit der Situation heillos überfordert. Erst als gegen Mittag die Polizei ordnend eingriff entspannte sich die Lage ein wenig. Dennoch war an diesem ersten Tag die Stimmung gedämpft, teilweise sogar aggressiv. Glücklicherweise waren die Verantwortlichen in der Lage, die Anreisesituation in den darauf folgenden Tagen ein wenig zu entschärfen und so kam es nicht mehr zu diesen massiven Behinderungen. Dennoch kann ich mich langsam nicht des Eindrucks erwehren, dass die SPIEL in den Grugahallen langsam an ihre Kapazitätsgrenzen stößt, sowohl was die Besucher- aber auch die Ausstellerzahlen angeht.

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