Kategorie: Kartenspiel
Autor: Steffen Benndorf
Zeichner: Christian Opperer
Verlag / Publisher: NSV
Genre: Rätsel / Knobel
Spieleranzahl: 1 Spieler
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 15 Minuten
Erscheinungsdatum: 28.10.2021
Sprache: Deutsch
NSV haben schon mit ihren „Mynnis“, Spielen in einer genähten Papiertüte, einen Weg gefunden, lästigen Kunststoffmüll zu vermeiden. Ebenfalls ohne Plastik kommt die neue „Nature Line“ aus. Hier ist das Spielmaterial nicht, wie üblich eingeschweißt, sondern es kommen Papier- und Papp-Banderolen zum Einsatz. Eines der ersten Spiele, das diese Verpackungsart nutzt, ist das zur SPIEL 2019 erschienene Snowhere von Steffen Benndorf. Bei diesem Karten-Puzzle müssen der oder die Spieler die lodernden Flammenkarten mit Schneekarten löschen.
Was steckt drin?
Das Spielmaterial besteht aus insgesamt 111 Karten. Diese zeigen auf der einen Seite Feuer, auf der Rückseite Schnee. Auf sechs Karten ist außer dem Schnee noch eine Schneeflocke abgebildet. Eine Übersichtskarte dient der Darstellung des Spielablaufs. Die Anleitung umfasst neben Deutsch unter anderem auch Englisch, Italienisch oder Spanisch.
Wie wird’s gespielt?
Zur Spielvorbereitung werden die Karten gemischt und in einem Haufen auf dem Tisch verteilt, so dass die Feuer-Seite zu sehen ist. Die Karten sollten sich dabei überlappen. Welche Ausdehnung dieser Haufen hat, bleibt dem Spieler überlassen. Damit sind die Vorbereitungen abgeschlossen.
Um die Flammen zu löschen, nimmt der Spieler nun eine freiliegende Feuer-Karte, das heißt, sie darf nicht, auch nur teilweise, von andern Karten verdeckt sein und dreht diese um. Ist auf der Rückseite lediglich eine Schneefläche zu sehen, wird sie direkt eingesetzt, um das Feuer zu löschen. Dies bedeutet, dass die Karte auf erkennbare Flammen gelegt wird, um diese großzügig abzudecken. Dabei muss der Schnee über den Kartenrand des Feuers herausragen. Anschließend wird die nächste freie Karte aufgenommen.
Zeigt die Karte auf ihrer Rückseite zusätzlich zum Schnee noch eine Schneefllocke, wird sie beiseitegelegt und kommt beim Spielende zum Einsatz.
Ist es nicht mehr möglich freiliegende Feuer-Karten aufzunehmen, endet das Spiel. Nun kommen die Schneeflocken zum Einsatz, um noch Flammen zu löschen. Je weniger Feuer zu sehen ist, desto erfolgreicher war der Spieler.
Kann das Spiel was?
Der erste Blick in die Regeln hat mich etwas ratlos zurückgelassen. Nach einem kurzen Blick in das Tutorial-Video war dann aber alles klar. Ich tue mich schwer damit, Snowhere als Gesellschaftsspiel im klassischen Sinne zu bezeichnen. Eher ist es eine Mischung aus Patience, Mikado und Puzzle, die grade für einen Solo-Spieler eine gewisse Faszination ausübt. Auf den ersten Blick wirkt die Kartenabdeckerei einfach und langweilig. Aber um wirklich alle Flammen zu löschen, erfordert das Spiel ein gutes Auge und ein gewisses Maß an Planung – ansonsten scheitert man schnell bei der Aufgabe. Bereits bei der Verteilung der Karten zu Beginn muss der Spieler einen Mittelweg zwischen finden – die Karten dürfen nicht zu eng liegen, aber auch nicht zu großzügig verteilt. Zumindest bei mir hat es einige Anläufe gebraucht, bis ich mit dem Spielprinzip warm geworden bin. Aber letzten Endes bin ich ein großer Freund solcher Gedulds- und Puzzlespiele und kann mich damit stundenlang beschäftigen.
Die Kartengestaltung ist recht einfach gehalten – Flammen auf der einen, Schnee auf der anderen Kartenseite. Die Farbwahl des Feuers hätte etwas „heißer“ ausfallen können. Relativ viele Blautöne lassen die Illustration eher kühl erscheinen. Die Anleitung erklärt das Spielprinzip und den Ablauf recht verständlich – wobei mir das Video weiter geholfen hat.
Mehr Bilder und Informationen gibt es auf der NSV-Homepage. Dort findet sich auch das bereits mehrfach erwähnte Tutorial.
Puzzle-Fans und Freunde ungewöhnlicher Spielprinzipien sollten sich Snowhere unbedingt anschauen. Für den klassischen Spieleabend ist es dagegen weniger geeignet.