Skull Queen

15.12.2024 von Marcus Pohlmann

Skull Queen

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Genre: ,

Spieleranzahl: 2 bis 6 Spieler

Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Spieldauer: ca. 30 Minuten

Erscheinungsdatum: 03.10.2024

Sprache: Deutsch

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Wem der Titel Skull Queen vielleicht bekannt vorkommt, der erinnert sich wahrscheinlich an Skull King, das bereits vor gut zehn Jahren von Schmidt Spiele veröffentlicht wurde. Allerdings gibt es, bis auf die Freibeuter-Thematik, keine Gemeinsamkeiten mit dem hier vorliegenden Spiel. In Skull Queen von Stefan Dorra lassen bis zu sechs Kapitäne ihre Piraten im wahrsten Sinne des Wortes über die Planke gehen bzw. versuchen dies zu vermeiden.

Was steckt drin?

Das Spielmaterial besteht aus insgesamt drei Komponenten. In jeder der vier Farben gibt es zwölf Karten mit den Werten „1“ bis „12“, außerdem je eine neutrale Karte mit dem Wert „0“ und „13“. Diese beiden Karten, zusammen mit der „8“ und der „5“ haben von ihrem Zahlenwert abgesehen noch besondere Spieleffekte. Zudem gibt es sechs Piratenfiguren aus Holz in den vier Farbe. Schließlich gibt es für jeden der Spieler eine (Papp-)Planke. Diese ist doppelseitig bedruckt, jeweils mit fünf „Bretter“ – mal mit absteigenden, mal mit aufsteigenden Zahlen. Die Regeln finden sich auf Faltblättern in deutscher, englischer, italienischer und französischer Sprache.

Wie wird’s gespielt?

Yohoho!

Yohoho!

Bei den Varianten für zwei und drei Spieler werden einige Karten entfernt, ansonsten ist der Spielaufbau identisch. Jeder bekommt eine Planke und vier Piraten in unterschiedlichen Farben. Anschließend werden die Karten gemischt und gleichmäßig verteilt. Bleiben Karten übrig (bei gerader Spieleranzahl) kommen diese offen in die Mitte und werden bei folgenden Stichen berücksichtigt.
Nachdem die Spieler Gelegenheit hatten, sich ihre Handkarten anzuschauen, müssen sie sich entscheiden, mit welcher Plankenseite sie spielen – entweder mit der hohen oder der niedrigen Zahl nach oben. Schließlich setzen sie nun ihre vier Figuren auf beliebige Felder der Planke.

Nun folgt die eigentliche Stichphase von Skull Queen. Die Regeln unterscheiden sich nur wenig von denen anderer Spiele des Genres und sind schnell zusammengefasst. Eine angespielte Kartenfarbe muss von den nachfolgenden Spielern nach Möglichkeit bedient werden, die höchste Karte gewinnt den Stich. Ausnahmen bilden hier das Äffchen und der erste Maat. Diese Karten nehmen die ausgespielte Farbe an – und sorgen dafür, dass der Spieler, der sie ausgelegt hat, diese Runde verliert oder gewinnt.

Ist der Stich beendet, lässt jeder seine Karte vor sich liegen. Der Spieler, der die höchste Karte der angespielten Farbe gelegt hat, bewegt den entsprechenden Piraten ein Feld in Richtung der nächsthöheren Zahl. Der Spieler mit der niedrigsten Karte zieht die Figur stattdessen zum geringeren Wert. Daneben gibt es zwei Sonderfälle zu beachten: Befindet sich die Karte mit der „5“ (der Schiffskoch) oder mit der „8“ (die Kapitänin) im Stich, werden die Pöppel der jeweiligen Farbe nicht um eines, sondern um zwei Felder bewegt. Figuren, die über die Planke hinaus ziehen müssten – egal in welche Richtung – haben in der aktuellen Runde für die Wertung keine Bedeutung. Die neutralen „0“ und „13“ nehmen die Farbe des derzeitigen Stiches an – haben aber ansonsten keine besondere Funktion. Gibt es einzelne Farbkarten, so kommen diese am Ende des Durchgangs in die Tischmitte. Auch sie werden bei der Wertung mit einbezogen. Nun folgt ein neuer Stich.

