Pergamon

01.06.2011 von Marcus Pohlmann

Pergamon

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Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Spieldauer: ca. 45 Minuten

Erscheinungsdatum: 02.02.2011

Sprache: Deutsch

Wir schreiben das Jahr 1878 und fleißige Forscher haben im Sand der heutigen Türkei die Überreste der einstigen griechischen Metropole Pergamon entdeckt. Dies ist die Ausgangssituation für das neue Spiel aus dem Hause eggertspiele. Jeder der bis zu vier Spieler schlüpft nun in die Rolle eines Archäologen und versucht bedeutende Kunstschätze aus den Ruinen zu bergen und seine Konkurrenten auszustechen.

Was steckt drin?

Die überraschend kleine Schachtel ist gut gefüllt mit dem Spielbrett, fünf Holzfiguren, einigen Karten, der Anleitung und einer Vielzahl von Markern. Hier fällt zuerst das Spielbrett ins Auge, welches sich in drei große Bereiche aufteilt. Hier finden sich die Ausgrabungsarbeiten mit ihren fünf Grabungsschächten mit jeweils vier Feldern, einen Kalender, der auch als Rundenzähler fungiert und die Ausstellung im Museum, die den Spielern Punkte bringt, zusätzlich finden sich noch Felder für die Forschungsgelder und die Siegpunkte. Eine wichtige Rolle kommt den unterschiedlichen Markern zu, die im Spielverlauf zum Einsatz kommen. Natürlich stehen hier die Fundstücke im Vordergrund, die aber leider alle in zwei Hälften gebrochen sind. Zusätzlich finden sich noch verschiedene Marker, um den Besitz der jeweiligen Spieler anzuzeigen, Geldstücke und auch Marker für die Siegpunkte in Form von Eintrittskarten für die Ausstellung.
Gespielt werden zwölf Runden, in denen die Spieler Forschungsgelder beantragen, Ausgrabungen tätigen und schließlich ihre Funde im Museum ausstellen können.

Wie wird’s gespielt?

Dazu werden jede Runde zwei Karten mit genehmigten Forschungsgeldern verdeckt ausgelegt und nun können die Spieler einen gewissen Betrag anfordern indem sie ihre Figuren entsprechend auf den Forschungsgeld-Feldern platzieren. Erst dann wird aufgedeckt, wie viel Geld in dieser Runde tatsächlich zur Verfügung steht, wobei der Betrag zwischen 2 und 16 Münzen schwanken kann. Anschließend wird das Geld verteilt, angefangen bei der geringsten Forderung. Derjenige der den höchsten Betrag gefordert hat, bekommt das restliche Geld, wobei dies mit dem größten Risiko behaftet ist, da der Spieler auch durchaus leer ausgehen kann oder nur einen Teilbetrag bekommt. Mit den Forschungsgeldern werden dann die Ausgrabungen finanziert. Hier räumt ein Spieler eine der fünf Grabungsschichten komplett ab und fügt die Teile seiner Sammlung hinzu. Nun kann er die einzelnen Stücke zusammenstellen und sie im Museum präsentieren, was wiederum während der vier Wertungen Siegpunkte einbringt, je nach Alter und Wert der Exponate entsprechend mehr oder weniger. Nach der letzten Wertung gewinnt, nur wenig überraschend, der Spieler mit den meisten Siegpunkten. Daneben gibt es noch zwei Regelvarianten, die zwar am Spielablauf selbst nichts ändern, aber auf die Spielweise doch keinen kleinen Einfluss haben. Um das Spiel auch mit zwei Personen interessant zu gestalten kommt in diesem Fall noch der Grabräuber hinzu. Dieser übernimmt die Rolle des dritten Spielers und ebenfalls um Forschungsgelder konkurriert und einen Stollen leer räumen kann.

Kann das Spiel was?

Erstmal beeindruckt das Spiel durch stimmige Illustrationen, eine liebevolle Ausstattung und eine, für diesen Preis, recht umfangreiche Menge an Spielmaterial. Dazu kommt eine gut geschriebene Anleitung, die keine Fragen offenlässt und durch zahlreiche Beispiele ergänzt wird, so wie es bei eggerstspiele mittlerweile üblich ist. Das Spiel selbst setzt die gewählte Thematik sehr gut und glaubwürdig um und kombiniert geschickt die Aspekte des Sammelns und Bietens. Selbst die ausgefeilteste Strategie kann zwar durch schlechte Karten zunichtegemacht werden, dennoch hat der Spieler selten den Eindruck, dass der Spielverlauf vom Zufall abhängig ist. Allerdings dauert es schon ein paar Partien, bis der Spieler die Spielabläufe richtig einzuschätzen weiß und seine Züge entsprechend plant. Glücklicherweise gibt es mehrere Taktiken die zu Punkten und damit zum Spielgewinn führen, so dass sich die Vorgehensweisen der Spieler durchaus unterscheiden können. Eine Interaktion zwischen den Spielern findet zwar kaum statt, dennoch drängt sich nicht der Eindruck auf, dass jeder für sich alleine spielt. Und so bietet die Buddelei in der Ruinenstadt ausgesprochen kurzweilige Unterhaltung, die aber auch einen gewissen Tiefgang nicht vermissen lässt.

Pergamon ist vielleicht nicht das kommunikativste Spiel macht aber Spaß, ganz gleich ob mit der ganzen Familie oder ausgebufften Zockern gespielt wird.

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