Pathfinder Einsteigerbox

17.06.2012 von Marcus Pohlmann

Pathfinder Einsteigerbox

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Erscheinungsdatum: 01.05.2012

Sprache: Deutsch

Ursprünglich als Ableger zum Rollenspiel Dungeons & Dragons 3.5 gedacht, hat sich das Pathfinder-System mittlerweile verselbstständigt und das große Vorbild dabei teilweise auch in der Gunst der Spieler überflügelt. Um noch mehr Spieler für das System zu begeistern, hat Ulisses Spiele nun die Pathfinder Einsteigerbox veröffentlicht, die alles enthält, was für einen Einstieg in das Rollenspielsystem und die Spielwelt nötig ist und sich vor allem an unerfahrene Spieler richtet.

Die Box enthält recht viel Material. Angefangen bei einem großformatigen, doppelseitigen Spielplan, auf dem der Spielleiter den Spielern verschiedene Situationen demonstrieren kann, über 80 Papp-Aufsteller, auf denen Charaktere und Monster abgebildet sind und die ebenfalls diesem Zweck dienen. Auch an einen kompletten Satz Würfel wurde gedacht, bei dem vom vier- bis zum zwanzigseitigen Würfel jedes gängige Exemplar einmal vorhanden ist. Ein kleines Heft enthält neben vorgefertigten Charakteren auch die entsprechenden Blanko-Bögen, auf denen die Spieler ihre selbst erschaffenen Charaktere notieren können. Das Kernstück der Box besteht allerdings aus zwei Heften, in denen sich die eigentlichen Regeln befinden.
Das „Heldenbuch“, mit 64 Seiten das kürzere der beiden, beschäftigt sich intensiv mit der Charaktererschaffung, bringt dem Leser aber auch mithilfe eines kurzen Solo-Abenteuers das richtige Rollenspiel-Flair etwas näher. Der geneigte Spieler kann sich zwischen drei Rassen, Menschen, Elfen und Zwergen sowie vier Klassen, Kämpfer, Kleriker, Schurke und Magier, entscheiden, die alle recht umfangreich beschrieben werden. Abgerundet wird die Charaktererschaffung durch die Zuordnung von verschiedenen Talenten, Fertigkeiten und natürlich der Ausrüstung. Die letzten Seiten des Bandes sind den grundlegenden Spielregeln vorbehalten und bieten einen Überblick der wichtigsten Elemente des Systems.
Die Ausgangsbasis jedes Charakters sind sechs Attributen, wie beispielsweise Stärke, Intelligenz oder Charisma, die in der Regel einen Wert zwischen 4 und 18 Punkten haben. Je höher dieser Punktwert, desto ausgeprägter ist bei dem Charakter das Attribut und desto mehr Boni bekommt er bei anderen Fertigkeiten und Talenten. Dies alles fließt bei eventuellen Würfelproben mit ein und entscheidet über Erfolg oder Versagen einer Probe. Dabei legt der Spielleiter den Schwierigkeitsgrad fest und der Spieler muss versuchen mit einem zwanzigseitigen Würfel plus weiteren Modifikatoren diesen Wert zu erreichen oder zu übertreffen. Mit diesem, eigentlich sehr einfachen, Regelmechanismus lassen sich fast alle Spielsituationen, von Kampf bis Ermittlung, meistern. Die anderen Würfel kommen nur selten, meist bei Waffen oder Zaubersprüchen zum Einsatz.
Das „Spielleiterbuch“ ist mit 96 Seiten etwas umfangreicher ausgefallen und führt die Charaktere durch das erste Abenteuer „Schwarzzahns Hort“, ergänzend bekommt der angehende Spielleiter zahlreiche Tipps und Hinweise um ein Abenteuer stimmig zu leiten. Ein weiteres Kapitel befasst sich mit dem Erstellen eigener Abenteuer und Kampagnenhintergründe und wird auch hier durch einige Beispiele ergänzt. Die beiden nachfolgenden Kapitel widmen sich den magischen Gegenständen, welche die Charaktere im Laufe ihrer Abenteuer finden können, sowie den verschiedenen Kreaturen und Monster die es dabei zu überwinden gilt. Abgerundet wird der Band noch durch eine etwas ausführlichere Beschreibung des kleinen Örtchens Sandspitze, das den frischgebackenen Abenteuerern als Ausgangspunkt dient.

Ulisses Spiele liefert mit der Pathfinder Einsteigerbox tatsächlich ein rundum gelungenes Produkt ab, das auf einfache, verständliche Weise den Leser beim Einstieg in die Welt der Fantasy-Rollenspiele begleitet. Die Regeln, vor allem die Charaktererschaffung, sind ausführlich beschrieben und lassen keine Fragen offen, selbst wenn einige Dinge, wie beispielsweise die Rassen- und Klassenauswahl ein wenig eingeschränkt sind. Auch angehende Spielleiter bekommen mit dem „Spielleiterbuch“ eine gute Hilfestellung für die ersten Spielrunden und auch einige Tipps, die noch darüber hinaus gehen. Mit den in dieser Box enthaltenen Utensilien lassen sich so einige spannende Abenteuer bestehen, allerdings stößt der engagierte Spieler, spätestens, wenn die Charaktere mehr Erfahrung gesammelt haben, doch relativ schnell an Grenzen und dann muss auf weiterführende Publikationen zurückgegriffen werden.
Die Aufmachung orientiert sich an den anderen Produkten der Serie, ist durchgängig farbig und mit zahlreichen hübschen Illustrationen garniert. Gerade die Kampfregeln werden dazu noch mit einigen Beispielen bedacht, sodass auch hier jegliche Unklarheiten beseitigt werden. Der Spielplan und die Figuren-Aufsteller sind nett gemacht und helfen, vor allem anfangs, bei der Orientierung während unübersichtlicher Spielsituationen. Die beiden Abenteuer sind durchaus stimmig und bieten einen gelungenen Einstieg in die Fantasy-Welt von Pathfinder.

Erfahrene Spieler dürften wahrscheinlich mit dem Pathfinder Spielerhandbuch besser bedient sein, aber für Neulinge die in dieses System hineinschnuppern oder sich allgemein über Rollenspiele informieren wollen bietet diese Box einen hervorragenden Einstieg.

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