Kategorie: Brettspiel, Tabletop
Autor: David Sanders
Verlag / Publisher: Games Workshop
Serie: Warhammer Underworlds
Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Spieldauer: ca. 30 Minuten
Erscheinungsdatum: 30.10.2017
Sprache: Deutsch
Ich habe schon immer eine Vorliebe für die Untoten bei Tabletop-Spielen gehabt. Und das Skirmish Warhammer Underworlds: Shadespire des britischen Herstellers Games Workshop bildet da natürlich keine Ausnahme. Nachdem ich verschiedene Fraktionen angetestet habe, bin ich schließlich bei der Grabwache gelandet – sieben Skeletten, die dem Herrn der Spiegelstadt dienen.
Was steckt drin?
Im Zentrum der Erweiterung – und für mich das wichtigste Element – stehen die sieben Miniaturen. Dabei handelt es sich um Skelettkrieger, bewaffnet mit Speer, Schwert, Sense oder Keule. Die Figuren bestehen zumeist aus zwei oder drei Teilen, die vor dem Zusammenbau aus einem Gussrahmen gelöst werden müssen. Zu jeder Figur gehört eine doppelseitige Karte mit Werten und Fähigkeiten. Ebenfalls in der Box enthalten sind 60 Karten mit Verbesserungen, Listen und Missionen – gut die Hälfte davon speziell auf die Grabwache abgestimmt. Die restlichen Karten können auch für andere Fraktionen genutzt werden. So erlaubt es beispielsweise die Karte „Uralter Befehlshaber“ gleich drei Untote zu bewegen, „Unsterblich“ setzt die Wundenanzahl einer Figur hinauf oder der „Totentanz“ erlaubt es allen Figuren sich weiter zu bewegen.
Einige Karten berücksichtigen die relativ große Figurenanzahl, die der Fraktion zur Verfügung steht. So gibt beispielsweise die „Koordinierte Attacke“ einen Angriffsbonus, „Unablässige Attacken“ lässt mehrere Figuren hintereinander angreifen und die „Greifenden Hände“ reduzieren die Bewegung eines gegnerischen Modells. Hinzu kommen ungewöhnliche Effekte, wie beispielsweise „Rastlose Tote“, mit dem ein ausgeschaltetes Modell wieder ins Spiel zurückkommen oder das „Knochenschrapnell“, welches beim Gegner Schaden verursacht. Neben Figuren und Karten liegt noch eine Anleitung zum Zusammenbau der Miniaturen in der Schachtel.
Wie wird’s gespielt?
Durch diese Erweiterung werden die Abläufe bei Warhammer Underworlds: Shadespire nicht geändert, sondern lediglich durch einige Kartenoptionen erweitert. Wie das Spiel funktioniert, lässt sich HIER nachlesen.
Eine Besonderheit der Grabwache ist die Möglichkeit, bereits ausgeschaltete Figuren durch eine Aktion des Anführers wieder auf das Spielfeld zu bringen. Als weiterer Bonus ist eben dies auch die Voraussetzung, um die Kämpfer anzuspornen.
Kann die Erweiterung was?
Die Modellierung der Figuren, für mich immer ein wichtiger Punkt bei Tabletop-Spielen, ist hervorragend gelungen. Trotz weniger Bauteile wirken die Posen durchaus dynamisch, die Modelle sind detailliert und der Guss ist weitgehend frei von Graten. Entsprechend geht der Zusammenbau schnell vonstatten und stellt auch für unerfahrene Modellbauer kein Problem dar. Die Designer haben hier im besten Sinne klassische Untoten-Miniaturen abgeliefert – viele Knochen, schartige Waffen und löchrige Umhänge. Während die meisten anderen Fraktionen im Laufe der Jahre eine mehr oder minder große Wandlung durchgemacht haben, sind Games Workshop hier praktisch nicht von ihrem ursprünglichen Konzept abgewichen.
Die Grabwache spielt sich anders, als alle anderen Fraktionen. Alleine die Tatsache, dass der Spieler seine Figuren „recyclen“ kann (und sogar muss), ist sehr gewöhnungsbedürftig und sorgt für eine etwas längere Lernphase. Für sich alleine genommen sind die Figuren dabei schwach und langsam. Erst durch verschiedene Synergieeffekte und Verbesserungen werden sie wesentlich effektiver. Die Missionskarten zielen dabei entsprechend häufig auf die zahlenmäßige Überlegenheit und die erstaunliche Beweglichkeit der Skelette ab.
Wer sich einen Überblick über Warhammer Underworlds verschaffen möchte, bekommt auf der Homepage von Games Workshop umfangreiche Informationen.
Es ist etwas Übung erforderlich, um die Grabwache effektiv spielen zu können – aber dann macht es Spaß, den Gegner mit einer Untotenhorde zu überrollen.