Und raus bist Du!

Und raus bist Du!

Haben die Spieler alle Handkarten ausgespielt, schließt sich die Auswertung der Runde an. Dabei addieren sie die Werte der Felder, auf denen die noch verbliebenen Piraten stehen. Danach beginnt ein neuer Durchgang, bei dem sich der Aufbau wiederholt.

Es werden so viele Runden gespielt, wie Spieler teilnehmen. Wer nach der letzten Runde die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt die Partie.

Optionale Regeln für das Spiel zu zweit nutzen einen „virtuellen“ dritten Spieler. Dieser spielt immer zufällig die erste Karte eines Stiches an. Die beiden legen ihre Karten verdeckt ab und decken sie zeitgleich auf.

Kann das Spiel was?

Obwohl es eine schier unüberschaubare Anzahl von Stichspielen gibt, schaffen es manche Autoren immer wieder, dem Genre etwas Neues hinzuzufügen. Stefan Dorra ist mit Skull Queens genau dies gelungen. Dadurch, das sowohl Gewinner als auch Verlierer des Stichs ihre Figuren bewegen, entwickelt die Partie eine recht interessante Dynamik und liefert spannende Duelle. Unwägbarkeiten durch die Sonderkarten sorgen dafür, das immer ein gewisser Unsicherheitsfaktor im Spiel bleibt. So kann man nie wirklich sicher sein, die notwendigen Schritte zur maximalen Punktzahl gehen zu können. Zudem lässt die Positionierung der Piraten auf den Planken der Mitspieler Rückschlüsse auf ihre Kartenhand zu. Damit, und mit den Karten in der Mitte, lässt sich recht gut taktieren. Spieler, die mitzählen, sind dabei definitiv im Vorteil. Allerdings finde ich, dass die Altersempfehlung ab acht Jahren etwas optimistisch ist. Sicherlich sind die Regeln nicht übermäßig komplex, aber das Spiel erfordert schon eine gewisse Planungsfähigkeit – und es ist nicht sonderlich nett, Piraten über die Planke zu schicken. Es benötigt einige Durchgänge Übung, bevor man richtig abschätzen kann, wo man die Figuren zu Beginn einer Runde platziert und mit welcher Ausrichtung die eigene Planke liegt. Die Anleitung empfiehlt einen Startpunkt in der Mitte – was sich in den Testrunden bewährt hat.

Die Kartenauswahl

Die Kartenauswahl

Die Aufmachung ist optisch ansprechend – vor allem die niedlichen, kleinen Holz-Piraten haben es mir angetan. Farben und Ziffern auf den Karten sind gut zu erkennen und nutzen für den Hintergrund maritime Motive. Die vier illustrierten Figuren (Kapitänin, Schiffskoch, Maat und Äffchen) passen ebenfalls thematisch zum Spiel. Gerne hätte ich hier jedoch mehr Matrosen gesehen. Ein kleiner Wermutstropfen ist die nicht optimale Qualität des Kartenmaterials. Schon nach wenigen Runden sind hier deutliche Gebrauchsspuren zu sehen. Die Anleitung erläutert den Ablauf sehr verständlich und liefert ausreichende Beispiele, so dass keine Fragen offenbleiben. Mit dem guten Erklär-Video tut der Verlag sein Übriges, um den Spielern den Einstieg so einfach wie möglich zu machen.

Neben dem bereits erwähnten Tutorial gibt es auf der Homepage von Schmidt Spiele weitere Informationen zum Spiel und die Regeln als Download.

Mit Skull Queen kommt ein durchdachtes, spannendes Stichspiel mit einem originellen Konzept auf die heimischen Spieltische.

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